Castrop kocht über ist zu einer Traditionsveranstaltung geworden. 31 Auflagen, ein einziges coronabedingtes Jahr Pause – das Gourmet-Fest ist ein fester Bestandteil in vielen Jahresplanungen der Castrop-Rauxeler. Es holt Abgewanderte zurück in die Stadt, ist Ort für Klassentreffen und große Wiedersehensfeiern.
Doch auch diese Events brauchen frischen Wind, fand Chef-Organisator Bubi Leuthold. Und prompt machte er aus dem stets etwas holprig verlaufenden Eröffnungsabend eine der größten Open-Air-Partys, die Castrop-Rauxel je gesehen hat.
Der gebürtige Recklinghäuser DJ Moguai hat schon in seiner Heimatstadt bewiesen, dass er genau das leisten kann. Auch, weil er anpassungsfähig ist. Er spielt nicht nur auf irgendwelchen Stadtfesten landauf und landab. Er wurde für Großveranstaltungen der Techno-Szene gebucht.
Das berichtete er während seines Besuches im Ckü-Pop-Up-Studio, das die Ruhr Nachrichten in den Räumen der Eisdiele Hitzefrei und der Nürnberger Versicherungen errichtet haben. Und dort spielt er mitunter härtere Töne als auf Castrop kocht über 2023 – doch auch hier war am Mittwoch vom Bürgermeister bis zum tanzlustigen Jugendlichen für jeden etwas dabei.

„Sensation White“ war nur eines Techno-Highlights von Moguai. Daran orientierten sich anscheinend auch die Ckü-Veranstalter und luden zum Auftakt am Mittwoch zur „White Night“. Viele der insgesamt 3600 Besucher am Mittwochabend folgten diesem Aufruf, der so schien, als käme er von Moguai persönlich.
Und der Star-Gast? Er kam ganz in Schwarz gekleidet. Ein Protest? Mitnichten. „Ich wusste nicht, dass es einen Dresscode gibt“, sagte er im Interview kurz vor seinem Set. Fakt ist aber: So voll war es zum Ckü-Auftakt noch nie. Der flacht eigentlich nach dem Fassanstich immer etwas ab. So bleibt der wuchtige „Ein-Schlag-Anstich“ von Bürgermeister Rajko Kravanja aber fast nur noch eine Randnotiz vom Gourmet-Fest-Auftakt. Zu viel war drumherum los.
Kurzfristiges Sicherheitskonzept
3600 Menschen feierten mit Moguai zu sommerlichen Techno-Beats. Und es wollten eigentlich noch mehr auf den Marktplatz. Aber die Veranstalter waren wohl froh, kurzfristig noch ein Sicherheitskonzept erlassen zu haben. Bei 3000 Besuchern machten sie vorerst Schluss, bewerteten die Lage und ließen noch ein paar Hundert mehr rein.
Dann war Schluss, obwohl es insbesondere im Reiterbrunnen-Bereich noch luftig war. Vor der Bühne war es aber voll, wie Bürgermeister Rajko Kravanja bestätigte, der nach eigenen Angaben in einer der ersten Reihen mitfeierte und tanzte.
Kravanja ist für die jährliche Auftakt-Party
Er sprach sich bei seinem Besuch im Ckü-Studio am Donnerstag dafür aus, dass der Auftakt-Tag ab sofort immer im Zeichen einer großen Party stehen sollte, auch wenn Moguai ihm die Show gestohlen hat. Denn ab Fronleichnam stand dann alles wieder im Zeichen des Schlemmens.
Während alle Gastronomen bis auf das Parkbad Süd – das übrigens mit dem Fachgeschäft „Estilo Argentino“ beim kulinarischen Angebot kooperiert – am Mittwoch eine abgespeckte Karte angeboten hatten, gingen die Spezialitäten dann ab Donnerstag über den Tisch. Und die Castroper erschienen auch am zweiten, heißen Ckü-Tag zahlreich.

Ein Geheimtipp soll bei Ckü 2023 derweil die „Brizza“ sein. Eine Pizza mit Brezel-Boden. Die Lachs-Variante war Donnerstag schnell ausverkauft. Im Ckü-Studio wurde der Geheimtipp von der Redaktion getestet. Die Varianten „Mediterran“ und „BBQ“ erhielten gemischte Rezensionen. Der Boden traf nicht den Geschmack aller Mitglieder.
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