Schwarz-blaues Auge für Frank Schwabe Das ist die allerletzte Chance für die SPD

Schwarz-blaues Auge für Frank Schwabe: Die allerletzte Chance für die SPD
Lesezeit
Schwarz-blaues Auge für Frank Schwabe: Die allerletzte Chance für die SPD

Er hat positive Schlagzeilen geschrieben in den vergangenen Jahren, im Gegensatz zum Großteil seiner Partei. Er genießt ein hohes Standing in Waltrop, Recklinghausen und Castrop-Rauxel. Doch seine Hochburg bröckelt, die Fassade hat tiefe Risse erhalten.

Aserbaidschan-Affäre, europäisches Engagement und die Arbeit für viele einzelne Menschen in seinem Wahlkreis – dafür wird Schwabe geschätzt. Das alles reicht noch eben so, um sich die (ehemalige) SPD-Festung im Kreis Recklinghausen abermals zu sichern. Aber es ist der letzte Warnschuss: Als Bundespolitiker wird Schwabe an seiner Partei und an Ex-Kanzler Olaf Scholz gemessen. Das kostet Stimmen.

Michael Breilmann schrammte knapp daran vorbei, ein historisches Direktmandat für die CDU zu holen. Ähnlich wie Schwabe hat er sich in den vergangenen knapp vier Jahren ein Standing erarbeitet – auf Bundesebene, aber mit seiner Sicherheitspolitik auch in den Wahlkreis-Städten. Anders als Schwabe erhält er nun auch Rückenwind aus dem Bundestrend.

Beide müssen mit ansehen, dass sie sich kein Duell mehr liefern, sondern ein dritter großer Spieler mitmischt: Anna Rathert holt aus dem Stand knappe 20 Prozent für die AfD – ohne Standing, ohne große öffentliche Auftritte. Fast nur mit ihrem Parteibuch.

Politik wird eben doch in Berlin gemacht. Mit dieser Erkenntnis und einem dicken schwarz-blauen Auge sitzt Frank Schwabe vier weitere Jahre auf seinem Thron in der SPD-Wahlkreis-Festung.