Der künstlerische Leiter Bernd Böhne (4.v.l.) und seine Crew freuen sich auf die Premiere von "Radio Ruhrpott". © Marc-André Landsiedel
Ruhrical in der Stadthalle
Castrop-Rauxel bekommt ein eigenes Musical - „Radio Ruhrpott“ startet am 2. Mai
Castrop-Rauxel geht unter die Musical-Städte: Am 2. Mai feiert „Radio Ruhrpott“ Premiere in der Stadthalle. Das „Ruhrical“ vereint die Musik des Ruhrpotts mit Bergbau, Fußball - und Liebe.
Die letzte Zeche im Ruhrgebiet ist seit kurzem dicht. Die Zeche Erin in Castrop-Rauxel wird im Gegenzug bald wieder zum Leben erweckt. Und zwar auf der Bühne der Stadthalle. Das Ruhrical „Radio Ruhrpott“ feiert am 2. Mai Premiere. Und geht es nach Veranstalter Bernd Böhne, soll das Stück zu einer festen Größe in Castrop-Rauxel heranwachsen.
Für dieses Jahr sind 20 Aufführungen geplant
„Wir planen für dieses Jahr 20 Aufführungen in der Stadthalle. Und wenn es gut läuft, soll es im Jahr 2020 weitergehen. Wir stellen uns 20, 30 oder sogar 40 Shows vor und wollen Castrop-Rauxel als festen Spielort etablieren“, sagt der künstlerische Leiter und Veranstalter Bernd Böhne von der „B*wie*B Kultur & Entertainment GmbH“ aus Kamen.
Auch Mathias Sittek, Veranstaltungsleiter des Theater Forums Castrop-Rauxel, freut sich über die ehrgeizigen Ziele des „Radio Ruhrpott“-Teams: „Die Intention, solch eine Show in Castrop-Rauxel fest zu etablieren, gab es lange nicht mehr. Wir wünschen uns, dass das Publikum im ganzen Ruhrgebiet angesprochen wird - und die Hütte im besten Fall immer voll ist.“
Es geht um die musikalische Identität des Ruhrgebiets
Doch um was geht es eigentlich bei „Radio Ruhrpott“? Das Ruhrical (eine Wortschöpfung aus den Begriffen „Ruhr“ und „Musical“) widmet sich der Geschichte und musikalischen Identität des Ruhrgebiets. Böhne - früher als Bergmechaniker auf Zeche Monopol zu Hause - verspricht eine Mischung aus Musik, Tanz, Schauspiel - und Infotainment: „Wir wollen, dass die Zuschauer am Ende des Abends schlauer nach Hause gehen, als sie gekommen sind.“
Erzählt wird die Liebesgeschichte von Richie und Petra im Castrop-Rauxel der 80er-Jahre. Richie ist ein Bergmann auf der Zeche Erin. Der Kumpel verliebt sich ausgerechnet in Petra, die Tochter des Reviersteigers - mit dem Richie auf Kriegsfuß steht. Insgeheim träumt Richie nebenbei von einer Karriere als Musiker. Das ist der eigentliche Erzählstrang.
Schauspieler Tlako Mokgadi mimt den Radiomoderator Sam Maldock. Mokgadi war früher Betriebsschlosser bei der RAG und hat selber unter Tage gearbeitet. © Marc-André Landsiedel
Auf der anderen Seite gibt es da noch den Radiomoderatoren Sam Maldock (angelehnt an den legendären WDR2-Moderator Mal Sundock). Er moderiert vor einem acht Meter langen und vier Meter hohen Radio auf der Vorderbühne eine Radioshow - und flechtet so die bekanntesten Songs des Ruhrgebiets von den 60er-Jahren bis heute in die Liebesgeschichte um Richie und Petra ein.
Aus „Griechischer Wein“ wird „Bottroper Bier“
Mit Herbert Grönemeyers Hymne „Bochum“ wird die Show eröffnet und führt über den Schlager „Der Mond von Wanne-Eickel“ und Songs aus dem Westen von Größen wie Nena, Geier Sturzflug, Extrabreit, Helge Schneider oder Sasha bis hin zu der Essener HipHop-Gruppe 257er in die Neuzeit. Auch das Steigerlied darf natürlich nicht fehlen - und aus „Griechischer Wein“ wird kurzerhand das „Bottroper Bier“.
Bei der Pressekonferenz am 24. Januar gab Darsteller Sam Romdhane bereits ein kurzes Medley zum Besten. Aus "Griechischer Wein" wurde kurzerhand "Bottroper Bier". Und auch das Steigerlied durfte nicht fehlen. © Marc-André Landsiedel
Angesichts dieser Songauswahl ist auch Extrabreit-Schlagzeuger Rolf Möller sicher, dass das Ruhrical ein Erfolg wird: „Ich freue mich riesig darauf. Der musikalische Fundus des Ruhrgebiets ist so groß, die Leute werden begeistert sein. Die Show kann zu einer Kult-Sache werden.“
„Die Show kann zu einer Kult-Sache werden.“Rolf Möller, Extrabreit-Schlagzeuger
Begleitet wird das zwanzigköpfige Ensemble aus Sängern und Tänzern dabei von der fünfköpfigen Radio City Band. Videoprojektionen sollen die Bühnenshow ergänzen und die Zuschauer in die typischen Lebenswelten des Ruhrgebiets eintauchen lassen: Die Montanindustrie unter Tage, Halden und Industriedenkmäler, Liebestreffen auf der Cranger Kirmes, die Schrebergartenanlage - und natürlich das Stadion.
Ein großes Plakat an der Europahalle kündigt bereits die Premiere von "Radio Ruhrpott" an, die am 4. Mai in der Stadthalle steigen soll. © Marc-André Landsiedel
So blendet die Show zurück in das Jahr 1997, in dem das Ruhrgebiet mit Schalkes Uefa-Pokal-Triumph und dem Champions-League-Titel des BVB zu Europas Fußballhauptstadt wurde. Hierzu haben Werner Hansch und Manni Breuckmann extra für die Show ihre Original-Kommentare von damals erneut eingesprochen.
Sponsoren und Darsteller werden noch gesucht
Doch noch sind die Planungen für das Ruhrical nicht abgeschlossen. Zum einen sucht Bernd Böhne neben Betten Bormann aus Dortmund noch einen weiteren Sponsor - am liebsten eine Brauerei. Man befinde sich aber bereits in Gesprächen.
Zum anderen fehlt noch eine Hauptdarstellerin. Bei einem Casting am 19. Februar soll sie ebenso gefunden werden, wie ein Michael-Jackson-Darsteller, der singen und tanzen kann. Wozu? Das verrät Bernd Böhne nicht genau. Bei der Premiere am 2. Mai wird es das Publikum dann aber erfahren.
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