Vorfreude trotz neuer Konkurrenz Am Markt Shahab Nouri hofft, dass Extrablatt die Altstadt belebt

Extrablatt kommt an den Markt – und die Nachbarn freut es
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Am Markt in Castrop-Rauxel sind die Bauarbeiten bald abgeschlossen. Direkt gegenüber vom Reiterbrunnen soll dann im Juni die Restaurantkette Extrablatt einziehen. 150 Plätze drinnen und draußen, ein breites Angebot von Frühstück bis zu abendlichen Cocktail sind geplant. Machen sich die Gastronomen am Markt Sorgen um ihre Existenz? Im Gegenteil.

Shahab Nouri ist Inhaber des „Hitzefrei“. Die Eisdiele mit Café liegt nur einen Steinwurf vom neuen Extrablatt entfernt. Er macht sich keine Sorgen um sein Geschäft: „Wir freuen uns drauf, ich würde es eh begrüßen, wenn der Marktplatz gastronomie-lastiger wird und dadurch viel mehr Leute auf dem Marktplatz sind.“

Hitzefrei ist gegen den Parkplatz

Gerade junge Leute ziehe es im Moment nicht in die Altstadt: „Ich mache mir eher Sorgen, dass unsere Innenstadt ausstirbt. Es wäre natürlich besser, wenn es wie in Münster viele kleine Cafés gibt, aber wir freuen uns über alles.“ Er setzt darauf, dass sich die Gäste im „Hitzefrei“ vor oder nach einem Besuch dann ein Eis bei ihm abholen: „Man muss natürlich abwarten, ob sich das so bewahrheitet.“

Damit der Markt noch belebter wird, müsste in den Augen von Shahab Nouri eine Sache verschwinden: Der Parkplatz. „Das wäre wirklich viel besser, wenn die Leute da sitzen könnten, es vielleicht ein bisschen grün gäbe, so schaut man die ganze Zeit auf die Autos. Das ist auch nicht schön.“ Er vermutet, dass sich ohne den Parkplatz mehr Gastronomen ansiedeln könnten und so auch wieder Menschen anziehen.

„Konkurrenz belebt das Geschäft“

Auch Shahab Nouris Kollegen rund um den Reiterbrunnen sehen die Ansiedlung von Extrablatt ähnlich positiv. Lilli Leuthold vom „1910“ hat eine klare Haltung: „Konkurrenz belebt immer das Geschäft, dann gibt es einfach mehr Leben.“ Sorgen um ihre Kundschaft mache sich die Castrop-Rauxelerin nicht. „Das Extrablatt hat, glaube ich, eine andere Zielgruppe als wir.“ Ähnlich wie Shahab Nouri findet auch sie, dass der Marktplatz autofrei werden sollte.

Aldo und Immy Segat in ihrem Il Caffee in Castrop-Rauxel.
Aldo und Immy Segat haben seit vielen Jahren das Il Caffee in der Nähe vom Marktplatz. Sie freuen sich über die neue Nachbarschaft. © Sophia Wibbeke

Ganz anderer Meinung ist da Aldo Segat von „Il Caffee“: „Wir müssen auf jeden Fall die Parkplätze halten, bloß keine Parkplätze wegnehmen.“ Seit 25 Jahren ist er mit seinem Café in der Altstadt: „Das merken wir seit Jahren, wenn Kirmes oder Ckü ist, die Leute bleiben weg.“ Aber wie seine Kollegen ist er optimistisch, was die neue Nachbarschaft angeht: „Das wird mit Sicherheit das Geschäft beleben und vor allem jüngere Leute in die Stadt ziehen.“