CDU Castrop-Rauxel zur K-Frage und Friedrich Merz „So einen braucht Deutschland in schweren Zeiten“

Friedrich Merz: „So einen Kanzler braucht Deutschland in schweren Zeiten“
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Olaf Scholz tritt zur Wiederwahl an. Das ist seit einigen Wochen bekannt. Seit Dienstag wissen wir auch, wer sein Hauptkonkurrent bei der K-Frage sein wird: Für die Union geht nicht CSU-Chef Markus Söder aus Franken, nicht Ministerpräsident Hendrik Wüst, sondern CDU-Chef Friedrich Merz aus dem Sauerland bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat ins Rennen. Ist er der richtige Herausforderer? Wir befragten Castrop-Rauxeler CDU-Politiker dazu.

„Ich unterstütze die Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz“, sagt Michael Breilmann. Der Bundestagsabgeordnete aus Castrop überrascht nicht mit seiner Aussage: natürlich unterstützt der junge Berufspolitiker den Parteichef. Alles andere wäre eine Überraschung. Aber mit seiner Begründung überrascht er doch ein wenig: Merz habe „die Partei wieder geschlossen zusammengeführt“. Er erlebe den Arnsberger in der Bundestagsfraktion als „Teamplayer, der Menschen in Teamarbeit einbindet“. Und: Er ist der richtige Kandidat zur richtigen Zeit.

Interessant vor dem Hintergrund, dass das allgemeine Image von Friedrich Merz eher ein anderes ist: Viele nehmen ihn gerade nicht als Zusammenführer, sondern als Spalter wahr. Jedenfalls als einer, der schon der Person her polarisiert. Die einen feiern und fordern ihn als Antreiber der Wirtschaft, die anderen erkennen in ihm einen Verfechter des Turbo-Kapitalismus ohne soziales Gewissen.

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA ergab genau das: Sympathiepunkte gaben die 1004 Befragten eher Scholz als Merz, aber bei den Kompetenzen in zehn Bereichen lag Merz achtmal vor Scholz. Am deutlichsten im Bereich Wirtschaft (41 Prozent pro Merz / 20 Prozent pro Scholz) und Migration (40 zu 19) sowie Innere Sicherheit (39 zu 21). Nur bei Klimaschutz (25 zu 26 Prozent) und bei Soziales (Arbeit/Rente, 28 zu 32) lag Scholz (SPD) knapp vorn.

Schneider: „Kein Zauderer, ein Macher“

Genau die Wirtschaftskompetenz heben die CDU-Vertreter aus Castrop-Rauxel hervor, die wir auch befragten. Stadtverbands-Chef Carsten Papp sagt: „Er ist aktuell eine der wenigen Persönlichkeiten, der ich zutraue, mit Durchsetzungsstärke und der nötigen Kraft die Themen und Probleme der Migration anzugehen und im Positiven zu lösen, sowie die Wirtschaft wieder zur gewohnten Stärke zu führen, damit der Wohlstand gerade in der Bevölkerung gesichert wird.“

Geschäftsführer und Ratsmitglied Michael Schneider ist ähnlicher Auffassung: „Er ist kein Zögerer und Zauderer, er ist ein Macher. Volk und Wirtschaft brauchen verlässliche Orientierung bei den Themen Energieversorgung, Migration, innere Sicherheit und Fachkräftemangel. Merz hat einen klaren Kurs und ist daher der richtige Kandidat der Union für die Kanzlerschaft.“ Und Frank Steinbach (Chef im Ortsverband Frohlinde) sagt: „Wir brauchen in der aktuellen Zeit klare Kante. Wir brauchen deutlich mehr Wirtschaftskompetenz, was Merz verkörpert. Mit ihm wird auch der notwendige Bürokratieabbau gelingen.“

Papp: „So einen Kanzler braucht Deutschland“

Zum Thema Spaltung hat Michael Breilmann eine klare Meinung: „Unsere Gesellschaft braucht einen Bundeskanzler, der zusammenführt, indem er Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt und drängende Probleme löst.“ Genau das traue er Merz zu. Und Stadtverbandschef Papp fügt hinzu: „So einen Kanzler braucht Deutschland in diesen schweren Zeiten.“ Ob er es wird? Die Bundestagswahl ist im Herbst 2025.

Anmerkung der Redaktion: Eine Frau aus den Reihen der CDU fragten wir auch an: Anne Steinbock. Sie antwortete aber nicht auf unsere Anfrage.