Schnell Besorgungen machen, das Fahrrad kurz abstellen – nicht selten ist das Rad danach weg. Oft reichen wenige Sekunden und Fahrraddiebe schlagen zu, auch wenn das Rad abgeschlossen war.
In Zeiten des Fahrradbooms wird der Schutz des eigenen Rads immer wichtiger. „Anschließen statt nur Abschließen“ ist die Devise. Das Rad sollte an einen fest verankerten Fahrradständer angeschlossen werden, auch wenn man es nur kurz abstellt.
NRW-Ministerium fördert
Aber genau da mangelte es im Castrop-Rauxeler Stadtgebiet, vor allem in der Castroper Altstadt. Die vorhandenen Fahrradbügel reichten bei weitem nicht aus.
Das haben Planungsamt und EUV Stadtbetrieb erkannt. 140 neue Anlehnbügel wurden bestellt. Eine Förderung durch das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie ermöglicht das Projekt.

Jetzt ist es soweit. Die ersten Bügel werden in diesen Tagen errichtet. Bis zum Ende des Jahres sollen alle Abstellanlagen installiert und einsatzbereit sein.
Bei der Auswahl der geförderten Flächen zeigten sich Planungsamt und EUV flexibel. Die Bürger waren aufgefordert, ihre Wünsche bezüglich der Standorte mitzuteilen. Um die 40 Vorschläge trafen ein und wurden bezüglich ihrer Machbarkeit geprüft. Dabei konnten laut Pressesprecherin Maresa Hilleringmann alle Bürgervorschläge bis auf zwei Ausnahmen umgesetzt werden.
Fast alle Wünsche erfüllt
Der Standortwunsch in der Castroper Fußgängerzone „in Höhe von ‚dm‘“ kann nicht realisiert werden. „Aufgrund der Marktstände des Wochenmarktes ist in diesem Bereich kein geeigneter Standort auszumachen“, so die Pressesprecherin.
Am „Platz der Marktfrau“ muss auf weitere Fahrradbügel verzichtet werden. „Es werden hier keine neuen Anlagen platziert, da ein ausreichendes Angebot bereits vorhanden ist“, erklärt Maresa Hilleringmann.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt die Einrichtung der neuen Fahrradbügel und rät Radfahrern, Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad des Fahrrads an einen fest verankerten Fahrradständer anzuschließen, auch wenn man das Rad nur kurz allein lassen will.
Stärkung des Radverkehrs
Lothar Widlitzki, der täglich auf den Straßen der Stadt mit dem Rad unterwegs ist, glaubt, dass die Installation der Anlehnbügel ein weiterer positiver Schritt zur Stärkung des Radverkehrs ist.
„Die U-förmigen Bügel bieten die Möglichkeit, unterschiedlichste Fahrräder abzustellen und vor allem sicher anzuschließen. Bisher sieht man an Laternen, Verkehrsschildern oder Zäunen angeschlossene Räder. Das könnte jetzt reduziert werden“, erklärt Widlitzki.
Persönlich wird er überwiegend die Fahrradbügel in der Castroper Altstadt nutzen, die er regelmäßig mit seinem Rad anfährt, um Besorgungen zu erledigen.
Der Castroper appelliert an Discounter und Lebensmittelläden mit eigenen Parkplätzen, dem Beispiel der Stadt zu folgen und Anlehnbügel im Eingangsbereich zu installieren.
„Da hier die Firmen und nicht die Stadt zuständig sind, wünsche ich mir mehr Eigeninitiativen, damit die täglichen Einkäufe mit dem Rad sicher vorgenommen werden können.“ Als vorbildlich empfindet Widlitzki die Anlage am neuen Globus-Supermarkt in Habinghorst.
Die Ergebnisse der Bürgerwünsche sind auf der Bürgerbeteiligungsplattform „mitmachen.castrop-rauxel.de“ eingestellt.
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