Bei der beliebten Pizzeria „Bambino“ in Castrop-Rauxel wurde eingebrochen: In der Nacht von Samstag (29.3.) auf Sonntag (30.3.) drangen bisher unbekannte Täter in das Restaurant ein. Anschließend sprühten sie alles mit einem Feuerlöscher ein, um mögliche Spuren zu verwischen. Außerdem wurde ein, an die Pizzeria anliegendes Gebäude des Kleingärtnervereins Deininghausen (KGV) aufgebrochen. Die beiden Gebäude liegen direkt neben dem neuen Spielplatz der Kleingartenanlage. Die Pizzeria wird vom KGV an den Betreiber verpachtet, der bereits seit 8 Jahren dort tätig ist.
Der Pächter, Kesavan Sivasubremaniam (54), nahm sich am besagten Samstag frei und kündigte dies auch bei Facebook und mit einem Aushang an der inzwischen aufgebrochenen Tür an. Daher nehmen er und Alexander Scheidle (30), Teil des Vorstandes des KGV, an, dass die Tat geplant gewesen sein muss. Am Sonntagmorgen bekam Sivasubremaniam einen Anruf eines Kleingärtners, dass seine Tür aufgebrochen worden sei.

Als er an seiner Pizzeria ankam, fand er sie vollständig von einer weißen Schicht überzogen vor. „Ich konnte am Abend danach nicht mehr schlafen. Ich verstehe es nicht“, sagt er. Die Täter haben den gesamten Laden mit einem Feuerlöscher eingesprüht, im Versuch, sämtliche Fingerabdrücke oder andere Spuren zu entfernen. Bisher konnte die Polizei noch keine Täter ausmachen.
Eine merkwürdige Tat
Das Merkwürdige an dem Einbruch ist, dass die Täter nicht viel mitgenommen haben. In der Kasse der Pizzeria lagen 100 Euro Wechselgeld, die Sivasubremaniam in seiner Arbeitswoche immer in der Pizzeria aufbewahrt. Außerdem wurde das Trinkgeld-Sparschwein mit 30 Euro mitgenommen. Ansonsten haben die Täter nur ein paar Kisten mit Getränken und Lebensmitteln mitgenommen. Bei dem KGV haben sie ebenfalls nur Getränke mitgenommen. „Entweder wurden sie von irgendetwas gestört, oder sie waren einfach nur dämlich“, sagt KGV-Vorstand Scheidle dazu.
Um in die Pizzeria einzudringen, mussten die Täter zuerst eine Gittertür aus Stahl aufbrechen, die mit zwei Sicherheitsschlössern versehen war, und danach die dahinter liegende Eingangstür. Demnach waren die Täter keine Kinder oder Jugendliche, da die Eingangstür zusätzlich aus den Angeln gehebelt wurde, vermuten Scheidle und Sivasubremaniam. „Die aufgebrochenen Schlösser haben sie uns hier, auf die Tische verteilt, hingelegt. Diese Dreistigkeit setzt dem ganzen nochmal ein Krönchen auf“, sagt eine Freundin der Pizzeria, die ebenfalls zum Aufräumen zum Tatort eilte.

Scheidle erzählt außerdem: „Die Kripo hat uns gesagt, dass zum Aufbrechen dieser Tür, erfahrungsgemäß mindestens drei bis vier Personen nötig sind“. Die Einbrecher mussten ein Fahrzeug gehabt haben, da sie die Kisten mit Lebensmitteln nicht hätten wegtragen können, so der Pizzeria-Besitzer. „Wir haben einen Mülleimer mit kleinen Schnapsflaschen von Kümmerling gefunden, die die Täter geklaut und dann unangefangen oben an die Straße gestellt haben“.
„Alles unbrauchbar“
Durch die Verwüstung durch den Feuerlöscher, darf der Betreiber der Pizzeria, keine seiner Lebensmittel, die zurzeit in seiner Pizzeria sind, mehr verkaufen. Der Feuerlöscher könnte die Lebensmittel unverträglich gemacht haben, erklärt der Pächter, während er eine Kühltruhe öffnet, von der der Staub fällt: „Sie haben auch zwei Packungen Tiefkühl-Pommes mitgenommen.“

Sivasubremaniam zeigt auf seinem Telefon, dass er alleine am Sonntag 35 Anrufe bekommen habe, bei denen Leute wissen wollten, was los sei und ob sie helfen könnten. „Sie dachten alle, es wäre nur Mehl, aber leider können sie mir hier bei nichts helfen.“ Der 54-Jährige muss nun wohl alle Gerätschaften – wie den erst ein Jahr alten Pizzaofen – austauschen, da auch diese unbrauchbar gemacht worden seien. „Es muss alles raus, sogar die Tapete muss gewechselt werden“, sagt er. Die Reinigung müsse eine professionelle Reinigungsfirma machen. Deswegen wird die Pizzeria fürs Erste geschlossen bleiben. Sivasubremaniam sagt, er würde sie gerne schon nächste Woche wieder eröffnen, doch es dürfte wohl noch um die 8 Wochen dauern. „Ich will aber noch weiter machen, noch mindestens 6 Jahre, das ist mein Ziel“.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. März 2025.