
© Tobias Weckenbrock
Das nächste größere Wohnbauprojekt ist an der Schieferbergstraße geplant
Wohnungsbau
Das nächste Wohnbauprojekt kommt. Jetzt soll an der Schieferbergstraße in Dingen gebaut werden. Das ehemalige Gelände von Graf Schwerin hat den Besitzer gewechselt.
Kaum ist die für den Haus- und Wohnungsbau wichtige Nachricht aufgeploppt, dass die Planungen nach dem Besitzerwechsel für Drabig-City an der Recklinghauser Straße in Ickern laufen, gibt es die nächste positive Botschaft in Castrop-Rauxel. In Dingen soll endlich auch die seit langem geplante Wohnbebauung realisiert werden. Das Gelände der ehemaligen Schächte drei und vier der Zeche Graf Schwerin an der Schieferbergstraße hat den Besitzer gewechselt.
Die Ferraro Group hat das bei Facebook vermeldet und angekündigt, dass sie in den Startlöchern stehe, nachdem sie das Grundstück von Viwawest übernommen habe. Die Rede ist hier von 18.000 Quadratmetern, wovon 15.000 für Wohnnutzung, die restlichen 3000 für Erschließung, Parkplätze, Wege und Schachtschutzbereiche genutzt werden sollen. In Planung seien energieeffiziente Wohnhäuser, die mit neuester Technologie ausgestattet würden. Die Zahl der Wohneinheiten ist nicht angegeben, sondern die Bruttogeschossfläche von rund 30.000 Quadratmetern. Auf Nachfragen unserer Redaktion hat sich das in Neunkirchen ansässige Unternehmen bislang nicht geäußert.

Zurzeit belieber Spazierweg für Gänge mit dem Hund, aber bald bebaut: Schacht III der Zeche Erin in Dingen hinter der Schieferbergstraße. © Tobias Weckenbrock
In der bisherigen Planung, die allerdings schon mehrere Jahre zurückliegt, war die Rede davon gewesen, dass auf dem Grundstück eine Siedlung mit 20 bis 25 Einheiten errichtet werden könnte. Seinerzeit war allerdings auch nur von einer Grundstücksgröße von 13.000 Quadratmetern die Rede und 10.000, die für Wohnbebauung genutzt werden sollten. Räumlich ist das neue Wohnbaugebiet nicht weit entfernt von den vor einigen Jahren errichteten neuen Stadtvillen von Gropius an der Schieferbergstraße und gegenüber des Bogenwegs.
Betriebsende war vor über 50 Jahren
Die beiden alten Schächte von Graf Schwerin sind längst verfüllt. Dafür sorgte die RAG Montan Immobilien im Auftrag der Deutschen Steinkohle. Gleichwohl werden sie regelmäßig überprüft. Der letzte Nutzer auf dem alten Zechengelände war ein Kohlehändler. Die letzte aus der Zechenära abgerissene Reminiszenz an den Bergbau war hier ein Trafo-Schalthaus. Betriebsende war vor über 50 Jahren. Teufbeginn von Schacht 3 war 1903 - jene Zeit, als gerade die alte Bergbausiedlung rund um die Bodelschwingher Straße entstanden war. Und keiner auf dem Pütt ahnte, dass die Geschichte von Graf Schwerin 1/2 gut 60 Jahre später zu Ende gehen würde.
Für den Ortsteil Dingen, der zu den ganz kleinen in der Stadtlandschaft Castrop-Rauxels gehört, ist das Bauprojekte zweifelsohne ein Gewinn. Welche Auswirkungen das für die weitere Entwicklung hat, bleibt abzuwarten. In Dingen gibt es bekanntlich weder eine Kita mehr noch eine Schule oder einen Kiosk.