
Es zieht mich wie magisch dorthin. Der Anblick ist noch immer ungewohnt. Er hat etwas ganz besonderes. Und ich als (zugezogener) Castrop-Rauxeler denke: endlich! Der Castroper Marktplatz ist anno 2023 endlich aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Er ist endlich das, was er sein muss, und gibt der ganzen Altstadt ein ganz neues, ein viel sympathischeres Gesicht.
Aber von vorne: Seit etwa einem Jahr ist klar, dass am Marktplatz neue Gastronomie einziehen wird. Da, wo die Deutsche Bank war, ist jetzt seit drei Wochen Café Extrablatt. Rund um den Reiterbrunnen, in diesem clever von den Architekten angelegten Halbkreis, stehen Stühle und Tische. Aber es sind nicht bloß Stühle und Tische, es ist Leben. Es ist Altstadt-Flair.
Ich muss dringend eine Anmerkung loswerden, damit ich Lilli Leuthold, den Leuten vom Martins, Hitzefrei und dem Eiscafé Adriano sowie den Eheleuten Segat vom Il Caffé noch unter die Augen treten kann: Ihr könnt nichts dafür. Ihr wart schon länger da und habt euer Bestes getan. Aber erst seit der Extrablatt-Eröffnung ist eine Art „Kipppunkt“ erreicht. Sie alle, auch Pizzeria Nina, bald auch Estilo Argentino... tragen aber am Ende mit dazu bei.
In die einstige Bank einen Gastro-Betrieb zu holen, einen überdies, der den Bereich um den Reiterbrunnen im Sommer bespielt, war ein (auf der Hand liegender und überfälliger) Coup.
Ich war noch nicht im Castroper Extrablatt, kann also über die Qualität nichts sagen und schätze das 1910, Hitzefrei, das Il Caffé. Aber ich wundere und freue mich zugleich darüber, wo an einem Montagnachmittag all die Leute herkommen, die darin und davor, im 1910 und bei Hitzefrei sitzen.
Alle Gastronomen plus Extrablatt heben Castrops Altstadt gemeinsam auf ein neues Niveau. Es ist endlich schön am Markt, und das zieht (nicht nur mich) an. Eine gute Stube braucht jede Innenstadt, um zu überleben.
Der Marktplatz könnte so sogar ein Game-Changer für die Innenstadt-Entwicklung werden.
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