Die Feuerwehr blickte am Neujahrs-Morgen „auf eine arbeitsreiche Silvesternacht“ in Castrop-Rauxel zurück. Allein nach Mitternacht gab es 10 Einätze, einige davon gleichzeitig. Auch der Rettungsdienst hatte reichlich zu tun und rückte zu rund 45 Einsätzen aus. Die Polizei sprach anschließend von einem „silvestertypischen Abend.“ Dabei begannen die ersten Brände nicht erst am Silvesterabend, Dabei begannen die ersten Brände nicht erst am Silvesterabend, sondern schon in den Nächten davor.
Wieder brennen Mülltonnen
„Und täglich grüßt das Murmeltier“, lautete der Betreff der Mail der Feuerwehr Castrop-Rauxel, in der sie über den ersten Einsatz berichtete. Denn wieder standen Mülltonnen in Flammen. „Erneut wurde die Feuerwehr Castrop-Rauxel zu einem brennenden Großcontainer an der Dortmunder Straße im Stadtteil Schwerin gegen 1.20 Uhr alarmiert“, hieß es weiter. Die Feuerwehr war 30 Minuten mit neun Kräften im Einsatz.
Es war bei Weitem nicht das erste Mal, dass die Tonnen auf Schwerin gebrannt haben. Im abgelaufenen Jahr musste die Feuerwehr immer wieder nachts ausrücken und machte bereits mehrfach deutlich, dass es sich bei der Brandursache um Brandstiftung handeln könnte: „Da sich Papiercontainer selten selbstständig entzünden, muss von Brandstiftung ausgegangen werden.“ Auch am Sonntagabend (29. Dezember) brannten zwei Müllcontainer auf Schwerin, dieses Mal am Neuroder Platz.

Doch damit nicht genug. Denn es sollte nicht bei dem einen Einsatz bleiben. „Gegen 5.15 Uhr wurde die Feuerwehr Castrop-Rauxel erneut zu zwei gleichzeitig brennenden Mülltonnen alarmiert“, schrieb die Feuerwehr in einer weiteren Pressemitteilung. An der Dortmunder Straße und in der Frohlinder Straße mussten wieder die neun Kräfte der Feuerwehr löschen. Dieses Mal gab es allerdings auch einen Personenschaden: „Ein Anwohner erlitt bei dem Versuch, die brennende Mülltonne von der Hauswand zu entfernen, eine Rauchgasvergiftung und wurde vom Rettungsdienst versorgt.“
Nachmittag und Abend ruhig
Der Abend und vor allem der Nachmittag blieben am Silvester hingegen verhältnismäßig ruhig. Die Feuerwehr musste nur wenige Einsätze fahren und der Großteil war geringfügig. In einer ersten Pressemitteilung schrieb die Feuerwehr Castrop-Rauxel etwa: „Ein ausgelöster automatischer Brandmelder in einem Gewerbebetrieb führte zu einem Einsatz.“ Alarmiert wurde die Feuerwehr um 19.48 Uhr. Die Einsatzkräfte kontrollierten die betroffene Melderschleife und stellten dabei „ein Brandereignis“ fest. „Es wurde umgehend eine Brandbekämpfung eingeleitet“, so die Feuerwehr weiter.

Dafür musste das Brandgut, wohl zwei brennende Papierhaufen, mit einem Radlader auseinandergezogen werden. Die Brandmeldeanlage wurde durch die Feuerwehr zurückgesetzt, die mit 14 Kräften im Einsatz war. „Neben den hauptamtlichen Kräften ist auch der Löschzug Habinghorst beteiligt“, hießt es in der Pressemitteilung. Warum die Haufen brannten, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Der Einsatz wurde zwischen 23 Uhr und Mitternacht beendet.
Ein Einsatz auf der Lange Straße dauert hingegen deutlich kürzer. Der Brand wurde gegen 22.23 Uhr gemeldet und noch vor 23 Uhr war die Feuerwehr schon wieder abgerückt. Nur die nassen Bücher auf dem Boden um den Schrank zeugten noch von den Löscharbeiten.

Vordach von Küchen Brauckhoff brannte
Fordernder wurde es dann allerdings wenig überraschend nach dem Jahreswechsel um Mitternacht. „Neben einigen Kleinbränden, die zeitgleich so gegen halb 1 Uhr aufgetreten sind, wurde ein Dachstuhlbrand in der Innenstadt gemeldet“, erklärte Jesper Nickel von der Feuerwehr, der in der Silvesternacht Einsatzleiter für das Stadtgebiet Castrop-Rauxel war. Das Vordach von Küchen Brauckhoff am Münsterplatz musste gelöscht werden. „Wir waren relativ schnell vor Ort, weil wir direkt angrenzend einen Kleinbrand zu bekämpfen hatten und konnten das brennende Vordach eines Möbelgeschäftes vorfinden.“ Mit schwerem Gerät und Atemschutzmasken musste die Feuerwehr anschließend die Bretterlattung des Vordachs „auseinanderpflücken“ und konnte so das Dach löschen. Der Einsatz wurde gegen 2 Uhr bereits wieder zurückgefahren.
Dabei blieb es zwar nicht, doch die weiteren Silvestereinsätze waren wieder kleiner. „Bis zum frühen Morgen kamen so über zehn Einsätze nach Mitternacht zusammen“, schreibt die Feuerwehr. Die meisten standen in Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern. So brannten zahlreiche große und kleine Müllbehälter, verteilt über das ganze Stadtgebiet. Auf Schwerin brannten in der Nacht außerdem Feuerwerksreste, die in guter Absicht bereits frühzeitig zusammengekehrt und zur Entsorgung in einem Transporter verstaut worden waren.