Was tun, wenn bei einem Unfall gleich mehrere gleichzeitig entstandene Verletzungen in verschiedenen Körperregionen behandelt werden müssen? Dann heißt es: Polytraumaversorgung. Und die ist nicht immer einfach und will gelernt sein. Deshalb organisierte die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin im Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Castrop-Rauxel und der Rettungsdienstschule Recklinghausen erneut eine Fortbildung für Notärzte und Notfallsanitäter.
Beate Poltrock, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, referierte zur präklinischen Narkoseführung. Zudem gab sie ein Update zu den neuesten Empfehlungen bei der Polytraumaversorgung. Ebenso stellte sie vor, wann das X-ABCDE-Schema bei der Notfallversorgung zum Einsatz kommen sollte. Die Buchstaben sind Abkürzungen für die wichtigsten Schritte, die es in der Ersten Hilfe vorzunehmen gilt. Das Schema folgt einer klaren Reihenfolge – das X steht für die lebensbedrohlichste Verletzung und damit an erster Stelle.
Auf die theoretische Einheit folgte die Praxis: In verschiedenen Workshops übten die Teilnehmenden mit Christof Schnee, Oberarzt am EvK Castrop-Rauxel, sowie Janine Schulz und Lydia Schlüter, beide Notfallsanitäterinnen der Feuerwehr Castrop-Rauxel, wichtige Handgriffe in der Notfallversorgung. „Das Training am Tiermodell ermöglichte eine realistische und einsatznahe Erfahrung, die helfen soll, in der akuten Situation routiniert agieren zu können“, schreibt das EvK. Geübt wurde zum Beispiel das Verabreichen eines Medikaments in der Knochenmarkshöhle oder das Anlegen einer Thoraxdrainage zur Ableitung von Flüssigkeit oder Luft aus dem Brustkorb.