
© Uwe von Schirp
Freie Sicht statt Blumen - Blühstreifen in Becklem wurden abgemäht
Natur
Prächtige Blühstreifen zierten in diesem Jahr schon die Felder in der Castrop-Rauxeler Ortschaft Becklem. Mittlerweile sind sie abgemäht. Das ärgert Spaziergänger, ist aber wohl notwendig.
Ilse Schmidt ist im Ruhestand, wohnt in der Nähe des Burgplatzes in Henrichenburg und geht mit ihrem Mann gern spazieren. Oft sind sie unterwegs rund um den Burgplatz, am Rhein-Herne-Kanal und eben auch in Becklem.
So bis Pfingsten rum, da habe es noch überall geblüht, sagt Schmidt. Am Kanal und vor allem rund um die Felder in Becklem. Mohn habe sie gesehen. Raps auch. Und vieles, was sie gar nicht so genau kenne. Doch plötzlich seien viele Streifen abgemäht worden.
Optisch schön und für Insekten wichtig
Ilse Schmidt findet das schade - und auch ärgerlich: „Optisch war das wunderschön“, sagt sie. Und wichtig für die Insekten. Außerdem versteht sie nicht, warum anderswo die Streifen stehen geblieben sind. So zum Beispiel rund um den Burgplatz Henrichenburg.
Das hat laut Stadt einen einfachen Grund: In Becklem habe die Abteilung Stadtgrün „aus Gründen der Verkehrssicherheit“ mähen lassen müssen. Das heißt: Die schönen Blumen mussten weg, damit Verkehrsteilnehmer eine freie Sicht haben – und, damit das Regenwasser gut abfließen kann.

Am Burgplatz in Henrichenburg dürfen die Blühstreifen weiter blühen - mittlerweile aber sind fast nur noch Gräser übrig. © Uwe von Schirp
Am Burgplatz versperren die Blühstreifen Autofahrern nicht die Sicht - daher stehen sie dort bis heute, heißt es bei der Stadt. Möglicherweise kommen aber auch sie unters Messer. Denn: „Solche Streifen sind oft eine Einladung, als Hundeklo benutzt zu werden“, sagt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
