Detlef Holz gehört die Fleischerei Willi Holz, die früher „Fleischwaren Theo Schmidt“ hieß. Auf dem Schild an der Filiale am Castroper Markt steht noch der alte Name. © Jonas Hildebrandt

Tierquälerei

Fleischer aus Castrop-Rauxel nennt Werner Tierquäler einen „Hornochsen“

Detlef Holz von der Fleischerei Willi Holz bewertet das Tierquäler-Video aus Werne. Er erklärt auch, was menschenwürdige Arbeitsbedingungen mit dem Tierwohl zu tun haben.

Castrop-Rauxel

, 31.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Fleischermeister Detlef Holz aus Castrop-Rauxel kennt das Video, das die Organisation Soko Tierschutz in einer Viehsammelstelle der Firma Mecke in Werne aufgenommen hat. Es zeigt zwei Mitarbeiter der Firma Mecke - einer war paradoxerweise ihr Tierschutzbeauftragter - die ein Rind brutal schlagen und in einen Transporter zerren.

„Dass da irgendein Hornochse ein Tier so quält, das ist wirklich unter aller Kanone“, sagt Holz dazu, hörbar wütend. Er führt de Fleischerei Holz, ehemals Schmidt, mit Filialen in Castrop und Ickern. „Solche Dinge dürfen überhaupt nicht vorkommen. Das kann nur passieren, wenn die Mitarbeiter ihren Job nicht ordentlich machen. Und dann muss es natürlich sanktioniert werden.“

Das ist geschehen: Mecke hat beide Mitarbeiter, die in dem Video zu sehen sind, am Morgen nach der Veröffentlichung entlassen.

Schlachten ist keine schöne Arbeit

Detlef Holz hat das „richtige“ Schlachten in seiner Ausbildung zum Fleischer noch selbst gelernt. „Es ist ganz wichtig, die Tiere schonend zu behandeln. Wer bei uns als Auszubildender zu grob war, hat ordentlich Ärger bekommen“, erinnert er sich.

Eine schöne Arbeit sei das Schlachten nicht gewesen. „Aber heute weiß ich genau, wovon ich rede, wenn es um das Tierwohl geht“, sagt Holz. Tierschutz stehe in seiner Fleischerei an vorderster Stelle. „Ich würde meinen Job nicht machen, wenn es anders wäre“, sagt er. „Beim Fleischerhandwerk geht es für mich auch um Ehre und Stolz.“

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Neben dem moralischen Aspekt des Tierschutzes wirke es sich zudem negativ auf die Fleischqualität aus, die Tiere kurz vor dem Schlachten unter Stress zu setzen. „Bei zu viel Stress wird Adrenalin ausgeschüttet. Das macht das Fleisch zäh“, erklärt Detlef Holz.

Höfe aus der Region und kleiner Schlachthof

Er gehe deswegen davon aus, dass die Firma Mecke nicht hinter dem Verhalten ihrer Mitarbeiter steht. „Die müssen ja schließlich auch auf die Qualität achten und wollen gutes Fleisch verkaufen.“ Holz vermutet vielmehr, dass das Video zu einem Zeitpunkt aufgenommen wurde, zu dem weder der Firmenchef noch der für den Betrieb zuständige Tierarzt anwesend waren.

In vielen großen Schlachtbetrieben, die billiges Fleisch produzieren, sehe das aber sicherlich anders aus: „Wer nicht einmal die Menschenwürde seiner Mitarbeiter achtet, dem ist auch das Tierwohl egal“, sagt Holz und bezieht sich damit auf den Tönnies-Skandal des vergangenen Jahres.

Holz selbst beziehe sein Schweinefleisch von Höfen aus der Region, die das Pigour-Zertifikat tragen, das für artgerechte Haltung steht. Schlachten lasse er die Tiere von einem kleinen Familienbetrieb in Unna. „Da weiß ich, dass der Seniorchef selbst in der Schlachthalle steht und zusammen mit einem Veterinär alles überwacht“, sagt er.

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