Die Bundesautobahn 2 – kurz A2 – ist insgesamt 473 Kilometer lang, sie führt von Oberhausen bis zum Dreieck Werder kurz vor Berlin. Auf etwa neun Kilometern Länge durchquert die A2 das Stadtgebiet von Recklinghausen. Wegen der Dauerbaustelle auf der A43 und des Durchfahrverbots für Lkw dort hat sich das Verkehrsaufkommen nochmals erhöht – und damit auch das Unfallgeschehen.
Allein seit Sommer 2023 gab es mehr als ein Dutzend schwerer Verkehrsunfälle zwischen Herten und Castrop-Rauxel-Henrichenburg. Besonders häufig krachte es rund um die Anschlussstelle 10 (Recklinghausen-Ost). Diese wurde übrigens erst in den 1990er-Jahren gebaut und sollte ursprünglich Recklinghausen-Suderwich heißen.
Der jüngste schwere Unfall ereignete sich am 9. April 2024 zwischen dem Kreuz Recklinghausen und der Anschlussstelle Henrichenburg: Ein weißer Transporter aus Bottrop wurde zwischen zwei Lastwagen regelrecht eingeklemmt. Zwei Personen, die in dem Transporter saßen, wurden schwer verletzt. Die Autobahn in Richtung Hannover wurde für Stunden komplett gesperrt, der Verkehr staute sich kilometerlang zurück. Auch die innerstädtischen Verbindungen in Recklinghausen waren in der Folge überlastet.
In Fahrtrichtung Oberhausen überschlug sich am 26. März 2024 zwischen Henrichenburg und Recklinghausen-Ost ein Auto. Der Unfall fand zwischen 5.25 und 7.23 Uhr statt. Der Fahrer konnte sich eigenständig befreien, erlitt jedoch leichte Verletzungen. Erste Untersuchungen der Autobahnpolizei deuteten auf eine mögliche Beteiligung eines Lkw hin. Der Unfall verursachte erhebliche Verkehrsbehinderungen auf der rechten Spur.
Am 14. März 2024 kam es kurz vor 12 Uhr zwischen Recklinghausen-Ost und Castrop-Rauxel-Henrichenburg zu einem schweren Unfall: Ein Lkw mit Anhänger fuhr auf einen Pkw auf und schob diesen auf einen weiteren Laster. Die Fahrerin des Autos wurde eingeklemmt. Die Feuerwehr befreite sie aus ihrem Fahrzeug. Die A2 in Richtung Hannover war über Stunden gesperrt. Im Nachgang kassierten 40 Verkehrsteilnehmer Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen, Bußgelder, Punkte in Flensburg und Fahrverbote. Laut Autobahnpolizei hatten sie entgegen der Fahrtrichtung die Rettungsgasse befahren.
Nur wenige Stunden zuvor hatte es an gleicher Stelle einen Unfall gegeben: Ein Laster hatte seine Ladung – 19 Tonnen Schinken – verloren, die Fahrbahn war sechs Stunden lang voll gesperrt. Der Fahrer des Lastwagens blieb unversehrt. Der Unfall zog einen bis zu zehn Kilometer langen Stau nach sich.

Reifenplatzer bei Tempo 160
Kurz vor Herten wurden in der Nacht zum 18. Februar 2024 wurden sieben Personen verletzt. Ursache war ein geplatzter Reifen eines Fahrzeugs, das bei einer Geschwindigkeit von rund 160 km/h gegen die Leitplanke stieß und ein weiteres Auto mit fünf Insassen touchierte. Für die Bergungsarbeiten wurde die A2 in Fahrtrichtung Oberhausen etwa drei Stunden lang teilweise gesperrt.
Ein Todesopfer gab es am 19. Januar 2024: Ein Fußgänger aus Recklinghausen war gegen 7.30 Uhr zwischen Henrichenburg und Recklinghausen-Ost auf die Fahrbahn geraten. Er wurde von zwei Autos erfasst. Die Autobahn in Richtung Oberhausen wurde für rund dreieinhalb Stunden gesperrt. Es bildete sich ein in der Spitze rund zehn Kilometer langer Stau. Zwischenzeitlich durften Fahrzeuge drehen und die A2 über die Ausfahrt Henrichenburg verlassen.

Zwischen dem Kreuz Recklinghausen und Herten ereignete sich am 16. Oktober 2023 ein Unfall mit drei beteiligten Fahrzeugen, einschließlich eines Lkw. Bei dem Zusammenstoß wurden mehrere Personen verletzt. Für die Rettungs- und Reinigungsarbeiten wurden zwei der drei Fahrspuren gesperrt. Dies führte zu einem rund drei Kilometer langen Stau.
Ein BMW-Fahrer aus Bottrop ist am 12. Oktober 2023 am Autobahnkreuz Recklinghausen in eine Betonwand gerauscht. Zu dem Zeitpunkt hat es stark geregnet. Der 26-Jährige war auf dem linken Fahrstreifen unterwegs. Wegen Aquaplanings und „nicht angepasster Geschwindigkeit“, so die Polizei, verlor er die Kontrolle über sein Auto, schleuderte nach links in eine Betonwand und touchierte das Heck einer auf dem rechten Fahrstreifen fahrenden Sattelzugmaschine. Der Autofahrer wurde leicht verletzt.
Am 1. September 2023 ereignete sich zwischen Recklinghausen-Ost und Henrichenburg ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen. Es kam zum Zusammenstoß eines Paketdienst-Transporters mit einem Lkw, nachdem der Transporter auf einen Kleinwagen aufgefahren war. Der Fahrer des Transporters sowie eine Bochumerin erlitten schwere Verletzungen, zwei weitere Personen wurden leicht verletzt. Die Rettungsaktion erforderte schweres Gerät und einen Hubschrauber. Die Unfallstelle war für Stunden gesperrt, unter anderem wegen ausgelaufenen Öls.
Am 14. August 2023 verunglückte ein Motorradfahrer. Gegen 7.45 Uhr stürzte der 36-Jährige aus Dinslaken auf der Autobahn in Fahrtrichtung Hannover zwischen den Anschlussstellen Recklinghausen-Ost und Henrichenburg. Der Mann erlitt schwere Verletzungen. Die Feuerwehr musste die Fahrbahn abstreuen, da Öl und Benzin ausgelaufen waren. Laut Autobahnpolizei hatte ein Autofahrer vom rechten auf den mittleren Fahrstreifen gewechselt und den Motorradfahrer übersehen.
Bei Regennässe in die Leitplanke
Einen Schutzengel hatte ein Pkw-Fahrer, der am 12. August 2023 auf der A2 Richtung Hannover unterwegs war. Er war auf Recklinghäuser Gebiet auf der linken Fahrspur aus noch ungeklärter Ursache auf regennasser Straße gegen die Leitplanke geraten. Aber die Insassen hatten Glück im Unglück. Sie wurden nicht verletzt und konnten das Unfallauto alleine verlassen.
In der Nacht zum 29. Juli 2023 durchbrach ein Lkw zwischen der Auffahrt Recklinghausen-Süd und dem Kreuz Recklinghausen die Mittelleitplanke. Die 33-jährige rumänische Fahrerin des Lasters war in Richtung Oberhausen unterwegs. Sie konnte sich selbst befreien und erlitt mittelschwere Verletzungen. Aus dem Tank des Lkw traten etwa 300 Liter Diesel aus. Die Autobahn wurde stundenlang gesperrt.
Bei einem Unfall am 12. Juli 2023 waren mehrere Fahrzeuge, darunter ein Mercedes Kombi und ein Kühltransporter, beteiligt. Der Unfall ereignete sich nahe der Anschlussstelle RE-Ost in Richtung Hannover, vermutlich infolge eines Überholmanövers. Dabei kippte der Kühltransporter auf die linke Spur um. Ein Fahrer musste ins Krankenhaus transportiert werden. Zur Unfallaufnahme und Bergung des Transporters wurde die A2 vollständig gesperrt, was zu einem Stau von bis zu sieben Kilometern Länge führte.
Am 18. Juni 2023 verlor der Fahrer eines BMW in Höhe der Anschlussstelle Ost die Kontrolle über sein Fahrzeug, das sich überschlug und in Brand geriet. Die vier Insassen konnten sich selbst befreien, erlitten jedoch Verletzungen. Die Autobahnpolizei sorgte für die Absicherung der Unfallstelle und leitete den Verkehr um, was zu Staus führte. Ersthelfer, vor Ort von Zeugen alarmiert, unterstützten bei der Rettung der Verletzten.