Im Castrop-Rauxeler Stadtteil Ickern kam es Dienstagabend zu einem größeren Feuerwehr-Einsatz. Drei Personen atmeten in einem Gästezimmer im Haupthaus des „Motel de Winter“ an der Recklinghauser Straße Gefahrstoffe ein und klagten danach über gesundheitliche Probleme.
Um 18.20 Uhr ging der Alarm in der Leitstelle der Feuerwehr im Kreis Recklinghausen ein. Die Straße wurde zwischen Kreisverkehr Klöcknerstraße und Ickerner Straße (Knoten) gesperrt. Im Motel de Winter ist Platz für bis zu 48 Übernachtungsgäste, überwiegend für Montage-Reisende.
Beendet war der Einsatz gegen Mitternacht. Der Verlauf im Ticker:
Update 0.40 Uhr
Wie unsere Reporter berichten, ist der Einsatz gegen Mitternacht beendet. Bei dem Gefahrenstoff hat es sich um ein Reizgas gehandelt, erklärte der Castrop-Rauxeler Feuerwehrsprecher Heiner Holtkotte. Warum es eine rote Farbe gehabt habe – dazu konnte Holtkotte unserem Reporter keine Auskunft geben.
Gut für die drei Leichtverletzten: Nachdem der Gefahrenstoff identifiziert war, konnten sie den Einsatzort verlassen und die Nacht zuhause verbringen. Das Zimmer vom Motel de Winter müsse einfach nur gereinigt werden, erklärte der Feuerwehr-Sprecher.
Insgesamt waren in Ickern 100 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sechs Stunden im Einsatz. Die Kosten mochte Heiner Holtkotte noch nicht beziffern. „Sie sind nachrangig“, erklärte er in einer ersten Bilanz. „Wir mussten alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.“
Damit verabschieden wir uns in die Nacht. Weitere Berichte zu diesem auch für die Feuerwehr außergewöhnlichen Einsatz lesen Sie hier auf rn.de/castrop-rauxel.
Update 23.50 Uhr
Die Feuerwehren aus Oer Erkenschwick und Waltrop bauen die Dekontaminationseinheit ab, meldet unser Reporter.

Update 23 Uhr
Der Einsatz der Feuerwehren aus Castrop-Rauxel, Dortmund, Waltrop und Oer Erkenschwick dauert an. Gewiss noch zwei bis drei Stunden, erklärte ein Bereichsabschnittleiter gegenüber unserem Reporter. Die in Schutzanzügen gekleideten Spezialkräfte der Analytischen Task Force aus Dortmund bringen Proben in Plastikbeuteln aus dem Motel zum mobilen Labor auf der Recklinghauser Straße.
Um welchen Gefahrenstoff es sich handelt, ist zur Stunde noch nicht bekannt. Er hatte am Abend bei drei Reinigungskräften des Motels de Winter in einem Zimmer Atemprobleme ausgelöst. Nach Aussage der Feuerwehr handelt es sich um eine rote Flüssigkeit, die auf dem Boden und an den Wänden versprüht worden war.
Der Einsatzort ist weiterhin abgesperrt. Der nahegelegene Pennymarkt schloss am Abend früher als gewöhnlich um 21 Uhr. Auf dem Parkplatz hat die Feuerwehr ihr Versorgungszentrum für Besprechungen und die Verpflegung der Einsatzkräfte aufgebaut.

Update 21.20 Uhr
Die Feuerwehr Castrop-Rauxel hat die Einsatzstelle inzwischen umgebaut, hat Platz gemacht für die Spezialeinheiten aus Oer-Erkenschwick, Waltrop und Dortmund. Die Analytische Task Force (ATF) aus Dortmund richtet sich auf der Recklinghauser Straße ein.
Die ATF wird in das Gebäude des Gästehauses gehen und eine Probe des Gefahrstoffs im betroffenen Zimmer nehmen. Anschließend wird sie im Rahmen der mobilen Möglichkeiten versuchen, den Stoff zu identifizieren, erklärt Feuerwehr-Sprecher Heiner Holtkotte.
Die Dekontaminationseinheit des Kreises Recklinghausen aus Waltrop und Oer-Erkenschwick halte sich bereit, um die Einsatzkräfte nach der Probenahme direkt zu reinigen.


Update 20.30 Uhr
Inzwischen haben die Einsatzkräfte das Hauptgebäude des Motels de Winter an der Recklinghauser Straße komplett geräumt. Die rote Leuchtreklame ist ausgeschaltet.
„Die Feuerwehr fährt jetzt das große Besteck“, berichtet einer unserer Reporter von vor Ort. Feuerwehren aus Oer-Erkenschwick und Waltrop wurden angefordert. Sie sollen auf der Recklinghauser Straße einen Dekontaminationsplatz aufbauen.
Die Einsatzleitung hat die „Analytische Task-Force“ der Feuerwehr Dortmund übernommen. Die Spezialisten sollen analysieren, um welchen Gefahrstoff es sich handelt, der in einem Hotelzimmer verspritzt wurde. Die Dämpfe haben drei Reinigungskräfte des Motels leicht verletzt.
Der Castrop-Rauxeler Feuerwehrsprecher Heiner Holtkotte gibt ein erstes Statement zur Lage:
Ursprungsmeldung
Wie Feuerwehrsprecher Heiner Holtkotte berichtet, handelt es sich bei den Verletzten um Reinigungskräfte, die im Motel de Winter ein Zimmer säubern wollten. In dem Zimmer habe sich an den Wänden und auf dem Boden eine rote Flüssigkeit befunden, die offenbar versprüht wurde. Danach hätten die Reinigungskräfte über Unwohlsein geklagt.
Derzeit sei noch vollkommen unklar, um welche Flüssigkeit es sich handelt. Die Einsatzkräfte überlegen aktuell, das mobile Labor der Feuerwehr Dortmund an die Einsatzstelle anzufordern, um eine Analyse vorzunehmen.
Recklinghauser Straße gesperrt
Betroffen sei nur das vermietete kontaminierte Zimmer, erklärt Heiner Holtkotte. Die verletzten Personen seien derzeit noch vor Ort und werden dort durch Rettungskräfte betreut.
Die Recklinghauser Straße ist zwischen dem Ickerner Knoten und dem Kreisel Mittelstandspark Ost derzeit voll gesperrt.
Wir berichten an dieser Stelle weiter.
