Darf der da stehen? Ist klar, wem das Auto gehört? Was hat das Ordnungsamt bisher gemacht? Wie geht es hier nun weiter? Was erwartet den Halter? Ist bekannt, wie das Auto dorthin kam? Wer muss es nun entfernen?
Das ist die Liste der Fragen, die unsere Redaktion hatte, als sie diese Fotos sah: Ein Audi auf der Hallenbadwiese. War es ein stiller Protest gegen die Pläne, hier einen Spiel-, Sport- und Bewegungspark zu errichten? Denn just in diesen Tagen schrieb unsere Zeitung darüber und über das nun offenbar angestrengte Normenkontrollverfahren. Aber dieser Gedanke war natürlich mit Augenzwinkern versehen.
Dabei ist es gar nicht so lustig, auch wenn das Netz darüber lästert und so mancher Spaß bei Facebook zu lesen war. Denn hier begeht der Fahrer oder die Fahrerin, die das verursacht hat, mindestens mal eine Ordnungswidrigkeit.
Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann antwortet auf die Fragen unserer Redaktion an die Ordnungsbehörde. In der Straßenordnung stehe, dass „Grünflächen und kleinere Rasenflächen der Stadt Castrop-Rauxel nicht befahren oder beparkt werden dürfen“. Entsprechend habe die Verwaltung gehandelt: „Der Halter wurde ermittelt und kontaktiert. Der Wagen hat sich festgefahren, der Boden ist mittlerweile gefroren, und nun muss man schauen, wie er da ohne noch größeren Flurschaden anzurichten, geborgen werden kann.“
Als der Wagen dort gefahren ist, war das mit dem Boden wohl noch ganz anders: Da war er noch seifig und aufgeweicht vom vielen Regen. Im Netz hieß es darum schon: Rausfahren aus eigener Kraft wird wohl kaum gehen. Rausziehen mit einem Traktor oder Bagger hingegen wäre ganz sicher auch problematisch gewesen. Denn, so die Stadtsprecherin: „Flurschaden“.
„Es könnte eine Weile dauern“, sagt sie, mit dem „Bergen“ des Fahrzeugs. Den Halter erwarte ein Verwarngeld von 25 Euro wegen des Verstoßes gegen die Straßenordnung („Befahren und Parken auf Grün- und Rasenflächen“). Die Kosten für die Bergung und die Beseitigung des Flurschadens würden ihm ebenfalls in Rechnung gestellt.
Das Rätsel, wie der Wagen dort gelandet ist, bleibt ungeklärt. Warum jemand auf die Idee kam, auf den Spazierwegen hinter dem Hallenbad mit dem Auto zu fahren, ebenfalls.
Der Audi sei abgeschlossen. Betriebsstoffe liefen nicht aus, so die Stadt. Gefahr gehe von ihm also nicht aus. Insofern sei eine Bergung ohne Flurschäden nun vorrangig vor einer eiligen Entfernung. Mittlerweile ist der Wagen eingezäunt: Der Baustart des Spielplatzes kam dazwischen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. Januar 2024.
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