Die aktuellen Zahlen des Schulministeriums NRW werfen einen genaueren Blick auf die Unterrichtssituation an den weiterführenden Schulen in Castrop-Rauxel. Sie geben Einblicke, wie oft Unterricht stattfindet, durch Vertretungen ersetzt wird oder ersatzlos ausfällt.
Sekundarstufe 1 am Gymnasium
In der Sekundarstufe 1 liegt der Anteil des Unterrichts nach Stundenplan am Ernst-Barlach-Gymnasium bei 83,20 Prozent und damit deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 79,40 Prozent. Das Adalbert-Stifter-Gymnasium erreicht mit 78,80 Prozent nahezu den Landesdurchschnitt.
Beim besonderen Unterricht, der Aktivitäten wie Klassenfahrten und Projekte umfasst, schneidet das Ernst-Barlach-Gymnasium mit 3,80 Prozent unterdurchschnittlich ab, während das Adalbert-Stifter-Gymnasium mit 5,20 Prozent leicht über dem NRW-Durchschnitt von 5,30 Prozent liegt.
Was erfasst die Unterrichtsstatistik?
- Unterricht nach Stundenplan: Erteilter Unterricht gemäß Stundenplan (der Unterricht findet so statt, wie es im Stundenplan steht).
- Besonderer Unterricht (Klassenfahrt, Projekte, etc.): Erteilter Unterricht in besonderer Form, z. B. Klassenfahrten oder Projektunterricht.
- Vertretungsunterricht: Unterricht oder Maßnahmen mit einer Lehrkraft bei unveränderter Lerngruppe (z. B. Vertretung im vorgesehenen Fach oder einem anderen Fach, Auflösung von Doppelbesetzungen).
- Zusammenlegen oder Aufteilen von Klassen: Unterricht oder Maßnahmen mit einer Lehrkraft bei geänderter Lerngruppe (z. B. Zusammenlegung, Aufteilung oder Mitbetreuung von Klassen).
- Distanzunterricht (online): Unterricht, der in räumlicher Distanz stattfindet, z. B. durch Videokonferenzen, in engem Austausch mit einer Lehrkraft.
- Ersatzloser Ausfall: Unterricht, der komplett entfällt, wodurch die Schülerinnen und Schüler frei haben.
Beim Vertretungsunterricht liegt das Ernst-Barlach-Gymnasium mit 10,00 Prozent knapp über dem NRW-Durchschnitt von 9,10 Prozent. Das Adalbert-Stifter-Gymnasium schneidet mit 7,40 Prozent besser ab. Besonders positiv fällt der ersatzlose Ausfall am Ernst-Barlach-Gymnasium mit nur 2,30 Prozent auf, was deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 5,20 Prozent liegt. Das Adalbert-Stifter-Gymnasium hingegen weist hier mit 8,20 Prozent einen deutlich höheren Anteil auf.
Sekundarstufe 2 am Gymnasium
In der Sekundarstufe 2 hebt sich das Ernst-Barlach-Gymnasium mit 86,60 Prozent Unterricht nach Stundenplan hervor, deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 79,70 Prozent. Auch das Adalbert-Stifter-Gymnasium erreicht mit 79,20 Prozent den Landesdurchschnitt.
Beim besonderen Unterricht schneiden beide Gymnasien unterdurchschnittlich ab: Das Ernst-Barlach-Gymnasium verzeichnet 1,90 Prozent, das Adalbert-Stifter-Gymnasium 2,90 Prozent, während der NRW-Durchschnitt bei 5,00 Prozent liegt.
Das eigenverantwortliche Arbeiten, das nur in der Oberstufe angeboten wird, liegt am Ernst-Barlach-Gymnasium genau beim Landesdurchschnitt von 11,50 Prozent. Das Adalbert-Stifter-Gymnasium erreicht 14,80 Prozent und weist damit höhere Werte auf.
Gesamtschulen: Sekundarstufe 1
Die Willy-Brandt-Gesamtschule erreicht in der Sekundarstufe 1 beim Unterricht nach Stundenplan 69,80 Prozent und liegt damit leicht unter dem NRW-Durchschnitt von 73,10 Prozent. Besonders hervorzuheben ist die Gesamtschule Ickern, die mit 90,60 Prozent weit überdurchschnittlich abschneidet.
Beim besonderen Unterricht liegt die Willy-Brandt-Gesamtschule mit 7,80 Prozent leicht über dem NRW-Durchschnitt von 7,60 Prozent. Die Gesamtschule Ickern hingegen weist hier keine Stunden auf (0,00 Prozent).
Beim Vertretungsunterricht liegt die Willy-Brandt-Gesamtschule mit 7,60 Prozent unter dem NRW-Durchschnitt von 9,40 Prozent. Die Gesamtschule Ickern bleibt mit 9,20 Prozent nahezu auf Landesniveau. Besonders auffällig sind die ersatzlosen Ausfälle: Während die Willy-Brandt-Gesamtschule mit 10,90 Prozent deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 7,80 Prozent liegt, schneidet die Gesamtschule Ickern mit nur 0,20 Prozent herausragend gut ab.
Gesamtschulen: Sekundarstufe 2
Die Willy-Brandt-Gesamtschule erreicht in der Sekundarstufe 2 80,90 Prozent Unterricht nach Stundenplan und liegt damit über dem NRW-Durchschnitt von 74,80 Prozent. Beim eigenverantwortlichen Arbeiten erreicht die Schule 10,20 Prozent und liegt damit knapp unter dem Landesdurchschnitt von 13,20 Prozent.
Besonderer Unterricht ist in der Sekundarstufe 2 an der Willy-Brandt-Gesamtschule mit 3,10 Prozent geringer als der Landesdurchschnitt von 6,70 Prozent. Ersatzlose Ausfälle liegen bei 4,90 Prozent und damit leicht über dem Durchschnitt von 3,90 Prozent.
Fridtjof-Nansen-Realschule
Die Fridtjof-Nansen-Realschule erreicht beim Unterricht nach Stundenplan 71,80 Prozent und liegt damit unter dem NRW-Durchschnitt von 75,70 Prozent. Beim besonderen Unterricht, der Klassenfahrten und Projekte umfasst, schneidet die Schule mit 8,00 Prozent leicht überdurchschnittlich ab (NRW-Durchschnitt: 6,70 Prozent).
Der Vertretungsunterricht an der Realschule liegt bei 6,40 Prozent und damit unter dem Landesdurchschnitt von 9,10 Prozent. Beim Zusammenlegen oder Aufteilen von Klassen schneidet die Schule mit 0,90 Prozent ebenfalls besser ab als der NRW-Durchschnitt von 1,60 Prozent.
Besonders auffällig ist der Anteil des ersatzlosen Unterrichtsausfalls, der bei der Fridtjof-Nansen-Realschule 12,90 Prozent beträgt und damit nahezu doppelt so hoch ist wie der Landesdurchschnitt von 6,50 Prozent.
Sekundarschule Süd
Die Sekundarschule Süd erreicht beim Unterricht nach Stundenplan 62,80 Prozent und liegt damit deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 73,30 Prozent. Beim besonderen Unterricht, der Klassenfahrten und Projekte umfasst, schneidet die Schule mit 10,00 Prozent überdurchschnittlich ab (NRW-Durchschnitt: 8,50 Prozent).
Der Vertretungsunterricht an der Sekundarschule liegt bei 16,10 Prozent und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 10,20 Prozent. Auch beim Zusammenlegen oder Aufteilen von Klassen liegt die Schule mit 4,10 Prozent über dem Durchschnitt von 2,00 Prozent.
Auffällig ist, dass die Schule keinen Distanzunterricht verzeichnet (0,00 Prozent im Vergleich zu 0,70 Prozent landesweit). Der Anteil des ersatzlosen Unterrichtsausfalls beträgt 6,90 Prozent und liegt leicht über dem NRW-Durchschnitt von 5,30 Prozent.
Das Schulministerium hebt hervor, dass die Statistik eine Momentaufnahme der Unterrichtssituation an den Schulen darstellt. Sie zeige Unterschiede in der Organisation und Häufigkeit von Unterrichtsausfällen und Vertretungen, lasse jedoch keine Rückschlüsse auf die Qualität des Unterrichts zu. Ein hoher Anteil an Vertretungs- oder Ausfallstunden deute nicht zwangsläufig auf eine schlechtere Unterrichtsqualität hin. Eltern und Schüler könnten die Zahlen als Orientierung nutzen, sollten diese jedoch nicht isoliert betrachten.