Zum Restaurant-Check geht es dieses Mal ins Hao Ting an die Herner Straße. Chinesisches Büfett und mongolischer Grill sind angerichtet. Einmal quer durch Asien zum kleinen Preis bitte.

Castrop-Rauxel

, 29.01.2019, 17:45 Uhr / Lesedauer: 5 min

Besonders gut geeignet ist das gastronomische Konzept des Hao Ting für Gäste, die richtig reinhauen wollen, denn es gilt: „Iss, soviel du kannst“ (All you can eat). Die Lage an der Herner Straße ist nicht mehr ganz zentral, aber von der Innenstadt aus in nur wenigen Auto- oder Gehminuten zu erreichen.

Nachdem wir fast direkt vor der Haustür geparkt haben, betreten wir den großen Gastraum durch die Vordertür. Die Einrichtung ist so, wie man sie in einem chinesischen Restaurant erwarten würde. Löwenstatuen vor der Tür, ein großer Buddha im Eingangsbereich, asiatisch anmutende Deko an den Wänden und natürlich auch ein Aquarium.

Damit sich der Gast nicht in einer ungemütlichen Halle wähnt, sind einige Sitzbereiche mit halbdurchsichtigen Raumteilern vom Hauptraum separiert. Auch die sind im asiatischen Stil gehalten, mit viel Holz und in einem Fall als eine Wand aus künstlichen Bambuspflanzen. Der zentrale Hauptraum wird vom großen Büfettthresen in der Mitte beherrscht.

Am Eingang werden wir freundlich von der Bedienung begrüßt und zu unserem Tisch in einem der separierten Räume geleitet. Noch kurz die Getränke bestellen, bevor wir uns mit reichlich Hunger und leeren Tellern bewaffnet zum Gang zu den Warmhalteplatten aufmachen.

China, die Mongolei und Japan auf einem langen Tisch

Der lange Büfettthresen ist auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten aufgeteilt. Auf der einen finden wir eine große Auswahl an warmen Gerichten, Salat und das Sushi-Angebot des Hauses. Auf der anderen die gekühlt und selbstverständlich roh präsentierten Zutaten, mit denen man sich Gerichte für den mongolischen Grill zusammenstellen kann. Dazu sind auf dieser Seite auch ein Teil der Nachspeisen zu finden. Je vor Kopf findet man einmal heiße Teller und auf der anderen Seite einen Schokobrunnen und Obstspieße.

Für den süßen Zahn gibt es dazu noch eine Kühltruhe mit verschiedenen Eissorten, eine Softeismaschine mit Selbstbedienung und eine Obstsalatbar. Rein optisch gefällt uns die Präsentation des Büfetts im Hao Ting schon mal sehr gut. Alles sieht appetitlich aus, wirkt gepflegt und man findet sich, trotz der großen Vielfalt, schnell zurecht.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Das Büfett des Hao Ting in Bildern

29.01.2019
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Chinesisches Büfett, Mongolischer Grill und Sushi: Im Hao Ting geht es beim Restaurantcheck kulinarisch einmal quer durch Asien.© Matthias Stachelhaus
Auf der chinesischen Seite des Büfetts finden die Gäste verschiedene warme Gerichte von der Frühlingsrolle bis zum Hühnchen in süß-saurer Soße.© Matthias Stachelhaus
Auf der chinesischen Seite des Büfetts finden die Gäste verschiedene warme Gerichte von der Frühlingsrolle bis zum Hühnchen in süß-saurer Soße.© Matthias Stachelhaus
Zur Vorspeise kann man sich hier einen Salat zusammenstellen.© Matthias Stachelhaus
Rind, Pute, Känguru oder Krokodil. Für den mongolischen Grill gibt es reichlich Fleischauswahl.© Matthias Stachelhaus
Wer es lieber etwas maritimer mag, kann zwischen verschiedenem Fisch und Krebsfleisch wählen.© Matthias Stachelhaus
Und natürlich gehört auch Gemüse zum mongolischen Grill. Vegetarier finden an dieser Stelle auch Tofu.© Matthias Stachelhaus
Ist die Auswahl auf dem Teller geht es zur "Live Cooking Station" wo Fleisch, Fisch und Gemüse gebraten werden. Vorher wählt man aber...© Matthias Stachelhaus
... noch eine von acht Soßen aus. Am besten passend zum Fleisch. Geschmacksrichtung und Empfehlungen stehen auf der Tafel.© Matthias Stachelhaus
Etwas knalligere Farben gibt es beim Sushi und Pudding aus Japan zu sehen.© Matthias Stachelhaus
Zum Nachtisch gibt es Kuchen oder...© Matthias Stachelhaus
... Eis, Softeis und Obstsalat.© Matthias Stachelhaus
Einige Tische sind durch Raumteiler vom Hauptraum getrennt.© Matthias Stachelhaus
Wer es etwas offener mag, setzt sich näher an die Bar.© Matthias Stachelhaus
Kein China-Restaurant ohne chinesische Deko.© Matthias Stachelhaus
Für Kinder gibt es ein eigenes Spielzimmer mit kleiner Rutsche und Wippen.© Matthias Stachelhaus
Getränke werden im Hao Ting normal von der Theke ausgeschänkt.© Matthias Stachelhaus
Auch ein Aquarium darf im Hao Ting natürlich nicht fehlen.© Matthias Stachelhaus
Genausowenig wie chinesische Statuen im Eingangsbereich des Restaurants.© Matthias Stachelhaus
Chinesisches Büfett, Mongolischer Grill und Sushi: Im Hao Ting geht es beim Restaurantcheck kulinarisch einmal quer durch Asien.© Matthias Stachelhaus

Wir starten mit unserem ersten Gang auf der chinesischen Seite. Für mich gibt es eine Frühlingsrolle, gebackene Hähnchenstreifen, gebratene Nudeln mit Gemüse und dazu Erdnusssoße. Quasi ein Kurztrip durch die Küche des klassischen China-Restaurants. Geschmacklich kann ich mich hier nicht beschweren. Die Frühlingsrolle und das gebackene Hähnchen sind knusprig, die gebratenen Nudeln schmecken gut und auch die Erdnusssoße ist ganz in Ordnung, könnte ein bisschen kräftiger sein, aber das ist Geschmackssache. Kein kulinarischer Höhenflug, aber auch nicht schlecht.

Auch dank des heißen Tellers kühlt mein Essen nicht zu stark ab. So richtig heiß war es aber auch nicht mehr. Die Krux der Warmhaltecontainer von Büfetts.

Erster Gang zum Büfett: Frühlingsrolle, gebackene Hähnchenstreifen, gebratene Nudeln und Erdnusssoße - die Klassiker in jedem China-Restaurant.

Erster Gang zum Büfett: Frühlingsrolle, gebackene Hähnchenstreifen, gebratene Nudeln und Erdnusssoße - die Klassiker in jedem China-Restaurant. © Matthias Stachelhaus

Meine Begleitung wählt zum ersten Gang ähnlich, probiert neben Nudeln und Hähnchenstreifen die vegetarischen Frühlingsrollen und Salat. Geschmacklich passt es auch für sie, allerdings hat sie das Pech, die letzten Hähnchenstreifen aus einer Portion am Büfett zu erwischen. Die lagen scheinbar ein wenig länger als meine, waren leider nur noch lauwarm.

Krokodil trifft Kon Pao

Für die zweite Runde wechsele ich die Seiten, probiere mich am mongolischen Grill. Die Auswahl ist auch hier, gerade bei Fleisch und Fisch, recht groß. Neben Huhn, Rind und Hirschfleisch, finde ich hier auch exotische Sorten wie Känguru- und Krokodilfleisch, auf das meine Wahl fällt. Wer lieber Fisch essen möchte, darf auch hier zwischen über einem Dutzend verschiedener Sorten wählen. Von unterschiedlichem Krebsfleisch bis zum Lachs ist alles dabei.

Auch beim dazugehörigen Gemüseangebot sollte sich für jeden Geschmack etwas finden. In meinem Fall heißt das: Zwiebeln, Sojasprossen, Pilze und Brokkoli. Mit diesen Zutaten auf dem Teller begebe ich mich zur „Live Cooking Station“, wo das Ensemble dann auf heißen Metallplatten vor den Augen der Gäste gebraten wird. Vorher wähle ich noch aus acht – laut Restaurantinhaberin Haiqin Xia hausgemachten – Soßen für meine Kreation aus. Die Kon Pao Soße soll, so das Aushangschild, leicht scharf und pikant gewüzt sein und zu allen Fleischsorten passen. Passt.

Vom mongolischen Grill gibt es Krokodilfleisch mit Kon Pao Soße und Gemüse.

Vom mongolischen Grill gibt es Krokodilfleisch mit Kon Pao Soße und Gemüse. © Matthias Stachelhaus

Ich kehre zurück zu meinem Tisch und nach etwa zehn Minuten wird mir meine Auswahl in gebratener Form serviert. Geschmacklich ist das Ensemble gut. Die Soße ist wie beschrieben würzig und leicht scharf. Wer sich fragt, wie Krokodilfleisch schmeckt: Es geht am ehesten in Richtung einer Mischung von – nein, kein Scherz – Geflügelfleisch und Fisch. Helle Farbe, relativ neutraler Eigengeschmack, etwas festere Struktur. Das Ganze kombiniert mit einer leicht maritimen, salzigen Note. Ich finde es ganz lecker.

Im nächsten Gang kombinieren wir uns ein wenig durch die warmen chinesischen Gerichte. Gebratene Pilze nach Art des Hauses, Schweinefleisch mit Bohnen, Huhn nach Szechuan Art und gebratene Ente finden den Weg auf unseren Tisch. Geschmacklich ist das für uns alles in Ordnung, sticht allerdings auch nicht aus dem Angebot der chinesischen Büfetts, bei denen wir schon gegessen haben, heraus.

Ein zweiter Gang vom chinesischen Büfett mit gebackener Ente, Huhn nach Szechuan Art, Pilzen nach Art des Hauses, Schweinefleisch mit Bohnen und „8 Kostbarkeiten“.

Ein zweiter Gang vom chinesischen Büfett mit gebackener Ente, Huhn nach Szechuan Art, Pilzen nach Art des Hauses, Schweinefleisch mit Bohnen und „8 Kostbarkeiten“. © Matthias Stachelhaus

Wilder Hirsch und süßer Abschluss

Als letzten „Hauptgang“ versuche ich mich erneut am mongolischen Grill, dieses Mal mit Hirschfleisch und Knoblauchsoße. Das Hirschfleisch schmeckt hier relativ stark nach Wild, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich mag diesen Geschmack nicht so wahnsinnig gerne, hatte auf etwas milderes gehofft. Aber so ist das bei Wildfleisch eben. Eigenes Risiko.

Zum Hirschfleisch vom mongolischen Grill wähle ich die Knoblauchsoße. Der Wildgeschmack war mir etwas zu kräftig, das ist aber auch Geschmackssache.

Zum Hirschfleisch vom mongolischen Grill wähle ich die Knoblauchsoße. Der Wildgeschmack war mir etwas zu kräftig, das ist aber auch Geschmackssache. © Matthias Stachelhaus

Gewissermaßen Wiedergutmachung leistet im Anschluss der Nachtisch. Hier stellen wir uns ein im wahrsten Sinne des Wortes buntes Ensemble zusammen. Gebackene Banane und Ananas dürfen natürlich nicht fehlen. Und auch wenn das so gar nicht asiatisch ist, kann ich der Softeismaschine nicht widerstehen. Dazu kommt ein blau eingefärbter Pudding, bei der Farbe muss ich auch einfach mal probieren, und Kuchen. Alles auf unserem Teller schmeckt gut. Der Pudding ist natürlich geschmacklich einfach nur Pudding. Die leuchtend türkisblaue Farbe bringt meine Geschmackserwartung allerdings etwas durcheinander, ein netter Effekt.

Zum Nachtisch gibt es blauen Pudding, Softeis mit Schokosoße, gebackene Banane und Ananas und ein Stück Apfelkuchen.

Zum Nachtisch gibt es blauen Pudding, Softeis mit Schokosoße, gebackene Banane und Ananas und ein Stück Apfelkuchen. © Matthias Stachelhaus

Verzichtet haben wir auf das Sushi. Die japanische Spezialität ist allgemein einfach nicht unsere Welt. Im anschließenden Gespräch sagt Inhaberin Haiqin Xia uns, das sie eine sechsmonatige Ausbildung für die Zubereitung der kleinen japanischen Reisröllchen absolviert habe. Kann also durchaus einen Versuch wert sein.

Der Service

Wir wurden freundlich begrüßt, unsere leeren Teller waren jedes Mal recht zügig vom Tisch verschwunden und auch unsere Getränke hatte die Bedienung im Blick. Bei Fragen zu einzelnen Gerichten (etwa dem bunten Pudding) wurde uns freundlich und schnell weitergeholfen.

Familienfreundlichkeit

Eine eigene Karte für Kinder gibt es nicht. Am Büfett gibt es aber auch Pommes und Chicken Nuggets. Und auch sonst sollte sich für junge Gäste etwas finden lassen. Das Angebot an Nachtischen, inklusive buntem Pudding und Eis, dürfte ebenfalls seine Fans finden. Wenn den Kids im Laufe eines längeren Familienessens langweilig werden sollte, gibt es im Hao Ting sogar ein eigenes Spielzimmer mit kleiner Rutsche, Spielzeug und Fernsehern. Damit auch die jüngsten am Tisch Platz nehmen können, stehen im Hao Ting Hochstühle zur Verfügung.

Barrierefreiheit

Die Zugänge zum Restaurant kommen ohne Stufen aus. Auch viele Tische, das Büfett und die Toiletten können erreicht werden, ohne das Stufen überwunden werden müssten.

Preise

Das Büfett kostet abends 14,90 Euro pro Person. Zusammen mit zwei Getränken pro Nase summiert sich unsere Rechnung am Ende auf 41,80 Euro. Das ist bereits recht günstig. Wer noch weniger zahlen möchte, kann das Hao Ting auch zum Mittagstisch (montags bis samstags je 11.30 bis 14.30 Uhr) besuchen. Dann kostet das Büfett nur 9,90 Euro pro Person. An Sonntagen (außer Feiertagen) von 15 bis 17 Uhr kommt man mit 11,90 Euro pro Person aus.

Anfahrt/Parken

Entlang der Herner Straße kann man mit dem Auto parken. Hinter dem Hao Ting befindet sich ein Parkplatz, der einen eigenen Eingang zum Restaurant hat. Die Buslinie 311 hält in beiden Richtungen etwa 100 Meter vom Hao Ting entfernt (Haltestelle Daimlerstraße). Wer etwas weiter laufen kann, erreicht das Restaurant auch in etwa zehn Minuten zu Fuß vom Münsterplatz aus.

Das sagt das Netz zu Hao Ting

Auf 4,0 von 5 möglichen Sternen schafft es das Hao Ting bei den Google-Rezensionen. 366 Nutzer haben hier ihre Bewertung abgegeben.

Bei Facebook sieht es ähnlich aus, hier sind es 4,1 von 5 Sternen, bei 243 Stimmen.(Stand 28. Januar 2019)

Zu beachten ist, dass die Bewertungen auf beiden Portalen sehr weit auseinander gehen, je nachdem, wann sie abgegeben wurden. Erst im Herbst 2018 hat die neue Inhaberin Haiqin Xia das Restaurant übernommen. Die Berwertungen bis Oktober sind überwiegend sehr kritisch, häufig mit nur einem Stern. Seit dem Inhaberwechsel geben die meisten Nutzer überwiegend positive Bewertungen ab.

Fazit

Insgesamt haben wir einen guten Abend im Hao Ting verbracht. Vom einfachen China-Restaurant-Gericht bis zu skurrilen Eigenkreationen am mongolischen Grill ist für den Gast vieles möglich. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die große Auswahl an Speisen sprechen klar für sich.

Restaurant-Infos

Hao Ting, Herner Str. 95, 44575 Castrop-Rauxel. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr, Sonntag von 11.30 bis 22 Uhr. Reservierungen unter Tel. (02305) 9475670. Weitere Infos findet man auf der Facebookseite von Hao Ting.

So funktioniert der Restaurant-ChecK Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Lokale so, wie wir über sie mit Freunden und Bekannten sprechen würden – mit ihren Schwächen und Stärken.