
© Thomas Schroeter
Die Rennbahn soll wieder zum Mittelpunkt des Stadtgeschehens werden
Rennverein von 1874
Die Rennbahn ist Castrop-Rauxelern ein Begriff. Damit sie nie in Vergessenheit gerät, will der „Rennverein von 1874“ ihr Leben einhauchen. Über erste Ideen sprachen wir mit dem Notvorstand.
Der Rennverein 1874 lebt. Das war eine von zwei überraschenden Nachrichten beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters im Januar. Denn der Verein wurde nie offiziell aufgelöst. Jetzt soll er wiederbelebt und am 26. März wiederbegründet werden.
Dafür gibt es einen Notvorstand. Ihm gehört auch Michael Breilmann an. „Der Bürgermeister hatte mich darum gebeten“, sagt Michael Breilmann. Ehrensache für den Chef der CDU im Kreis, denn mit der Rennbahn verbindet er viele Kindheitserinnerungen. „Meine Großmutter hat an der Wittener Straße gewohnt, da sind wir oft zur Rennbahn gegangen“, sagt Breilmann. „Ich war als Kind ganz fasziniert von den Zeichnungen am Naturlehrpfad. Vor allem von den Salamandern.“ Heute sei davon relativ viel unschön übersprüht worden. „Vielleicht kann man mit dem Verein da ja was machen“, so Breilmann.
Im Winter wurde die Renn- zur Rodelbahn. „Da war es vor allem am Wochenende rappelvoll“, so Breilmann. Jede Menge Familien mit Kindern nutzten die schneereichen Winter zum Rodeln - lange ist es her. Der Verein wolle auch dafür sorgen, dass die Rennbahn wieder mehr in den Mittelpunkt des Stadtgeschehens rückt, wieder zum Treffpunkt wird.
Denn die Rennbahn sei ein großer Teil der Stadtgeschichte. „Es werden dort sicherlich keine Pferderennen mehr stattfinden“, sagt Breilmann. „Aber wir können uns dort viele Veranstaltungen vorstellen.“ Der Verein soll sich aber nicht nur auf die Rennbahn beziehen, sondern sich mit den Themen der Heimat- und Kulturpflege der gesamten Stadt beschäftigen.
Wir suchen Zuschauer, die am 28. Juni 1970 dabei waren
- Nach dem Krieg fanden 1928 und 1930 wieder pferdesportliche Veranstaltungen in Form von Reit- und Fahrturnieren statt.
- Auch zur 1100-Jahr-Feier der Stadt Castrop 1934 wurde ein Rennen ausgerichtet
- Am 28. Juni 1970 fand das 97. und letzte Rennen vor 421 zahlenden Zuschauern statt.
- Wir suchen Menschen, die das letzte Rennen 1970 miterlebt haben, oder Fotos davon besitzen.
- Melden Sie sich per E-Mail an lokalredaktion.castrop@lensingmedia.de oder unter Tel. (02305) 9230043.
Michael Breilmann hatte in den vergangenen Wochen Einsicht in die Mitgliederlisten des Vereins. „Da waren einige Unternehmer und bekannte Castrop-Rauxeler Namen dabei, die im Verein mitgewirkt haben“, sagt er. Konkrete Namen dürfe er wegen des Datenschutzes aber natürlich nicht nennen. Heute soll jeder Castrop-Rauxeler beim Rennverein mitmachen können, der etwas mit dem Begriff Heimat verbindet.
Und weil der Begriff Heimat so vielfältig ist, ist auch für den Verein vieles denkbar. „Wir wollen da auch mit anderen Vereinen ins Gespräch kommen“, sagt Breilmann. Hauptsache, alles hat Bezug zu Castrop-Rauxel.
Verein will sich auch an Jüngere richten
„Heimat“, das klingt ja manchmal auch ein bisschen piefig. Das will der Verein aber auf keinen Fall sein. „Wir müssen da eine gewisse Coolness reinbringen“, so Breilmann. Kindheitserinnerungen an die Rennbahn sollen da helfen, eine Verbindung herzustellen. „Wir müssen aber auch Angebote finden, die auch Jüngere ansprechen.“
Gehört zur Generation „Ich mach was mit Medien“. War schon als Kind Fan von der rasenden Reporterin Karla Kolumna. Nach der Ausbildung zur Medienkauffrau und dem Journalistik-Studium im Ruhrgebiet „hängen geblieben“. Vorher in Düsseldorf zu Hause, jetzt schon fast echte Bochumerin.
