Als im Juni 2016 Castrop kocht über vorbei war, da sprachen wir mit Elmar Bök vom Brauhaus Rütershoff über seinen Eindruck. „Am Viehmarkt war es vielleicht durch die Bäume vom Ambiente her etwas idyllischer“, sagte er damals. „Aber dieses Fest gehört auf den Marktplatz!“ Seit 1991 gibt es das Festival. Und nur beim ersten Mal und im Jahr 2004 fand es nicht im Herzen der Altstadt, also auf dem Marktplatz, statt. Warum?
„Sicher hätte ich mir wieder etwas mehr Musik gewünscht, denn das Fest hat über die Jahre den musikalischen Charakter bekommen. Aber diese halbe Lösung könnte auch ganz gut sein“, sagte Elmar Bök noch. Denn auch das war ein Problem: Am Viehmarkt galt 2016 eine gedrosselte Lautstärke wegen der Anwohnerschaft. Die Behörden konnten nicht mehr genehmigen, weil es immer wieder Beschwerden von Altstadt-Bürgern gegeben hatte.

So wie 2004 und in den Jahren drumherum: Da sorgte ein Ehepaar dafür, dass Castrop kocht über gerichtlich zum Zapfenstreich um 22 Uhr verdonnert wurde. Da zogen die Veranstalter die Notbremse und bauten im Erinpark auf. Es regnete aus Kübeln und der Umsatz brach um 40 Prozent ein. 2005 kehrte man auf den Markt zurück.
2016 war der Hintergrund ein anderer: Der Marktplatz wurde komplett saniert und umgebaut. Er stand nicht zur Verfügung. Vielen Gästen gefiel es auf dem Viehmarkt ausgezeichnet. Und doch: 2017 ging es zurück auf den neuen Markt. Die Bühne stand damals in der Mitte. Die Musik war nur Beiprogramm, statt volle Pulle aufgedreht. Stichwort Anwohner...

Dieser Text erschien zuerst am 4.6.2023. Alles zum Fest auf rn.de/ckue. In unserer Serie „Ckü History“ blicken wir zurück in die Geschichte von Castrop kocht über von der Idee 1991 über die kleinen und großen Vorfälle, den riesigen Sky-Schirm über dem Marktplatz, Gerichtsverhandlungen, Umzüge und mehr.
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