
© Nora Varga
Der Altstadt-Bunker: Castrop-Rauxel, nutz deine Chance und sei mutig!
Meinung
Die Stadt möchte herausfinden, was man mit Postgebäude und Hochbunker anstellen könnte. Es wäre endlich an der Zeit, etwas Neues, sogar Verrücktes zu wagen, meint unsere Autorin.
Was soll aus Castrop-Rauxel in zehn Jahren werden? Wenn ich mir die Kommunalpolitik anschaue, dann scheint die das auch noch nicht zu wissen. Abseits von Floskeln, in denen es von Wörtern wie „innovativ, modern, zukunftssicher und familienfreundlich“ nur so wimmelt, gibt es kein echtes Gesamtkonzept.
Dabei wäre genau das wirklich wichtig. Die Zukunft der kleinen Städte kann nur in einem ganzheitlichen Konzept liegen. Es gibt bereits Städte, die das machen. Einige opfern ihren Stadtkern für ein Outlet-Paradies, andere spielen sich mit Wellnesszentren zum Kurort auf. Davon kann man halten, was man will, aber sie haben ein Alleinstellungsmerkmal.
Bis auf einen bemerkenswerten Hang zu komplizierten Einbahnstraßenlösungen fehlt vor allem der Altstadt noch eine echte Vision. Und hier kommt der Bunker ins Spiel. Eine Lasertag-Halle, ein Proben-Zentrum, eine Kunstgalerie oder etwas ganz anderes - der Hochbunker bietet die Chance, etwas Ungewöhnliches zu versuchen.
Und selbst wenn der Bunker abgerissen werden sollte: Auf der freien Fläche könnten Freizeitangebote entstehen, die Castrop-Rauxel von anderen Städten abhebt und die eigenen Bürger wieder in die Altstadt lockt. Am Bunker können Stadt und Politik vor allem eines beweisen: den Mut, etwas Neues zu versuchen.
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
