„Car-Freitag“ im Vest Die Polizei war vor Ort - aber wo waren die Tuner und Raser?

„Car-Freitag“: Die Polizei war vor Ort - aber wo waren die Tuner und Raser?
Lesezeit

Die Warnung der Polizei an die Raser- und Tuningszene im Kreis Recklinghausen scheint Wirkung gezeigt zu haben. Am sogenannten „Car-Freitag“ kam es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen (Kreis RE und Bottrop) nur vereinzelt zu kleineren Ansammlungen „szenetypischer Fahrzeuge“, wie die Polizei am Samstagvormittag (8. April) berichtet. Diese Treffen seien aus der Sicht der Polizei unproblematisch verlaufen.

So ganz ohne Konsequenzen lief der „Car-Freitag“ am Karfreitag allerdings nicht ab. Die Bilanz der Polizei: Es gab 186 Verwarngelder - meistens wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen - und acht Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Vier Fahrzeuge wurden sichergestellt, weil der Verdacht bestand, dass die Betriebserlaubnis erloschen war. Um Manipulationen am Fahrzeug und Verstöße zu erkennen, würden die Beamtinnen und Beamten der Kreispolizei regelmäßig fortgebildet, berichtet Polizeisprecher Andreas Lesch.

Kontrollen auch im täglichen Polizeidienst

Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass sie derartige Kontrollen nicht nur im Rahmen von Schwerpunktaktionen durchgeführt, sondern auch flächendeckend in den täglichen Dienst integriert werden. In der Vergangenheit hätten regelmäßig Fahrzeuge sichergestellt werden müssen, deren Betriebserlaubnis durch schwere Mängel oder verbotene Umbauten erloschen war. In nahezu allen Fällen hätten Gutachten den Verdacht der Beamten bestätigt. Im Jahr 2022 stellten die Ordnungshüter des Polizeipräsidiums Recklinghausen 116 Fahrzeuge sicher.

Unter dem Motto „Rot für Raser, Poser und illegale Tuner“ kontrollierte die Polizei Recklinghausen am Karfreitag verstärkt Fahrzeuge und deren Fahrerinnen und Fahrer, die zu schnell unterwegs waren, deren Autos optisch und technisch besonders auffällig waren oder die anderweitig durch ihr Verhalten im Straßenverkehr auffielen.

Absperrungen und Sicherheitsdienst

„Uns geht es nicht darum Autoliebhabern, die innerhalb der gesetzlichen Grenzen ihr Auto verändern, den Spaß an ihrem Hobby zu verderben. Wir müssen aber diejenigen sprichwörtlich aus dem Verkehr ziehen, die durch Raserei, unsachgemäße Bastelei an ihren Fahrzeugen und technisch nicht hinnehmbare Zustände an den Autos die Sicherheit aller am Straßenverkehr teilnehmenden Menschen gefährden“, erklärt Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Am Karfreitag fuhr die Polizei bekannte Treffpunkte der Szene an. Dort hatten die Grundstückseigentümer nach Darstellung der Polizei allerdings teilweise schon im Vorfeld das Gelände abgesperrt oder einen Sicherheitsdienst beauftragt.

Im vergangenen Jahr war bei einem Szenetreffen in Castrop-Rauxel ein Brandsatz in die Nähe eines Streifenwagens geworfen worden. Verletzt wurde dabei niemand.

Opfern zu ihrem Recht verhelfen: Polizei schickt Spezialisten an Unfallorte, die zum Tatort werden

Alarmierende Entwicklung: Einbrecher erklären Schonzeit im Kreis Recklinghausen für beendet

Brief an einen Verstorbenen: Witwe ist tief betroffen über ein Schreiben der Kreisverwaltung