
© Wangenheim, Ronny von
EM-Orakel: Alpakas wissen, ob Deutschland oder Frankreich gewinnt
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Alpakas sind wählerisch. Sie sind also als EM-Orakel prädestiniert. Für das erste Spiel der deutschen Mannschaft haben wir eine ganze Alpakaherde losgeschickt. Das Ergebnis ist eindeutig.
Entspannt liegen die Alpakas in der Sonne. Das EM-Fieber hat sie noch nicht gepackt. Dabei sind sie unser EM-Orakel, das uns verraten soll, wie erfolgreich die deutsche Mannschaft durch das Turnier kommt. Mit der Ruhe ist es denn auch bald vorbei. Ein „Auf geht's“ und schon laufen die Alpakas zum Start. Ihr erstes Orakel ist ganz eindeutig.
„Alpakas sind sehr wählerisch“, sagt Daniel Hischke (45) von Daniels kleiner Farm. Ob es bei der Suche nach der richtigen Toilette, bei der Nahrungswahl oder dem besten Schlafplatz ist – Alpakas entscheiden überlegt, was sie wollen. So erzählt es Daniel Hischke. Er muss es wissen. 23 Alpakas leben auf seiner Farm. Unter anderem werden sie bei tiergestützten Therapien eingesetzt. „Alpakas scheinen ein heilsames Wesen zu haben“, sagt der Castrop-Rauxeler.
Jetzt aber sind seherische Qualitäten gefragt. In zwei Eimern befindet sich die gleiche Menge an Kraftfutter. Den schwarzen Eimer schmückt eine Frankreich-Fahne, die weiße Tonne die Deutschland-Fahne. In der Mitte steckt – so viel Einflussnahme muss sein – eine kleine deutsche Fahne. Die irritiert die Tiere aber erst mal.
Der „deutsche“ Eimer wird von den Alpakas nicht beachtet
Mit Schwung kommen die Alpakas und auch zwei Lamas den kleinen Weg zwischen Bäumen herunter, orientieren sich kurz. Dann: Der weiße Eimer bleibt unbeobachtet. Alle wenden sich dem schwarzen Eimer zu und fressen. Nur wer nicht dicht rankommt, wählt den „deutschen“ Eimer. Selbst die Alpaka-Kenner Daniel Hischke, Christian Tiburzy und Rabea Schröder sind verblüfft.

Daniel Hischke drückt der deutschen Mannschaft die Daumen. Seine Alpakas sind da wählerischer. © Ronny von Wangenheim
Nach 15 Sekunden, so haben wir vorher die Regeln vereinbart, sind immer noch weit mehr Alpakas mit dem „französischen“ Futter beschäftigt. Ein klarer Fall: Das sieht nach einem deutlichen Sieg für Frankreich aus.
Nicht alle Alpakas sind allerdings Fußball-Fans. Einige Tiere legen sich lieber gleich in die Sonne wälzen sich im Staub oder fressen lieber Gras. Bei Temperaturen wie am Montag fühlen sie sich wohl.
Daniels kleine Farm kann nach der Corona-Pause wieder durchstarten
„20 Grad haben sie am liebsten“, erzählt Christian Tiburzy über die Tiere, die aus den südamerikanischen Anden stammen und vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet werden. Heißer sollte es nicht sein. Deshalb gibt es erst mal eine Abkühlung mit dem Wasserschlauch.

Christian Tiburzy sorgt für Abkühlung bei den Alpakas. © Ronny von Wangenheim
Seit 2015 besteht Daniels kleine Farm an der Bochumer Straße 275. Ein Team von 12 bis 15 Leuten aller Altersgruppen kümmert sich um die Tiere. Als landwirtschaftlicher Betrieb geht es um Wolle und Dünger. Daneben werden Trekkingtouren angeboten. Hier wächst die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen.
Während der Corona-Pandemie fand das alles lange nicht statt. „Jetzt gibt es unser Angebot wieder uneingeschränkt“, sagt Daniel Hischke. „Wir haben die Krise erst mal überwunden.“