Hinter der Theke von Tante Amanda Deshalb kocht Friedel (71) gern für Castrop kocht über

Hinter der Theke von Tante Amanda: Deshalb kocht Friedel gern für Castrop kocht über
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Bei „Castrop kocht über“ gehen vom 7.6. bis 11.6. tausende Gerichte über die Theken. Aber wie geht es eigentlich vor den Herden und Öfen zu? Das weiß Tante Amanda-Koch Friedel. Trotz der Hektik legt er beim Schnibbeln eine Pause ein, um vom stressigen Ckü-Alltag zu erzählen.

Für die Gäste auf dem Stadtfest kocht er westfälische Speisen – übrigens seine persönlichen Lieblinge. Er würzt Ochsenbäckchen, brät Doraden, röstet Blutwurst. „Nicht überwürzen, sonst geht der Eigengeschmack verloren“, erklärt er, während er den Fisch mit Salz und Pfeffer bestreut. Immer wieder ruft er den anderen Köchinnen und Köchen Anweisungen zu. Die beeilen sich, das nun fertig zubereitete Essen für die Gäste anzurichten.

Es ist niemals zu spät

Beim 71-Jährigen sitzt jeder Handgriff. Dabei hat er die Kochprüfung erst vor zwei Jahren nachgeholt. „Aus Spaß“, wie er sagt. „Ich glaube, ich war der älteste Koch, der jemals bei der IHK in Dortmund seine Prüfung abgelegt hat.“ Den Kochlöffel schwingt er aber schon deutlich länger. Vor 40 Jahren ging er in die Gastronomie, arbeitete vor und hinter der Theke. Dann wechselte er in die Küche. „Da habe ich meine Ruhe.“

25 Jahre sei das jetzt her, erzählt er, während er die gewürzten Doraden auf den Grill legt. Zuerst auf die Hautseite, damit die schön knusprig wird. Das Team ist eingespielt. Noch bevor der Fisch fertig ist, bereitet eine Mitarbeiterin den Teller vor, auf dem die fertige Dorade landet. Nebenbei wischt Friedel die Arbeitsfläche sauber und kratzt das Fett vom Grill.

Vom Drucker zum Koch

„Es macht einfach Spaß“, sagt der 71-Jährige. Dabei hat er etwas ganz anderes gelernt. Er kommt nämlich aus einer Familie von Schriftsetzern und Buchdruckern und stieg selbst in diesen Berufszweig ein. Nur nebenbei stand er in Restaurantküchen. Seinen eigentlichen Beruf gibt es inzwischen nicht mehr, deswegen kocht er nun. Er könnte auch seine Rente genießen, aber das kommt für ihn nicht infrage.

„Ich habe gern ein junges Team um mich herum“, sagt Friedel, während er einen jüngeren Kollegen bittet, sich um die Nudeln zu kümmern. Der Kollege muss sich zwischen Herd und dem Koch durchquetschen; es ist etwas eng in der Ckü-Küche von Tante Amanda. Friedel will noch so lange bei Tante Amanda weitermachen, wie es geht. „Das hält mich am Leben“, sagt er.

Er mag die Hektik, die gerade bei einem Event wie Ckü hinter der Theke herrscht. Deswegen braucht er nicht mehr als ein paar Sekunden, um die Nudeln neben der Dorade anzurichten und eine Kelle Spinat-Sahne-Soße darüber zu gießen. Als seine Kollegin den Teller über die Theke zum Gast reicht, hat Friedel sich längst umgedreht. Ein weiterer Gast hat eine Portion Ochsenbäckchen mit Kartoffelpüree, Gemüse und Bratensoße bestellt.

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