
In Castrop-Rauxel ist die Radfahrer-Community eher eine Minderheit. Das ist wohl noch das große Glück für die Stadtverwaltung. Die Mehrheit der Castrop-Rauxeler hat offenbar geschwiegen beim ADFC-Klimatest 2022 zum Thema Radfahren. Sie würde den Druck noch weiter erhöhen.
Wenn das überhaupt geht. Denn das Ergebnis dieser Befragung von 2022 ist vernichtend. Nicht nur, dass von 113 Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern Castrop-Rauxel in der Bewertung der Radfahrer vor Ort auf Rang 100 landet. Sondern die Noten sind jedes Mal schlechter geworden. Von einem miesen Notendurchschnitt von 4,3 fiel Castrop-Rauxel jetzt auf katastrophale 4,4. Einen Schulabschluss würde mit dieser Note kein Jugendlicher bekommen. Nachsitzen!
Mit einer kleinen Fußnote kann sich die Stadtverwaltung und die Politik hier noch retten. Die Verschuldung, die man für alles anführen kann, wollen wir hier mal außen vor lassen: Seit 2022 tut sich (ein bisschen) was. Es gibt nun eine Fahrradabstellanlage am Bahnhof, eine Radstation in der Altstadt, Fahrradbügel an verschiedenen Stellen und Winterdienst auch auf Radwegen.
Und es gibt offensichtliche Bemühungen, das Thema zu priorisieren. Im Nahmobilitätskonzept stehen Dutzende Pläne für kleine und kleinste Projekte an Dutzenden Stellen und Knotenpunkten, die das Radfahren vereinfachen sollen. Fahrradstraßen sollen her (Lange Straße, Dorlohstraße), auf dem Altstadtring und der B235 soll der Radverkehr mancherorts höherer Stellenwert bekommen.
Aber ein Konzept, Sonntagsreden und Pläne helfen offensichtlich nicht: Nur Taten können die Radfahrer überzeugen. Bisher ist über die genannten Leuchtturm-Vorhaben für Radfahrer zwar oft geredet worden, aber noch rein gar nichts passiert. Es ist eure letzte Chance! Handelt, sonst wird‘s peinlich.
Katastrophen-Ergebnis für Castrop-Rauxel: Fahrradfahrer geben der Stadt ein mieses Zeugnis