Cannabis-Züchtern drohen Haftstrafen und Abschiebungen Staatsanwalt nennt neue Details

Cannabis-Züchtern drohen Haftstrafen und Abschiebungen: Staatsanwalt nennt neue Details
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Bislang waren die Informationen, die Polizei und Staatsanwaltschaft zu den am Samstag (27.1.) bei einer Drogenrazzia in Ickern-End festgenommenen Tatverdächtigen herausgegeben haben, eher spärlich: Es seien fünf Männer, die zwischen 24 und 45 Jahre alt sind und eine albanische Staatsangehörigkeit haben. Sie wurden schon am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt und sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

Nun hat sich Henner Kruse, Staatsanwalt in Dortmund, auf Nachfrage unserer Redaktion näher zu den Tatverdächtigen geäußert. „Es besteht dringender Tatverdacht“, sagt er. Welcher Vorwurf gegen die Männer im Raum steht, was sie erwarten könnte und welche Fragen es weiterhin zu klären gilt, auch dazu nahm er Stellung.

Lange Freiheitsstrafen möglich

„Es steht der, wie wir es ausdrücken, Verdacht des unerlaubten bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge im Raum“, erklärt Kruse. Hierfür sehe das Gesetz im Falle von Verurteilungen Freiheitsstrafen von nicht unter zwei und bis 15 Jahren vor.

Da alle Tatverdächtigen eine albanische Staatsangehörigkeit hätten, stünden bei entsprechenden Verurteilungen außerdem mögliche Ausweisungen beziehungsweise Abschiebungen im Raum. Über die, so Kruse, entscheide allerdings natürlich keine Richterin und kein Richter, sondern die Ausländerbehörde.

Matratzen auf dem Dachboden

Staatsanwalt Kruse blickt im Gespräch mit unserer Redaktion auch nochmal auf den Tag der Festnahme. Da hatte die Polizei gegen 10.30 Uhr bekanntlich zum wiederholten Male Hinweise zu einer möglichen Cannabis-Plantage aus der Nachbarschaft bekommen.

Unmengen von Marihuana liegen auf diversen Regalen. Im Hintergrund sind viele Pflanztöpfe und auch Kartons zu sehen.
So sah einer der Räume in dem Wohnhaus in Ickern-End vor dem Zugriff der Polizei aus. © Polizei

Als die Einsatzkräfte sich, mit entsprechendem Durchsuchungsbefehl ausgestattet, gewaltsam Zugang in die Doppelhaushälfte am Torweg in Castrop-Rauxel verschafften, hätten sie die fünf Männer in Höhe des Dachbodens angetroffen. „Dorthin hatten sie sich wohl geflüchtet“, sagt Henner Kruse. Da man dort auch Matratzen habe liegen sehen, liege die Vermutung nahe, dass die Männer dort auch genächtigt haben. „Gemeldet waren sie an der Adresse aber nicht“, so der Staatsanwalt. „Alle fünf haben in Deutschland keinen festen Wohnsitz.“ Wem das Haus gehöre und ob der Eigentümer oder die Eigentümerin Rückschlüsse auf mögliche Hinterleute geben könne, das sei bislang nicht bekannt.

Auch über die Festgenommenen sei bisher nicht mehr bekannt. „Alle Fünf sind anwaltlich vertreten und haben bisher noch keine Angaben gemacht“, sagt Staatsanwalt Kruse.

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