
© Dieter Düwel
Bau des Emscher Radwegs verzögert sich: Umleitung „ist kein Vergnügen“
Radfahren
Ende Februar sollte der neue Radweg durch das Emscherland fertig sein. Jetzt kann es noch dauern. Wie ist die Stimmung bei den Radfahrern?
Eigentlich sollte sie längst weg sein, die Umleitung am Emscher-Radweg in der Höhe Henrichenburg. Aber sie ist noch da. Und wie die Emschergenossenschaft dieser Redaktion auf Anfrage bestätigt, wird sie auch noch lange bleiben.
„Die Umleitung besteht aus sicherheitstechnischen Gründen weiterhin“, teilt Sprecher Ilias Abawi mit.
Weil an der Baustelle am Wasserkreuz schwerbeladene Baustellenfahrzeuge unterwegs seien, habe man sich entschieden, die Fußgänger und Radfahrer weiträumig die Gefahrenstelle umgehen beziehungsweise umfahren zu lassen.
Fertigstellung erst Ende des Jahres?
Geplant war diese Umleitung eigentlich bis zum 24.2. Nun verzögern sich die Arbeiten; „coronabedingt“, wie es heißt.
„Durch die räumliche Nähe können bestimmte Arbeiten erst durchgeführt werden, wenn eine angrenzende Baumaßnahme abgeschlossen werden konnte. Das heißt: Zunächst muss die Brücke fertig werden, damit dann die Wegeleitung angelegt werden kann“, schreibt der Sprecher der Emschergenossenschaft.

Die Karte zeigt die Umleitung, die eigentlich am 24.2.2022 passé sein sollte. © Emscher Genossenschaft
Und nun die schlechten Nachrichten: „Der Radweg wird in dieser Sommersaison nicht geöffnet werden. Dieser kann erst freigegeben werden, wenn die Brücke fertiggestellt ist.“
Holprige Umleitung
Der Emscher Radweg ist sehr beliebt bei Radlern. Jetzt müssen sie weiterhin auf die Umleitung ausweichen. Wir haben uns bei den Radfahrern umgehört.
Enttäuscht zeigte sich Frank Stascheit aus Habinghorst, der gern mit seinem kleinen Sohn auf dem Emscher Radweg unterwegs ist: „Dass wir die Umleitung noch länger nehmen müssen, ist gar nicht schön. Die Wegstrecke ist oft sehr matschig und stellenweise auch holprig. Das ist kein Vergnügen.“
Das bestätigte Kurt Ruthe aus Herten: „Ich fahre sehr viel mit dem Rad, auch hier auf dem Emscher Weg. Die Umleitung ist für mich zu buckelig. Man hätte sie besser herrichten können.“

Kurt Ruthe aus Herten findet die Umleitung zu buckelig. © Dieter Düwel
Anja Longen und Marion Lauer aus Erkenschwick versuchen, das Beste aus der Umleitung zu machen, und freuen sich schon auf das Emscherland: „Man sieht die Umgebung aus einem anderen Blickwinkel und kann schon erkennen, wie das Gelände später mal aussehen wird.“
Skepsis bei Radlern
Der tolle Blick vom Walkway and Tower beeindruckt Uwe Krebs aus Recklinghausen: „Ich wäre lieber direkt über das neue Teilstück des Emscher Radwegs gefahren, aber die Umleitung ist gut ausgeschildert. Ich kann mir vorstellen, dass das Gelände einer kleinen Landesgartenschau ähneln wird.“
Der Recklinghäuser Peter Iserlohe findet die Umleitung landschaftlich nicht sehr schön und bedauert, dass der Radweg noch den ganzen Sommer gesperrt sein wird. Er ist skeptisch, was die Fertigstellung betrifft: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Arbeiten an der Brücke und am Radweg noch in diesem Jahr beendet werden.“
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.

In Castrop-Rauxel geboren und in der Heimatstadt geblieben. Schätzt die ehrliche und direkte Art der Menschen im Ruhrgebiet. Besonders interessiert am Sport und den tollen Radwegen im Revier.
