Grünen Strom aus den 100 Ladesäulen der Stadtwerke: Prof. Dr. Ulrich Breilmann ist begeistert. Sein Unternehmen wird die Siemens-Geräte in der Stadt aufstellen.

Grünen Strom aus den 100 Ladesäulen der Stadtwerke: Prof. Dr. Ulrich Breilmann ist begeistert. Sein Unternehmen wird die Siemens-Geräte in der Stadt aufstellen. © Tobias Weckenbrock

E-Lade-City Castrop-Rauxel: Manchmal darf man auch voran gehen

rnMeinung

100 öffentlich zugängliche Ladesäulen für Elektroautos. Das ist mal ein Wort! In einer Art Public-Private-Partnership soll das Projekt bis Jahresende umgesetzt sein. Unseren Autor freut das.

Castrop-Rauxel

, 07.05.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Es mutete schon ein wenig schräg an, was Prof. Dr. Ulrich Breilmann da organisiert hatte: Er verhüllte mit einem Hubsteiger, einem rein elektrischen, wie es ihn in Deutschland bislang kaum gebe, so Breilmann, und einem Fallschirm seine Ladestation für Elektrofahrzeuge auf dem Betriebshof an der Borghagener Straße in Castrop-Rauxel. Aber es war doch auch bezeichnend.

Es ist nicht einfach eine Ladestation, die darunter schlummerte, sondern es ist ein richtungsweisendes Projekt. Und eines, das Castrop-Rauxel gut tut. Denn jede Stadt braucht im interkommunalen Wettbewerb ein Alleinstellungsmerkmal, etwas, das sie neben den anderen größer, schöner, besser oder lebenswerter dastehen lässt. Castrop-Rauxel aber steht öfter mal Pate für Gespött.

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Das wird mit dem Projekt Ladesäulen sicher auch nicht gänzlich aufhören, natürlich nicht. Aber die Stadt in Nordrhein-Westfalen zu sein mit der höchsten Dichte an Ladesäulen, aus denen grüner Strom in die Autos fließt – das ist eine Auszeichnung, die einer Stadt gut zu Gesicht steht.

Dementsprechend groß war die Freude beim Bürgermeister, beim Stadtwerke-Chef, beim Hersteller Siemens, bei Ulrich Breilmann. Und das zurecht. Rajko Kravanja spricht immer gern davon, dass in dieser Stadt, die nicht klein ist, aber in der viele sich kennen, die Wege einfach auch kurz und die Netzwerke dicht und verzweigt sind. So finden sich dann gerne mal kompetente Partner, die gemeinsam etwas Gutes auf die Beine stellen.

„Early Adopter“ fahren im Zug vorn

Nicht immer ist es betriebswirtschaftlich gut, der „first mover“ zu sein. Denn wer zuerst ein neues Geschäftsmodell probiert oder eine Technik ausrollt, der hat die höchsten Kosten, nachzujustieren und Probleme abzustellen.

Gut ist es, „early adopter“ zu sein: jemand, der schnell auf einen offensichtlich losrollenden Zug aufspringt und dann vorne mitfährt. Da darf es dann auch gern ein bisschen Stolz und Show sein, wenn sich der Fallschirm hebt und eine Stromtankstelle zum Vorschein kommt. Herzlichen Glückwunsch!