Der Name, der Standort, das Konzept, die Baupläne: Alles war längst fertig. 2019 hat die Stadt Dortmund auch den Bauantrag für ein Kinderhospiz Sonnenherz schon genehmigt. Es sollte neben dem Hospiz St. Elisabeth entstehen. Dabei bleibt es auch, aber der Weg ist holprig. Nun gibt es einen neuen, leicht veränderten Bauplan und die Hoffnung, dass es nun etwas wird. Eine treue und angesehene Spender-Organisation bleibt jedenfalls optimistisch.
Der Lions Club Dortmund gehört zu den Unterstützern von Elisabeth Grümer und Team, seitdem sie die Idee kundtat, ein Kinderhospiz zu bauen. In der letzten Oktoberwoche gab es ein Treffen in Westrich, bei dem drei Lions dabei waren, einen Scheck über 3500 Euro und warme Worte mitbrachten. Es zeigt: Den Glauben an diese Idee hat man nicht verloren.
Hoffnung auf Zusage der Kassen
Ganz und gar nicht den Glauben verloren haben auch Elisabeth Grümer aus Frohlinde und ihr Architekt Klaus Winkelmann, den sie seit 40 Jahren kennt. Winkelmann und Grümer fuhren in den vergangenen Jahren durch halb Deutschland, um Kinderhospize zu besuchen und von ihnen zu lernen.
Doch trotz der Planungen, dem Kauf des Nachbar-Grundstücks hinter dem bestehenden Erwachsenen-Hospiz und aller Vorarbeiten: Die Finanzierung des Betriebs eines Kinderhospizes ist weitaus komplizierter, als sich das Laien vorstellen können und Grümer es von ihrem Hospiz für Erwachsene kennt. Mit den neuen Plänen hofft man, endlich auch eine Zusage von den Krankenkassen zu erhalten, die am Ende den Hauptteil der Finanzierung des laufenden Betriebs tragen.

Dafür hat der neue Bauplan, der gar nicht sehr stark vom alten abweicht, statt der sechs Zimmer für sterbende Kinder nun acht solcher Zimmer. Das bedeutet für die spätere Organisation auch mehr Personalbedarf und andere Strukturen. Aber für Architekt Klaus Winkelmann bedeutete es lediglich, den Baukörper zu einer Seite ein wenig zu strecken und die Zimmer-Aufteilung leicht zu modifizieren.
Die Änderungen müssen jetzt als modifizierter oder neuer Bauantrag mit der Stadt Dortmund geklärt werden. Dort steht man weitgehend hinter den Plänen und würde ein Kinderhospiz gern in seiner Stadt sehen. Das findet auch Lions-Präsident Thomas Graefenstein, der mit seinen Lions-Kollegen Robert Müller und Stefan Scheve einen Scheck über 3500 Euro vorbeibrachte: „Wir sind seit Jahren dabei, den Neubau zu unterstützen. Und wir freuen uns auf den Spatenstich, wenn wir sehen, dass hier physisch etwas entsteht.“
Robert Müller sagte zu Elisabeth Grümer: „Jetzt überreichen wir die dritte Spende als Zeichen dafür, dass wir Ihr Projekt weiter eng begleiten“. Es sei ihnen eine Herzensangelegenheit geworden. Auch zwischenzeitliche Zweifel an der Realisierung seien einer Überzeugung gewichen, dass der Weg zum Ziel führe.

Mehr als 5 Millionen Euro
Die Investitionskosten für den Bau des Hospizes seien zwar gestiegen, aber auf Basis des etwa 25 Prozent höheren Raumangebots durch die Umplanung bei weitem nicht um 25 Prozent, so Klaus Winkelmann. Zu den geplanten 5 Millionen Euro für den Bau mit rund 4000 Quadratmetern Fläche komme so ein sechsstelliger Betrag hinzu.
Die Marktlage derweil beruhige sich gerade etwas, so Winkelmann: „Die Zinsspirale dreht sich ja rauf“, so der Castrop-Rauxeler Architekt. „Dadurch geht die Nachfrage im Bausektor gerade herunter, weil die Zahl der Bauinteressenten sinkt.“ Was für manchen Privatmann nicht gut ist, könnte ein Antriebsfaktor für die Sonnenherz-Pläne in Westrich werden.



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