Noch wird gehämmert und gebohrt: In den Räumen am Markt stehen aber alle Zeichen auf Eröffnung. Dahin, wo früher Fleischerei Schmidt am Markt und die Deutsche Bank zu Hause waren, kommt das Café Extrablatt. Für den geschäftsführenden Gesellschafter Taner Yalcin ist es das dritte Extrablatt in der Region. Aber Castrop-Rauxel ist durchaus etwas Besonderes für ihn.
In Recklinghausen war er zuletzt mit dem Umzug seines Extrablattes in eine größere Location beschäftigt, in Haltern gibt es sein Extrablatt schon seit 2016. Der gebürtige Münsteraner lebt inzwischen mit seiner Familie aber in Castrop-Rauxel. Die Familie seiner Frau kommt aus der Europastadt. Castrop-Rauxel gefällt ihm gut, erzählt er mit Blick auf den Markt. „Der Platz hat viel Potenzial“, sagt er. Noch mehr Gastronomie kann er sich hier gut vorstellen. Dafür müsse aber etwas passieren.
Doch erstmal eröffnet er sein Extrablatt. Viel wurde investiert, der Gastronom spricht von einer siebenstelligen Summe. Eine offizielle Eröffnung wird es nicht geben. Alles soll sich in Ruhe einspielen. Mehr als zehn festangestellte Mitarbeiter wird Taner Yalcin haben, dazu Aushilfen. Einige Mitarbeiter arbeiten sich gerade in Recklinghausen ein, damit es schon am Eröffnungstag gut läuft. „Wir eröffnen am 20. Juni, einem Dienstag“, sagt der Chef und lacht: „Montags eröffnen, bringt Unglück.“
Gesundes Frühstücksbuffet
Gäste jedes Alters werden hier aus- und eingehen, so wie es die Extrablatt-Philosophie vorgibt. Im vorderen Bereich findet sich eine Kinderecke. Hier können die Kleinen spielen, während ihre Eltern in Ruhe frühstücken oder zu Abend essen.
250 Quadratmeter ist die Gastfläche groß, dazu kommen ein großer Thekenbereich und die Küche. Auch hier ist alles großzügig eingerichtet. Zwei Kühlräume, mehrere Fritteusen, zwei Grills – es ist Taner Yalcin wichtig, dass das Essen schnell zum Gast kommen kann.
In Recklinghausen hat er das Frühstücksbuffet aufgewertet. „Viel gesünder“, sagt er. Porridge und viele Müslisorten werden auch die Castrop-Rauxeler genießen können. Generell wird es hier die gleiche Karte und die gleichen Preise wie in seinen anderen Betrieben geben.

Rot und Gold dominieren die Einrichtung. Gerade hat der Gastronomen noch neue Bilder gebracht. Sie sind größer als die ursprünglich geplanten, kommen besser zur Geltung. Stühle und Sofas sind teilweise noch verpackt. Wie bei Extrablatt gewohnt, soll es verschiedene Bereiche geben, auch ruhigere Ecken. Ein Teil der Tische wird auf einem Podest platziert. Direkt vorne kann die große Fensterfront geöffnet werden. Dann kann man auch bei schlechtem Wetter fast im Freien sitzen.
Außengastronomie gibt es auch. Allerdings nicht ganz, wie es Taner Yalcin plante. Wegen der Besonderheit des Pflasters war es nicht möglich, den Strom für Heizung und Beleuchtung der Schirme in den Boden zu verlegen. Auch der Denkmalschutz schaltete sich ein. Der Blick auf den Reiterbrunnen müsse frei bleiben, so erzählt Yalcin. Jetzt wird es halt nur vier und nicht fünf Schirme geben.
Genehmigungen fehlen noch
Im März hat Taner Yalcin den Bau vom Investor übernommen. „Baulich lief alles sehr zügig“, sagt er. Jetzt fehlen nur noch Genehmigungen von der Stadt, dann kann es los gehen. „Zum ersten Mal brauchte ich hier eine Baugenehmigung für die Außengastronomie“, sagt er. Das habe er noch in keiner anderen Stadt erlebt.
Dass sein Extrablatt gut ankommen wird, davon ist er überzeugt. „So etwas fehlt hier in der Altstadt“, sagt er. Und generell sorge ein neues Extrablatt für Belebung. Und die könne auch die Castroper Altstadt gut brauchen. Ginge es nach ihm, würde weitere Gastronomie kommen, sodass der Markt ein Anziehungspunkt wird. „Es müssten mehr Türen geöffnet werden“, sagt er und meint damit die Stadt. Wenn man wolle, dass die Innenstadt attraktiver werde, dann müsste sie es interessierten Geschäftsbetreibern einfacher machen.
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