Mit Mundschutz und Mütze, so könnten Schüler im Unterricht sitzen, wenn es kälter wird und regelmäßig gelüftet wird. © dpa

Coronavirus

Alle 20 Minuten in den Klassenräumen querlüften – kann das gutgehen?

Alle 20 Minuten wird nun in Klassenräumen gelüftet. Da fürchten manche Eltern, dass ihren Kindern die Wahl zwischen Corona und Lungenentzündung bleibt. Die Schulen sehen sich gerüstet.

Castrop-Rauxel

, 29.10.2020 / Lesedauer: 3 min

Am ersten Tag nach den Herbstferien hat die Sonne geschienen, die Temperaturen haben im zweistelligen Bereich gelegen. Da lässt es sich vor geöffneten Fenstern gut aushalten. L = Lüften ist der vierte wichtige Buchstaben der Coronaregeln. In den Schulen ist Lüften obligatorisch.

20 Minuten Unterricht, dann fünf Minuten stoßlüften, so lautet das Gebot der Landesregierung, das bis Weihnachten gilt. Am effektivsten gegen die Verbreitung von Aerosolen ist das Querlüften, also Durchzug in den Klassen.

In Castrop-Rauxel ist das in allen Klassenräumen möglich. So hat es Bürgermeister Rajko Kravanja mehrmals erklärt. Damit steht die Stadt gut da. In mancher Schule anderswo lassen sich Fenster nicht öffnen oder nur kippen. Das Land reagiert darauf mit Zuschüssen für Belüftungsanlagen mit Filtern.

Eltern sind alarmiert. So zeigen es auch Kommentare auf den Facebook-Post des Bürgermeisters. Die einen fürchten, dass die Kinder sich im Durchzug schnell erkälten, andere glauben, dass beim An- und Ausziehen der Jacken zu viel Lernzeit verloren gehe. In den Schulen selbst sieht man die neue Regelung pragmatisch.

„Besser als kein Unterricht“

„Was sind die Alternativen?“, fragt Joachim Höck, Schulleiter des Adalbert-Stifter-Gymnasiums. „Wenn wir den Normalbetrieb haben, bedeutet es, dass dies mit entsprechenden Einschränkungen verbunden ist. Aber das ist besser als kein Unterricht.“

An dem Gymnasium kann Stoß- und Querlüften umgesetzt werden. Ausnahmen soll es nur geben, wenn die Wetterverhältnisse sehr widrig sind. „Wir müssen dann ausprobieren, was die richtige Methode ist“, so Joachim Höck, der auf den gesunden Menschenverstand setzt.

Er weiß um die Sorgen der Eltern, was Erkältungskrankheiten angeht. „Ich sehe das relativ entspannt“, sagt er, „kurzfristiges Lüften funktioniert“. Die Schüler nehmen ihre Jacken in die Klassenräume mit. „Jacke anziehen, Schal anziehen, das geht. Mütze und Handschuhe würde ich für übertrieben halten“, so der Schulleiter.

An Habinghorster Grundschule bleiben Jacken vor der Klassentür

An der Erich-Kästner-Grundschule in Habinghorst dagegen bleiben die Jacken normalerweise vor der Klassentür. Das soll auch so bleiben, sagt Schulleiterin Heike Wichmann. „Wir lüften einmal in der Stunde und nach der Stunde und in den Pausen“, informiert sie. Wenn die Fenster im Klassenraum und im Flur geöffnet werden, kann auch quergelüftet werden. Solange die Temperaturen so bleiben, sei das gut machbar.

Die Eltern wurden im Vorfeld informiert, dass sie auf geeignete Kleidung achten sollen. Die Grundschulleiterin setzt da auf das Zwiebelsystem. Und friert ein Kind trotzdem, könne es die Jacke anbehalten. Heike Wichmann sieht im Lüften kein großes Drama. Wenn sie aber ihre Schüler ganz oder teilweise wieder nach Hause ins Homeschooling schicken müsste, das wäre dann tatsächlich ein Problem.

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