Heißasphalt, Kaltasphalt, gar kein Asphalt: Die Straßenschäden in Castrop-Rauxel bleiben im beginnenden Frühjahr eines der Probleme, die bei Bürgern zu dem größten Ärger führen. Weil sie die Menschen, die die Straßen benutzen, direkt betreffen und sie Tag für Tag direkt vor Augen geführt bekommen. Jetzt hat auch eine Oppositions-Partei den Spielball getreten und fordert eine klare und transparente Strategie.
Die Straßen seien aktuell in einem „derart schlechten Zustand, dass die vielen und oftmals sehr tiefen Schlaglöcher für alle Verkehrsteilnehmer eine Gefahr darstellen und diese zu gefährlichen Situationen durch Ausweichen von bereits bekannten Schlaglöchern führen“, so die Freie Wählerinitiative in einem Beitrag auf Facebook.
Eine Reparatur mit Kaltasphalt sorge dafür, dass das Loch vielleicht 14 Tage geschlossen sei, je nach Wetterlage länger oder kürzer. In kürzester Zeit brächen die Schlaglöcher wieder auf, meistens noch schlimmer als vorher, so Harald Piehl von der FWI. „Wir fordern eine nachhaltigere Art der Ausbesserung. Ob dabei der Kaltasphalt generell die erste Wahl sein sollte, bezweifeln wir vehement.“
In anderen Städten würden Schlaglöcher oft erst per Fräse gereinigt und geglättet, damit die Schnittstellen zwischen Alt- und Neuasphalt sich besser verbinden können. Hier nicht? EUV entgegnete bei der letzten Verwaltungsratssitzung wohl, dass derartige Ausbesserungen auch in Castrop-Rauxel erfolgen würden. Hierfür leihe man sich Fräsen aus. Eigene hat man offenbar nicht.
Alternativen und Kosten
Zu Kaltasphalt gebe es aus Kostengründen meist keine Alternative, soll es vonseiten der Verwaltung geheißen haben. Der sei anderseits nur noch sehr schwer zu bekommen.
Die FWI fordert nun in einem Antrag für die kommende Verwaltungsratssitzung, der EUV möge ein Konzept erstellen, nachdem die bestehenden Straßenschäden zu erfassen und zu priorisieren seien, der Zeitrahmen festgelegt und welches Verfahren zur Anwendung kommen soll. Außerdem solle er klären, welche Geräte fehlen bzw. zur Verfügung stehen.
Zuletzt waren zwei Mitarbeiter der Straßenbau-Kolonne zu sehen, die mit Heißasphalt am Brückenweg / Bennertor Schäden ausbesserten. Während die Kaltasphalt-Methode schnell und einfach ist (Loch von Schmutz und losen Materialien befreien, Gemisch aus Bitumen und Gestein in das Loch gießen oder schütten und mit einer Schaufel festklopfen), muss Heißasphalt heiß aufgetragen werden. Auch da wird der Untergrund bestenfalls mit einer Fräse vorbereitet, Haftkleber aufgetragen, 150 bis 180 Grad heißer Asphalt ins Loch gegossen, mit Wasser begossen und mit einem Vibrationsstampfer verdichtet.
Der EUV Stadtbetrieb hat eine Anfrage unserer Redaktion seit einer Woche auf dem Tisch. Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.
EUV in Castrop-Rauxel flickt jetzt auch anders: Heißasphalt für die heftigsten Schlagloch-Pisten
10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr Lohn: So viel würde den EUV die Tarifforderung kosten