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Intensivstation im EvK ist stark belastet – aber nicht nur wegen Corona
Coronavirus
Auch die dritte Corona-Welle stellt Krankenhäuser vor Herausforderungen. Im EvK Castrop-Rauxel ist die Intensivstation insgesamt sehr belastet. Wie lange Covid-Patienten bleiben, schwankt stark.
Mit der wieder steigenden Anzahl an Covid-Patienten steigt auch der Druck auf die Krankenhäuser. Menschen mit schweren Krankheitsverläufen müssen teilweise auf der Intensivstation behandelt und zum Teil auch künstlich beatmet werden.
Im Kreis Recklinghausen ist die Lage im Vergleich noch relativ entspannt. Dort beträgt der Anteil der Covid-Patienten auf den Intensivstationen 12,5 Prozent. Insgesamt liegen 24 Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen im Kreis (Stand: 7.4.).
Zehn von ihnen werden momentan im Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel (EvK) behandelt, sechs von ihnen sind mit der britischen Mutation infiziert. „Die Intensivstation ist zurzeit stark belastet, da dort auch andere Schwerkranke versorgt werden“, erklärt Dr. Jürgen Jahn, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Altersmedizin.
Der Anteil an Covid-Patienten sei dabei im EvK stabil geblieben. Eine durchschnittliche Verweildauer auf der Intensivstation lässt sich dabei nicht berechnen. „Der eine Patient ist schneller so stabil, dass er auf die Normalstation verlegt werden kann. Der nächste Patient braucht wesentlich länger“, so Dr. Jahn.
Keine altersbedingten Unterschiede in der Verweildauer
In der dritten Welle erkranken mehr jüngere Menschen. Unterschiede zwischen der Verweildauer jüngerer und älterer Patienten könne Jahn nicht erkennen, sagt er. „Ursächlich für die Dauer des Aufenthaltes auf der Intensivstation ist die klinische Instabilität, welche durch Covid-19 und seine Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Lungenembolie oder Multi-Organversagen, beeinflusst werden“, so Dr. Jahn.
Die Gefahr, dass nicht dringend notwendige Operationen wegen der Situation auf den Intensivstationen verschoben werden, besteht aktuell im EvK jedoch nicht. „Trotz des aktuellen Infektionsgeschehens, können wir im EvK zurzeit in sämtlichen Fachabteilungen Patienten zur stationären Behandlung aufnehmen“, verspricht Gerhard Glock, der Verwaltungsdirektor EvK Castrop-Rauxel.

Gerhard Glock, der Verwaltungsdirektor EvK Castrop-Rauxel. © Silja Fröhlich
Trotzdem sei die Situation weiterhin angespannt. „Wir werden die kommende Entwicklung beobachten und dann entsprechend darauf reagieren“, so Glock.