Es dreht sich nicht mehr alles nur um das Gourmet-Schlemmen bei Castrop kocht über, die Veranstalter wollen eben auch etwas drum herum und darüber hinaus bieten. Doch mit ihren Küchen-Kreationen treffen sie bislang den Geschmacksnerv der Besucher. Es ist nie leer an den sieben Ständen, die Wartezeiten in den Schlangen aber nie zu lang.
Und auch das ist wichtig: Der Großteil der Gerichte muss eben auch gut vorbereitet werden können – wie zum Beispiel Ochsenbäckchen, die es in verschiedenen Variationen sogar an drei Ständen gibt. Niemand will auf dem Marktplatz eine halbe Stunde auf sein Essen warten müssen. Beim fröhlichen Durchprobieren unseres Reporters bei den Gästen auf dem Fest haben diese das gastronomische Angebot sehr positiv bewertet: Alle waren mit ihrem Essen zufrieden. Vom Spanferkel bis zum veganen Umami-Linsen-Burger – für alle ist etwas dabei.
Das Wetter spielt mit
Große Sorgen machten sich Veranstalter, Gastronomen und Besucher im Vorfeld um das Wetter. Das kündigte sich im Vorfeld insbesondere an den ersten beiden Tagen als unbeständig mit immer wieder aufkommenden Regenschauern und sogar Gewittern an. Das wäre nach dem Sahne-Wetter von 2023 sicherlich ein Rückschlag gewesen.
Aber – ohne das es irgendjemand beeinflussen konnte – sollte es anders kommen. Pünktlich zum Start am Mittwoch klarte der Himmel auf, ein kleiner Schauer am Donnerstag-Nachmittag konnte die Stimmung auf der Schlager-Party auch nicht schmälern und sobald es vor der Bühne voll wurde, kam kein einziger Tropfen mehr vom Himmel. Der Regenschirm wurde so eher zum Accessoire als zur Notwendigkeit, gleichzeitig bedarf es aber auch keiner Sonnencreme. Zugegeben, teilweise könnte es dann doch aber etwas sonniger und wärmer sein. Das Wetter, es ist zwar kein Volltreffer, aber weit weg von einer ernsthaften Sorge für das Stadtfest.

Bleibt das Rahmen-Programm. Wenn man überhaupt noch „Rahmen“ sagen kann. Denn mit der „White Night“ zum Auftakt hat Castrop kocht über schon fast Festival-Charakter. DJ Moguai aus Recklinghausen hat nicht erst bei seiner Castrop-Premiere 2023 bewiesen, dass er Massen begeistern kann. Und die Veranstalter haben ihm sogar ein noch größeres Publikum ermöglicht. 4000 statt etwas mehr als 3000 Besucher – sie feierten ausgelassen mit dem Star-DJ. Aber sie haben eben auch das Essen an den Ständen gekauft und genossen. Das ist für den Erfolg dieser Veranstaltung elementar. Die kurze Rundfrage bei den Gastronomen fiel hier aber positiv aus.
Das war übrigens nach Beobachtung unserer Redaktion am Donnerstag-Nachmittag anders, als die Tanzetage als Vorprogramm auf den Schlager-Abend auf der Bühne stand. Und das soll keineswegs Kritik an den tollen Auftritten der verschiedenen Gruppen sein, die schon vorab die Bühne und somit das Stadtfest mit Leben gefüllt haben. Die Kritik: Die Tänzerinnen brachten natürlich Unterstützung von Familie, Verwandtschaft oder Freunden mit. Es wurde voll vor der Bühne – aber nicht unbedingt an den Ständen. Und danach blieb höchstens ein Bruchteil erhalten. Das erhofft man sich – verständlicherweise – aus Veranstalter-Sicht anders.
Schlager-Party rettet den Donnerstag
Den Fronleichnamstag hat dann aber eine der Neuerungen von 2024 herausgerissen. Und die Schlager-Party soll hier ein Extra-Lob erhalten. Denn das für die Besucher kostenlose Programm fand seinen Anklang und füllte den Marktplatz. Das war an dem Feiertag 2023 nicht unbedingt der Fall, nachdem die Massen schon am Mittwoch ordentlich gefeiert hatten. Aber Mia Weber und insbesondere Olaf Henning haben ihre Fans – und die haben es sich bis in den späten Abend auf Castrop kocht über gutgehen lassen. Ein weiterer Volltreffer.
Der Freitag startete als Brücken-, aber eben für viele auch Arbeitstag, dann ruhig. Erst um 17 Uhr fällt der Startschuss. Da ist die Halbzeit von Ckü 2024 schon fast vorbei. Die Prognose für den Freitag: Auch „Dougie and the blind brother“ werden – wie schon 2023 – den Marktplatz rocken und für eine ausgelassene Stimmung auf dem Stadtfest sorgen. Ungestört Schlemmen wird aber jeder Besucher können.
