Christa Dreifeld, Vorsitzende des Seniorenbeirats, sagt: Auch angesichts von Corona nicht unterkriegen lassen. © Thomas Schroeter

Corona

Seniorenbeirats-Vorsitzende wünscht sich lockerere Besuchsregeln für Altenheime

Christa Dreifeld, Seniorenbeirats-Vorsitzende, ist traurig, dass sie eine lieb gewordene alte Dame wegen des Coronavirus nicht im Altenheim besuchen kann. Sie fordert eine andere Besuchsregel.

von Abi Schlehenkamp

Castrop-Rauxel

, 27.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Keiner vermag verlässlich abzuschätzen, wie lange das Coronavirus die große wie die kleine Welt in Atem hält und dem Alltag mit der Kontaktsperre seinen Stempel aufdrückt. Besonders betroffen sind Senioren, nicht nur, weil sie als Risikopatienten gelten, sondern auch, wenn sie in Pflegeheimen wohnen.

Seit dem 17. März gilt wie überall im Land auch in Castrop-Rauxel ein Besuchsverbot. Christa Dreifeld, seit vielen Jahren Vorsitzende des Seniorenbeirats, ist traurig. Die 71-jährige ehemalige Krankenschwester kümmert sich seit vielen Jahren um eine 97-jährige Bewohnerin des Wilhelm-Kauermann-Zentrums, wie sie im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet.

Telefonkette ist wichtig in Zeiten der Kontaktsperre

„Sie ist mir so ans Herz gewachsen, und jetzt kann ich sie nicht sehen“, sagt Dreifeld. Erschwerend für die alte Dame komme hinzu, dass sie sich nach einem Schlaganfall kaum mitteilen könne. „Das ist alles unsagbar traurig“, meint Dreifeld, die für die SPD im Stadtrat von Castrop-Rauxel sitzt.

Die Besuchsregel sähe sie gerne so interpretiert, dass vielleicht einmal in der Woche eine Heimbewohnerin oder ein Heimbewohner für eine halbe Stunde nach draußen dürfte, um dann mit einer Besucherin oder einem Besucher spazieren gehen zu können. „Die Leute werden doch wahnsinnig sonst“, sagt sie.

Sie selbst gehe so oft wie möglich mit ihrer Schwester nach draußen - trotz ihres Rollators. „Das ist ja auch ein Stück Lebensqualität, gerade wenn die Sonne scheint“, erklärt Dreifeld. Auf die üblichen Treffen in ihrem Senioren-Netzwerk muss sie in diesen Tagen verzichten. „Aber wir haben eine Telefonkette und telefonieren viel miteinander, das ist auch wichtig“, sagt die 71-Jährige.

Gruppenurlaub wird wahrscheinlich verschoben

Der geplante Gruppenurlaub mit 40 Leuten am 24. April fällt sehr wahrscheinlich ins Wasser. Es sollte nach Bad Königshofen in der Rhön gehen. „Das sieht Stand jetzt für den April-Termin nicht gut aus“, sagt Dreifeld. Natürlich bekämen die Leute ihr Geld zurück. Und Christa Dreifeld hat sich um einen Ausweichtermin im September gekümmert.

„Aufgeben gilt nicht, auch nicht in schwierigen Zeiten wie diesen“, das sei und bleibe ihre Devise.

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