FDP berät und kontrolliert Tierschutzverein Nils Bettinger und Vorstand stellen Fahrplan auf

FDP kontrolliert Tierschutzverein: Bettinger und Vorstand stellen Fahrplan auf
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Nils Bettinger schickte in der vergangenen Woche ein Papier, eine Art Pressemitteilung. Es handle sich um eine Vereinbarung zwischen der FDP Castrop-Rauxel und dem Tierschutz Castrop-Rauxel e.V. bzw. dessen Vorstand, namentlich Johannes Beisenherz und Kristina Rummeld. Aber was steht drin? Und was steckt dahinter?

Vereinbart ist in diesem Schreiben, welche gemeinsamen Ziele und welches Vorgehen man sich für die nächste Zeit vorstellt. Aufgeführt sind:

  • Der Tierheimvorstand setzt seine Bemühungen intensiv fort, alle Auflagen des Kreisveterinäramtes zeitnah zu erfüllen.
  • Die FDP-Fraktion stimmt in den politischen Gremien zu, dass das Tierheim auch unter Beibehaltung der Vereinbarung mit der Stadt Herten ab 2024 eine deutlich erhöhte Aufwandspauschale der Stadt Castrop-Rauxel erhält (ca. 120.000 Euro jährlich, statt bisher ca. 79.000 Euro jährlich).
  • Der Tierheimvorstand setzt sich regelmäßig, mindestens einmal im Quartal, mit der FDP-Fraktion zusammen, um die Belegungsdaten und die Entwicklungen bei den Abgabetieren zu besprechen.
  • Sollten sich hier – insbesondere nach Weihnachten und rund um die Sommerferien – Problemlagen zeigen, sucht man nach einvernehmlichen Lösungen, um die Leistungen für die Castrop-Rauxeler Bürger sowohl bei den Fund- als auch bei den Abgabetieren sicherstellen zu können.
  • Spätestens nach einem Jahr zieht man Bilanz.

Beide Seiten betonen darin auch, dass sie glücklich darüber seien, diese Vereinbarung ohne große öffentliche Diskussionen errungen zu haben. Sie seien sich sicher, damit den Bedürfnissen der Castrop-Rauxeler bestmöglich nachzukommen.

Der Tierschutzverein ist in den vergangenen Jahren immer wieder Teil großer interner und externer Diskussionen. Oft geht es um die Ausrichtung der Arbeit, um einzelne Tiere, um kleine und große Projekte und Ziele, um Gelder und wie der Träger des Tierheims, der Verein also, sie einsetzt. An manchen Stellen sind es auch schlicht persönliche Differenzen zwischen einzelnen Akteuren.

Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins schlugen immer mal wieder Wellen hoch, so wie das bei den Mitgliederversammlungen in den vergangenen Jahren immer wieder Usus war. Auch benachbarte Tierschutzvereine blicken inzwischen mit Argwohn nach Castrop-Rauxel, weil der dem Tierheim in Recklinghausen einen Kunden, nämlich die Stadt Herten, abgenommen habe.

In der vergangenen Woche berührte auch die Diskussion um die erhöhte Steuer für „gefährliche Hunde“ die Belange des Vereins: Kritiker beanstandeten, dass durch den dreifachen Steuersatz „Listenhunde“ möglicherweise verstärkt aufgenommen werden müssten, in jedem Fall aber auf Dauer schwerer zu vermitteln seien. Hierzu hatte die Politik allgemein eine zweijährige Evaluation mit verabschiedet. Sowohl FDP als auch die versammelte Politik schauen nun also mit aufs Thema.

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