„Europahalle wird zum Hexenkessel“ Kevin Saszik will 1000 Leute zum Boxkampf mitbringen

Wie verbringt ein Boxer seinen Kampftag?: Der Weg bis zum Ring
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Seine Rituale an Kampftagen funktionieren offensichtlich. Acht von acht Profikämpfen habe er bisher gewonnen, sagt Kevin Saszik am Tag vor Kampf neun. In der Europahalle in Castrop-Rauxel kämpft er am Samstagabend (21.12.) gegen Oliver Althof. Der Sieger dieses Kampfes werde sich „in die Top 100 der Welt katapultieren“, erklären die Veranstalter. „Für Oli ist es wahrscheinlich der wichtigste Kampf, den er je hatte. Und auch für mich bedeutet er sehr viel“, sagt Saszik.

Ein großer Sprung nach oben in internationalen Rankings ist durch einen Sieg möglich. „Dadurch würden internationale Veranstalter und Verbände noch mehr auf mich aufmerksam werden“, sagt Saszik. Damit würden Einladungen und lukrative Angebote einhergehen. All das will sich der Boxer nicht nehmen lassen. Dass er seinen Gegner schon seit etwa zehn Jahren kennt, ändert daran rein gar nichts.

Alle sollen sehen, wie er gewinnt. Deshalb hat der 33-Jährige alle eingeladen. Insgesamt, schätzt er, könnten allein von seinen Unterstützern rund 1000 in die Europahalle kommen. „Das wird ein Hexenkessel. Ich denke, es wird laut.“ Die Location gefalle ihm gut. Er kennt die Halle von früheren Kampfsport-Events. „Durch unser Boxen und die Besucherpräsenz könnte das auf ein neues Niveau gehoben werden.“

Kevin Saszik (rechts) in Aktion bei einem seiner vorherigen Kämpfe.
Kevin Saszik (rechts) in Aktion bei einem seiner vorherigen Kämpfe. © privat

Rituale am Kampftag

Wie geht es einem Kämpfer am Tag vor dem ersten Schlag? „Gut. Gut, noch recht entspannt“, sagt Saszik. Als wir am Freitagnachmittag mit ihm sprechen, ist er gerade auf dem Weg zum Friseur, dann geht es zum Wiegen.

Die Kampftage verbringt der Boxer immer gleich. Er isst das Gleiche, trinkt das Gleiche. Am Samstag wird er ausschlafen und will dann erstmal alleine sein. Seinen Schlafrhythmus hat er schon so umgestellt, dass abends topfit ist. Die erste Mahlzeit besteht aus Rührei und aus Porridge. Er geht mittags spazieren mit einem oder zwei Kumpels. Manchmal noch ein Mittagsschlaf. Er trifft sein zehnköpfiges Team in einem Café. Sie sprechen über alles Mögliche, nicht bloß über den Kampf. Der Kopf soll frei werden. Die zweite größere Mahlzeit liefert Kohlenhydrate – Kartoffeln oder Nudeln. Eine Stunde vor dem Kampf zieht sich Saszik um. Die Hände werden getaped. Dehnen und Mobilitätsübungen. Schlagkombinationen mit dem Trainer. Alle Prozesse nochmal im Kopf durchgehen. Dann beginnt der Kampf.

Zuversichtlich ist der Boxer: Ob er nach Punkten oder per K.O. gewinnen werde, lasse sich nicht vorhersagen. Aber er sei guter Dinge.

Kevin Saszik bei einem seiner vorherigen Kämpfe.
Auch bei diesem Kampf hofft Saszik, dass der Schiedsrichter ihn am Ende zum Sieger erklären wird. © privat

Tickets an der Abendkasse

Gegen 21.30 oder 22 Uhr beginnt der Hauptkampf. Im Vorprogramm gibt es ungefähr zehn weitere Kämpfe unterschiedlicher Gewichtsklassen. Karten kosteten im Vorverkauf ab 39 Euro. Der ist inzwischen beendet. Es soll aber noch eine Abendkasse geben. Veranstalter ist WiTo Sports Events aus der hessischen Kleinstadt Lollar. Die Halle befindet sich am Europaplatz 6 – 10.