Bundespräsident Steinmeier mit großer Gruppe in Castrop-Rauxel Was er an der Emscher machte

Bundespräsident Steinmeier: Was er beim Besuch über die Emscher sagte
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Mit einer großen Entourage an ausländischen Botschaftern war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstag (27.6.2023) durchs Ruhrgebiet unterwegs. Am frühen Nachmittag erreichte die Reisegruppe das „Emscherland“ in Castrop-Rauxel. Bei einem Mittagessen auf Zeche Zollverein in Essen hielt Steinmeier eine Rede, in der er auf die Transformation einer der weltweit größten Schwerindustrie-Regionen einging.

Im Manuskript der Rede heißt es: „So ökonomisch erfolgreich die Zeit der Montanindustrie war, so schädlich und oft geradezu zerstörerisch war sie für Umwelt und Natur. Die Emscher zum Beispiel, ursprünglich ein stiller, kleiner Fluss, wurde viele Jahrzehnte lang als offener Abwasserkanal benutzt, sie war eine stinkende Kloake, ökologisch tot. Nun wurde sie mit einem gewaltigen Aufwand renaturiert.“

Wir berichteten in einem Ticker vom Besuch an der Emscher. Die neueste Nachricht steht oben, der älteste Eintrag unten.

Der Emscher-Besuch von Steinmeier im Liveticker:

Aktualisierung um 15.55 Uhr: Die Tour an der Emscher ist nun zu Ende. Die Reisegruppe ist nun auf dem Weg nach Dortmund.

Dr. Uli Paetzel schenkt dem Bundespräsidenten ein Souvenir.

Aktualisierung um 15.45 Uhr: Was ist eigentlich das „Emscherland“ und der „Natur- und Wasser-Erlebnispark“? Vor einigen Wochen wurde das Gelände nach langem Umbau freigegeben. Wir sprachen damals im PottCAS darüber. Bei Minute 13:00 geht es in etwa los.

Aktualisierung um 15.35 Uhr: Jetzt gab es einen Fototermin auf einer der Brücken im Emscherland. Dr. Uli Paetzel, Landrat Bodo Klimpel, Bürgermeister Rajko Kravanja (Castrop-Rauxel) und Christoph Tesche (Recklinghausen) als Gastgeber sowie Frank-Walter Steinmeier mit NRW-Ministerin Mona Neubaur und weiteren Begleitern stellen sich zu einem Gruppenbild auf.

Bürgermeister, Landrat, Bundespräsident, Ministerin Mona Neubaur, Vorsitzender der Emschergenossenschaft und Co.: Beim Besuch des ersten Mannes im Staate Deutschland wurde am Dienstag (27.6.2023) für ein Foto oberhalb der Emscher Aufstellung genommen. Geschenke gab es auch.
Bürgermeister, Landrat, Bundespräsident, Ministerin Mona Neubaur, Vorsitzender der Emschergenossenschaft und Co.: Beim Besuch des ersten Mannes im Staate Deutschland wurde am Dienstag (27.6.2023) für ein Foto oberhalb der Emscher Aufstellung genommen. Geschenke gab es auch. © Anna Katharina Wrobel
Reisegruppe Steinmeier ist an der Emscher angekommen. Jetzt wird erst einmal geschaut.
Reisegruppe Steinmeier ist an der Emscher angekommen. Jetzt wird erst einmal geschaut. © Anna Katharina Wrobel

Aktualisierung um 15.25 Uhr: Jetzt sind die Gäste da. Mit knapp 45-minütiger Verspätung ist die Reisegruppe eingetroffen. Jetzt spazieren sie gemeinsam durch das „Emscherland“. Einen Stopp legen sie am Kamishibai von Thorsten Trelenberg ein: Der „Flusspoet“ erzählte dort den vier Kindern, dem Bundespräsidenten und anderen Zuschauern (unter anderem Dr. Uli Patzel von der Emschergenossenschaft) eine Emscher-Geschichte im „Blauen Klassenzimmer“.

Frank-Walter Steinmeier, hier unter anderem mit Dr. Uli Paetzel (Emschergenossenschaft) am Kamishibai von Thorsten Trelenberg: Der "Flusspoet" erzählte vier Kindern und dem Bundespräsidenten eine Emscher-Geschichte im "Blauen Klassenzimmer".
Frank-Walter Steinmeier, hier unter anderem mit Dr. Uli Paetzel (Emschergenossenschaft) am Kamishibai von Thorsten Trelenberg: Der "Flusspoet" erzählte vier Kindern und dem Bundespräsidenten eine Emscher-Geschichte im "Blauen Klassenzimmer". © Anna Katharina Wrobel

Aktualisierung um 15.15 Uhr: Aus Essen sind ein erster Bericht und ein Foto da. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, mit Steinmeier hätten rund 170 Diplomaten die Essener Zeche Zollverein als ein Musterbeispiel für den wirtschaftlichen Wandel kennengelernt: Der Niedergang der Montanindustrie habe den Menschen im Ruhrgebiet einen gewaltigen Umbruch gebracht, aber eben auch den Wandel hin zu einem Wissenschaftsstandort mit Zukunftstechnologien, sagte Steinmeier in seiner Tischrede. Anschließend konnten sich die Diplomaten mit geschmorten Ochsenbäckchen, Pommery-Senf-Jus, Süßkartoffelpüree und Grünem Spargel stärken.

Der Bundespräsident war am Vormittag im Siemens-Werk in Mülheim/Ruhr, in dem seit 100 Jahren Dampfturbinen und Generatoren für Kraftwerke hergestellt werden. In Zeiten der Energiewende montieren die Beschäftigten daneben unter anderem sogenannte Elektrolyseure für die Produktion von Grünem Wasserstoff.

Bei dem Termin auf der einst größten Zeche der Welt sang der Ruhrkohle-Chor in traditioneller Bergmannstracht das „Lied des Bergmanns“, das Steigerlied. Die Vorführung im nicht-öffentlichen Teil des Programms sei von den Botschaftern begeistert aufgenommen worden, berichtete eine Teilnehmerin. „Hinterher hatten fast alle ihre Handys oben.“ Der Bundespräsident ist Ehrenmitglied des Chors.

Informations- und Begegnungsreisen durch unterschiedliche Regionen Deutschlands für Spitzendiplomaten richten die Bundespräsidenten seit 1996 aus. Im vergangenen Jahr war Bayern das Ziel. Der Bundespräsident kommt selbst aus Detmold im Kreis Lippe. (dpa)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Diplomaten vor der Zeche Zollverein in Essen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Diplomaten vor der Zeche Zollverein in Essen. © dpa

Aktualisierung um 15 Uhr: Noch ist kein Gast da, außer die Journalisten. Sie können aber schon mal die Route ablaufen, die gleich die Entourage nimmt. Wir treffen am „Blauen Klassenzimmer“ Thorsten Trelenberg („Flusspot“) mit Max (9), Fritz (5), Karl (6) und Alex (8). Trelenberg ist Autor von Gedichtbänden und Kinderliedern, die mit der Emscher viel zu tun haben. Er gehört offenbar zur Staffage dieses besonderen Tages im Emscherland.

Die Kinder lernen etwas über den Klimawandel spielerisch an einem Kamishibai, einem japanischen Bildtheater, das man aufklappen und anhand dessen man Geschichten vermitteln kann, indem man die Hintergrundbilder auswechselt und darüber etwas erzählt.

Thorsten Trelenberg (Autor / "Flusspoet") mit Max, Fritz, Karl und Alex (v.l.): Die fünf saßen am "Blauen Klassenzimmer", um dort die vielen Gäste, Botschafter und den Bundespräsidenten zu begrüßen.
Thorsten Trelenberg (Autor / "Flusspoet") mit Max, Fritz, Karl und Alex (v.l.): Die fünf saßen am "Blauen Klassenzimmer", um dort die vielen Gäste, Botschafter und den Bundespräsidenten zu begrüßen. © Anna Katharina Wrobel

Aktualisierung um 14.40 Uhr: Für die „Staatsgäste“ hat man das Emscherland noch ein bisschen „geschminkt“. Aber wohl nicht „unlauter“: Heute stehen Schafe auf einer Weide. Das soll auf Dauer auch so sein, aber bisher war dafür noch kein Platz im erst vor wenigen Wochen eröffneten Natur- und Wasser-Erlebnispark. Sie sind nur heute als Show-Schafe da, haben wir vor Ort erfahren.

Schafe grasen auf einer der Wiesen im Natur- und Wasser-Erlebnispark. Das ist aber vorerst nur am 27.6.2023 so. Die Tiere wurden extra für den Besuch hergebracht. Sie sollen zeigen, was in Zukunft hier geplant ist. Dann sollen auch Schafe fest hier weiden.
Schafe grasen auf einer der Wiesen im Natur- und Wasser-Erlebnispark. Das ist aber vorerst nur am 27.6.2023 so. Die Tiere wurden extra für den Besuch hergebracht. Sie sollen zeigen, was in Zukunft hier geplant ist. Dann sollen auch Schafe fest hier weiden. © Anna Katharina Wrobel

Aktualisierung um 14.35 Uhr: Die Journalisten, die heute als Beobachter vor Ort sind, werden vom Bundeskriminalamt aufwendig durchsucht. Alle Materialien wie Kameras, Mikrofone und Co. werden von einem Spürhund durchsucht.

Der Spürhund überprüft das Equipment der Journalisten. An der Emscher herrscht Hochsicherheitsstufe. Das BKA schaut ganz genau hin.
Der Spürhund überprüft das Equipment der Journalisten. An der Emscher herrscht Hochsicherheitsstufe. Das BKA schaut ganz genau hin. © Anna Katharina Wrobel

Aktualisierung um 14.15 Uhr: Unserer Reporterin für Sie vor Ort ist heute Anna Katharina Wrobel. Sie berichtet von der Lage vor Ort:

Aktualisierung um 14.05 Uhr:

Jetzt steht fest, dass sich die Reisegruppe verspäten wird. Geplant war die Ankunft an der Emscher für 14.40 Uhr. Aber es wird wohl etwas später, heißt es hier. Polizei ist schon vor Ort, Schilder weisen auf Parkverbote rund um das Emscherland hin.

Polizei unter der Autobahnbrücke an der Wartburgstraße. Hier fährt die Präsidenten-Entourage am Nachmittag zum Emscherland.
Polizei unter der Autobahnbrücke an der Wartburgstraße. Hier fährt die Präsidenten-Entourage am Nachmittag zum Emscherland. © Anna Katharina Wrobel

Aktualisierung um 13 Uhr:

Das Ergebnis der „Emscher-Transformation“ begutachteten die internationalen Gäste am Nachmittag in Henrichenburg und Suderwich: „Im Rahmen eines der größten Infrastrukturprojekte Europas wurde ein ganzer Fluss abwasserfrei und damit wieder zum Lebensraum für Tiere und Pflanzen“, so Steinmeier. „Dass dieses, man darf ruhig sagen: gigantische Projekt nach 30 Jahren dazu noch im Zeitplan verwirklicht werden konnte, ist vielleicht das eigentliche Wunder.“

Der Natur- und Wasser-Erlebnispark an der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen war dafür am Dienstag abgesperrt. Die Emschergenossenschaft hatte die Sperrungen im Vorfeld angekündigt.

Parkverbot an einigen Straßen im Industrie- und Gewerbegebiet in Henrichenburg, hier bei Bauunternehmen Hein Send.
Parkverbot an einigen Straßen im Industrie- und Gewerbegebiet in Henrichenburg, hier bei Bauunternehmen Hein Send.

Weitere Stationen der Ruhrgebiets-Tour:

Vor dem Besuch in Henrichenburg begann die Rundreise durch das Ruhrgebiet um 9.45 Uhr bei Siemens Energy in Mülheim. Um 12 Uhr gab es ein gemeinsames Mittagessen auf der wohl besterhaltenen und bekanntesten Zeche, der Zeche Zollverein in Essen. Dort hielt Steinmeier eine Rede vor den über 150 Gästen.

Um 14.40 Uhr war dann Henrichenburg die nächste Station, ehe es um 16 Uhr in Dortmund vor dem Hauptbahnhof ins Deutsche Fußballmuseum geht. Den Abschluss macht die Reisegruppe am Abend im Schloss Nordkirchen, dem „Westfälischen Versailles“.

Alle Infos zum Besuch des Bundespräsidenten in Nordkirchen: Liveticker zum Nachlesen

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