Die Stadtverwaltung empfindet es als starkes Zeichen von Vereinen und Verbänden aus Castrop-Rauxel: 25 Anträge haben sie für das Bürger*innenbudget 2023 eingereicht. Das sind weit mehr als in den vergangenen Jahren. Insgesamt übersteigen die eingereichten Projekte im Umfang von 77.000 Euro das Budget von 65.000 Euro.
Damit ist offenbar eine Krise abgewendet: 2022, als die Vereine noch unter den Folgen der Pandemie ächzten, gingen nur neun Projekte ein. Zwei kamen nach der Prüfung anhand der Richtlinien durch den Bürgerbudget-Beirat damals nicht in Frage.
Die Bürger sind nun gefragt, den nächsten Schritt mitzugehen: Auf der Beteiligungsplattform mitmachen.castrop-rauxel.de kann jeder sein Lieblingsprojekt unterstützen. Bis Sonntag, 16. Juli, kann man abstimmen. Das Ergebnis der Abstimmung wird dann im August dem Bürgerbudgetbeirat vorgelegt. Er berät, macht dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt einen Vorschlag und der beschließt dann die Verteilung des Geldes.
Neben den Abstimmungsergebnissen fließen weitere Faktoren in die Beratungen ein. Unter anderem geht es dabei um die bisherige Verteilung der Mittel. Auch geografische Faktoren sollen einbezogen werden: Möglichst soll sich die Förderung über alle Stadtteile verteilen.
- Weitere Informationen finden Interessierte auf mitmachen.castrop-rauxel.de/buergerbudget.
- Für Rückfragen und Anregungen zum Bürger*innenbudget steht die E-Mail-Adresse mitreden@castrop-rauxel.de zur Verfügung.

Kleine und große Projekte
Aber welche Projekte sind denn unter den Bewerbern? Es geht von Kleinprojekten wie Fahrradständern am Vereinshaus des Castroper TV (660 Euro) und ein Kleinfußballfeld an der Erich-Kästner-Grundschule (950 Euro) über Bänke, einen Tresen und Gasgrill für den Stadtteilverein „Wir auf Schwerin“, ein Kinderkarussell für die Agora (2500 Euro), ein Theater-Projekt im Callo-Haus (2276 Euro) oder Leseförderung für Zuwanderer (4500 Euro).
Den Maximalbetrag von 5000 Euro rufen acht Projektbewerbungen auf. Darunter ist ein „Entenrennen auf der neuen Emscher“ zwischen den Emscherauen in Ickern und dem Emscherdüker in Henrichenburg, das das Lions-Hilfswerk veranstalten will. Es soll die Stadtteile Ickern, Habinghorst und Henrichenburg verbinden und am Ende soll der Erlös daraus gespendet werden. Hier betragen die Gesamtkosten, die im Projektvorschlag angegeben sind, rund 8500 Euro. Jede Organisation muss einen Eigenanteil beisteuern und wird dann in Teilen gefördert.
Bürger können selbst für mehrere Projekte stimmen. Sie haben ein fiktives Budget von 65.000 Euro analog zum Gesamt-Förderbetrag, den die Stadt ausgeben wird, und können es auf ihre Lieblingsprojekte verteilen.