Fiese Masche: Um wieder flüssig zu werden, verkaufte der Castrop-Rauxeler Ware, die er nicht besaß. Während er das Geld seiner Opfer einstrich, zerplatzen auf der Gegenseite einige Träume wie Seifenblasen. Deshalb saß der 26-Jährige jetzt im Amtsgericht auf der Anklagebank.
Er hatte Schulden, die Gläubiger saßen ihm im Nacken. Also musste sich der Mann aus Castrop-Rauxel etwas einfallen lassen. Und das tat er. Zwischen Ende 2023 und Sommer 2024 bot er in sechs Fällen über Plattformen wie „Facebook“ und „Kleinanzeigen“ „Amazon“-Gutscheine und Tickets für hochkarätige Fußball-Spiele oder auch Konzerte an. Die Geschädigten überwiesen das Geld und gingen dann buchstäblich leer aus. Er strich insgesamt nahezu 1000 Euro ein.
In der Verhandlung räumte der Castrop-Rauxeler die Taten nun umgehend ein und offenbarte den Hintergrund seiner Betrugsserie: In der Pandemie-Phase habe er angefangen, in Online-Casinos zu zocken und habe letztlich einen fünfstelligen Betrag verspielt, als er unaufhörlich versucht habe, das Geld zurückzugewinnen. Mittlerweile habe er sich Beratungshilfe gesucht, habe einen Teil bereits wieder gutgemacht und wolle den Rest auch noch begleichen.
Angesichts dieser Ehrlichkeit, der Bemühungen und eines leeren Strafregisters wurde das Verfahren letztlich eingestellt - mit der Auflage, den kompletten Schaden gutzumachen.