
Nach acht Stunden Wettkampf in teils praller Sonne stand das Gewinnerteam fest. "Das Fundament" wurde das "Dreamteam" Castrop-Rauxels bei der ersten Castropiade der Stadt im Stadion an der Bahnhofstraße. © Sophia Wibbeke
Furioses Finale bei erster Castropiade – auch Bier soll schuld gewesen sein
Spaß-Wettkampf
Hüpfburgenparkours und Fußball in Ganzkörperpolsterung. Bei der ersten Castropiade wurde sich am Samstag spielerisch in Wettkämpfen gemessen. Nun besitzt Castrop-Rauxel sein erstes „Dreamteam“.
Sie startete mit einiger Verspätung, aber dann kam sie richtig auf Touren: Am Samstag (3.9.) war die erste Castropiade am Stadion an der Bahnhofstraße. Ein Spaß-Wettkampf in verschiedenen Disziplinen, einen, den es so in Castrop-Rauxel noch nicht gegeben hat. Zehn Teams haben sich an diesem heißen Tag gemessen, zwei von ihnen fochten im Finale um 17.15 Uhr um den Titel des sogenannten „Dreamteams“.
Das „Gemischte Doppel“ trat in drei vom Mittag bekannten Disziplinen gegen das „Fundament“ an: In einem Best-of-Three sollten die beiden Teams sich ein weiteres Mal im Selfmade Parkours, dem Bubble Ball und dem Fangspiel Catch-Me beweisen. Doch zu letzterem kam es erst gar nicht.
Ein Schuss, ein Treffer, ein Sieg
In knappen Duellen setzte sich das Fundament, das bis dahin nur ein einziges Spiel verloren hatte, gegen die Konkurrenz durch. Der Parkours ging noch recht eindeutig für das Team aus Gesundheits- und Ernährungscoaches aus. Beim Bubble Ball musste nach einem Unentschieden ein Sudden Death her, also eine schnelle Entscheidung per erstem gefallenen Tor.
Die Fans des Gemischten Doppels feuerten das Team mit ordentlich Eifer an. Trotzdem sollte es nicht reichen. Das Fundament holte im Golden Goal-Format das nötige Gewinnertor.

Spaß für Klein und Groß: Kaum hatten die Erwachsenen ihre Wettkämpfe ausgefochten, stürzten sich die Kinder auf und in die Spielgeräte. © Sophia Wibbeke
Daniel Diaz vom Fundament: „Wir sind ein Team aus Ernährungs- und Gesundheitscoaches und haben demnach alle einen sportlichen Hintergrund“, sagte der finale Torschütze über sein Team nach dessen Sieg. Die Gewinner haben sich sehr sportlich gezeigt – direkt nach dem Finale gab es einen Handschlag mit den Zweitplatzierten.
Gute Stimmung trotz Niederlagen
„Ich denke, das Bier hat den Ausschlag gegeben“, sagte hingegen Tobias Plücker vom Gemischten Doppel mit Humor. Schlechte Stimmung oder Frust waren nach der Niederlage in seinem Team aber nicht zu spüren. Im Gegenteil: Das Gemischte Doppel möchte bei der nächsten Castropiade zur Revanche antreten und würden sich freuen, wenn viele weitere Teams sich im nächsten Jahr zur Teilnahme entscheiden.

Das Team YMP blieb auch nach dem Ausscheiden im Viertelfinale und genoss den Abend bei der Castropiade. © Sophia Wibbeke
Das bereits im Viertelfinale ausgeschiedene Team YMP sah das Ganze ebenso sportlich. „Hier gehen wir mit Spaß dran. Wir nehmen es nicht Bierernst, aber Bier nehmen wir“, kommentierte Andy Puderbach. Teamkollege Simeon Bockhorn ergänzte frei heraus: „Aber ich würde uns nicht scheiße nennen. Ja gut, bei dem ersten Spiel waren wir scheiße, aber bei der Stuntman Bahn sind wir nun stolze Rekordhalter.“
Wie viele weitere Teams haben die beiden das Event selbst nach der Niederlage weiter verfolgt. Gespannt mitgefiebert hat auch der Castroper Helmut Voß, der sich das Spektakel ab dem Mittag angesehen hat. „Sowas darf es hier in Castrop-Rauxel wirklich öfter geben. Ist mal was anderes als Fußball“, sage er.

Auch Leni, das Maskottchen der Ruhr Nachrichten, war vor Ort und feierte bei der Siegerehrung mit. © Sophia Wibbeke
Allgemeine Zufriedenheit zum Abschluss
Besucher, Teams und Veranstalter trafen sich nach dem Finale um 18 Uhr vor der Bühne. Hier heizte die Band Gun Fire ein weiteres Mal gut ein, gab den Teams ein wenig Zeit, die Spiele zu verarbeiten. Um 18.30 Uhr folgte dann die Siegerehrung mit viel Gesang, vielen Preisen – unter anderem von den Ruhr Nachrichten – und großem Applaus für die Teilnehmer, die zu diesem Zeitpunkt geschlagene acht Stunden Kraftsport geleistet hatten.
Veranstalterin Vanessa Schulz war froh, wie das Event lief: „Alles in allem war das ein hervorragender Aufschlag.“ Wie es nächstes Jahr weitergeht, wolle sie vom Feedback der Teilnehmer-Teams abhängig machen. Klar sei: Die Castropiade soll weiterhin ein Event sein, bei dem alle Teilnehmer und Zuschauer miteinander Spaß haben.
Gebürtige Gelsenkirchenerin des Jahrgangs 1995. Interessiert an Literatur, Wissenschaft und Politik. Fasziniert von den soziokulturellen und medialen Entwicklungen innerhalb unserer Gesellschaft.