Wer sich im Moment an den Castrop-Rauxeler Busbahnhöfen aufhält, der wird einen Hinweis auf den Infoanzeigen an den Haltestellen kaum übersehen: „Aufgrund des hohen Krankenstands müssen einige Fahrten und Linien ausfallen. Wir bitten um ihr Verständnis“.
Busnutzer stellen sich nun die Frage, ob sie mehr Zeit einkalkulieren müssen, wenn sie pünktlich ans Ziel kommen wollen? Wir haben bei den Busunternehmen nachgefragt.
Zuerst die schlechte Nachricht: Der Busfahrplan der Vestischen ist aktuell auf acht von 118 Buslinien stark eingeschränkt. Hauptgrund ist der Personalmangel. Viele Busfahrer sind momentan krank und können nicht arbeiten. Die jüngsten Corona-Wellen tun ihr Übriges. Wie auch viele andere Busunternehmen, muss die Vestische momentan an vielen Stellen improvisieren. Das bestätigte Christoph van Bürk, der Sprecher der Vestischen Straßenbahnbetriebe, auf Anfrage unserer Redaktion.
Die gute Nachricht: Wer seit November vergangenen Jahres regelmäßig die Busse in Castrop-Rauxel nutzt, wird sich nach aktuellem Stand nicht großartig umstellen müssen. Denn die Hinweise auf den Infotafeln an den Bahnhofshaltestellen beziehen sich immer noch auf eine frühere Fahrplanänderung vom 14. November.

Keine Änderungen bei HCR und Bogestra
Der aktuelle Sachstand sei immer noch derselbe wie im November, so van Bürk. Auf regelmäßige Updates verzichte das Unternehmen ganz bewusst. Auch an Spekulationen über ein mögliches Ende der Fahrplanänderungen möchte sich van Bürk nicht beteiligen: „Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab.“ Ebenso unkommentiert ließ van Bürk die Frage nach dem aktuellen Krankenstand.
Heißt im Umkehrschluss: Ein Ende der Ausfälle ist aktuell zumindest offiziell noch nicht abzusehen: „Wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir diese rechtzeitig bekannt geben.“
Ähnlich äußern sich die Dortmunder Stadtwerke (DWS21). Etwa 3,5 Prozent aller Buslinien seien im Vergleich zum Sommerfahrplan 2022 von Änderungen betroffen. Die Änderungen würden allerdings geringer ausfallen, als noch im vergangenen Oktober. Damals herrschte ein hoher Krankenstand. Vor allem Zusatzleistungen, also Verstärkerlinien, einzelne Taktverdichtungen, linienverstärkende Einsatzwagen sowie der Nachtexpress seien betroffen gewesen.
Keine Umdisponierungen verzeichnen hingegen die Bogestra und HCR. Christoph Kollmann, Pressesprecher der Bogestra teilte auf Anfrage mit: „Die Situation ist herausfordernd. Wir beobachten die Lage ganz genau. Konkrete Maßnahmen werden wir allerdings aktuell nicht ergreifen.“
So äußert sich auch Dirk Rogalla, Sprecher des HCR (Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel Gmbh): „Stand heute gibt es keine Änderungen!“
Kunden spüren kaum etwas
Offenbar improvisieren die Busunternehmen gut. So verzichtet die Vestische nach eigenen Angaben bei einigen Linien auf eine Verringerung der Taktung. Die meisten Kunden spüren von den Einschränkungen im Alltag jedenfalls kaum etwas. Am Bahnhof „Münsterplatz“ ist ein Großteil der Busnutzer zufrieden mit der Pünktlichkeit der Busse. Manfred Winkler aus Castrop-Rauxel sagt, dass zumindest die Busse, mit denen er unterwegs sei, aktuell planmäßig ankämen.
„Im Sommer länger gewartet“
Susanne Gadwinkel aus Castrop-Rauxel hat sogar festgestellt, dass die Wartezeiten im Sommer deutlich länger waren als aktuell: „Natürlich verspäten sich die Busse oft. Aber zurzeit hat es sich wieder etwas beruhigt.“ Ihre Einschätzung teilen auch einige andere Fahrgäste.
Die Aussagen der Kunden machen auf jeden Fall Hoffnung darauf, dass die Verspätungen auch in den kommenden Tagen und Wochen nicht so breit auftreten, wie es die Nachricht auf den Infotafeln auf den ersten Blick vermittelt.
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