Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (Print-Ausgabe 7 vom 11.2.2023) ist es bei den Ermittlungen im Terror-Verdachtsfall nicht so glatt gelaufen wie erhofft. Unter wesentlicher Federführung des Polizeipräsidiums Münster wären die Beamten mindestens viermal in der Wohnung gewesen, um sie zu durchsuchen. Beispielsweise sei ein Laptop dort vergessen worden.
Das Innenministerium habe die vielen Durchsuchungen mit „aufeinander aufbauenden“ Erkenntnissen begründet, heißt es weiter. Man könne froh sein, dass die Verdächtigen „wohl keine Profis des IS waren“, sei aus Sicherheitskreisen zu vernehmen gewesen.
Bei den Durchsuchungen seien Zutaten gefunden worden, aus denen sich am Ende Cyanid hätte zusammenmischen lassen können. Innenminister Herbert Reul hatte vor dem Landtags-Ausschuss kürzlich erläutert, dass er sich kaum hätte vorstellen können, dass man aus diesen zum Teil alltäglichen Zutaten ein solch tödliches Gift herstellen könnte. Die Rede war bisher immer von geringen Mengen verdächtiger Substanzen. Eisenpulver und Kohle sollen darunter gewesen sein.
Nach Informationen unserer Redaktion soll sich der Verdächtige Jalal J., zurzeit in Untersuchungshaft, im Messengerdienst Telegram mit einer weiteren Personen über Anschlagspläne ausgetauscht haben. Dabei könnte er das Gerät seines Bruders genutzt haben, sodass Ermittler die IP-Adresse mit dem verdächtigen Chat dem älteren der beiden zuordneten. Der ist nach drei Wochen in U-Haft wieder auf freiem Fuß.
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