In einer Wohnsiedlung in Ickern hat die Polizei mit mehr als 30 Einsatzkräften am Dienstagmorgen fünf Personen festgenommen. Die Tür dieses Hauses wurde aufgesprengt.

© Tobias Weckenbrock

Drogen-Razzia: SEK der Polizei stürmt Wohnung in Castrop-Rauxel

rnPolizeieinsatz

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat am Dienstag in aller Früh in Castrop-Rauxel fünf mutmaßliche Drogen-Händler festgenommen. Inzwischen sind ein paar Details des Einsatzes bekannt.

Ickern-End, Nordstadt

, 08.09.2020, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ging um ein Ermittlungsverfahren wegen Drogenhandels. Doch was sich am Dienstagmorgen in einer ruhigen Wohnsiedlung am Stadtrand von Castrop-Rauxel abspielte, mutete an wie in einem Action-Krimi. Vermummte Kräfte eines Polizei-SEKs sprengten eine Tür auf und nahmen zunächst fünf Personen fest.

6 Uhr in der Früh. Es dämmert noch nicht einmal, die selige Wohnsiedlung von Ickern-End ist noch nicht im Dienstag angekommen. Da schleichen vermummte Männer, augenscheinlich ein Spezial-Einsatzkommando (SEK) der Polizei, zu einem Haus an der kleinen Straße Im Garten. Kurz darauf wird es laut: Die Eingangstür des Hauses wird aufgesprengt, es ertönen Rufe „Polizei, keine Bewegung!“ und das SEK stürmt das Haus.

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Drogen-Razzia eines Polizei-SEK in Ickern

Parallel gibt es einen Einsatz in der Dortmunder Nordstadt, wo einer von fünf Tatverdächtigen auch vermutet wird. Dort findet die Polizei aber nichts als seine Ex-Freundin und zieht nach kurzer Zeit wieder ab.

Fünf Personen leisten keine Gegenwehr mehr

Anders in Ickern: Kurze Zeit später kommen die Einsatzkräfte der Reihe nach mit fünf Personen aus dem Haus, die augenscheinlich keine Gegenwehr mehr leisten. Dabei handelt es sich um Tatverdächtige in einem Fall gewerbsmäßigen Drogenhandels. Ob dabei der Anbau von Hanf zur Gewinnung von Cannabinoiden eine Rolle spielt, ist zurzeit noch unklar.

Die Polizei hält sich auf Nachfrage unserer Redaktion mit Details zurück. Sie bestätigt den Einsatz zwar, aber sagt weder wann noch wo, noch was es mit dem Einsatz genau auf sich hatte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, und so nennt Staatsanwalt Henner Kruse aus Dortmund immerhin ein paar Details: Es handle sich um Durchsuchungsmaßnahmen, deren Hintergrund ein Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz sei.

Insgesamt seien fünf Personen festgenommen worden, von denen zwei am Nachmittag wieder auf freiem Fuß waren. Zwei Männer (41 und 42 Jahre alt) und eine Frau (39 Jahre alt) blieben jedoch weiter in Gewahrsam, weil im Vorfeld schon Haftbefehle durch das Amtsgerichts Dortmund wegen anderer Betäubungsmittel-Delikte vorgelegen hätten. „Die Haftbefehle sollen am Dienstagnachmittag verkündet werden“, so Kruse gegen 15.30 Uhr. Der Richter könne sie aber auch aufheben.

Drei Festgenommene vorbestraft

Die Personen werden verdächtigt, mit nicht geringen Mengen, also gewerbsmäßig Drogenhandel getrieben zu haben. Alle drei seien wegen kleinerer Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bereits früher in Erscheinung getreten, aber bisher noch nicht erheblich vorverurteilt.

Die parallele Durchsuchung in der Dortmunder Nordstadt haben man wegen eines möglichen Zweitwohnsitzes eines der Tatverdächtigen vorgenommen.