„Das ging schneller als erwartet“, kommentierte Uniper-Sprecherin Ilona Flechtner auf Anfrage unserer Redaktion den Umstand, dass es am Freitagmorgen aus dem Kühlturm von Datteln 4 wieder leicht dampfte. „Man muss auch mal Glück haben“, so Flechtner mit einem Augenzwinkern.
Am 8. Juli gab es ein böses Erwachen
Am 8. Juli gab es bei Uniper in Datteln ein böses Erwachen. Der Energiekonzern musste das Kraftwerk herunterfahren, nachdem es wegen Revisionsarbeiten ohnehin schon vorher wochenlang geplant stillstand und erst am 26. Juni wieder ans Netz gegangen war. Der erneute Stillstand war diesmal allerdings nicht freiwillig. Ein defektes Ventil im Bereich der Turbine war defekt. Das bedeutete eine Zwangspause für das Dattelner Kraftwerk.
Fast eine Woche lange musste das Kraftwerk nach dem 8. Juli auskühlen, damit die Ingenieure ans defekte Ventil gelangen konnten. „Das ist ein Riesenteil“, sagt Ilona Flechtner. Sie schätzt, dass das Ventil einen Durchmesser von einem Meter hat. Das auszutauschen hätte bedeutet, dass man Teile der Turbine hätte auseinander nehmen müssen – mit entsprechend deutlich längeren Stillstandszeiten. Zusammen mit einer Fachfirma sei es aber gelungen, das Ventil vor Ort zu reparieren.
Am Freitagmorgen hieß es dann, das Kraftwerk wieder ganz langsam hochzufahren und auf Temperatur zu bringen. „Es ist unser Ziel, im Laufe des Tages Datteln 4 wieder ans Netz zu bringen“, sagt Ilona Flechtner gegenüber unserer Redaktion. Welchen finanziellen Verlust Uniper während der Zwangspause hatte, das wollte die Sprecherin nicht kommentieren.
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