Erst eingeschlagene Autoscheiben, Beulen, Kratzer, dann brennende Autos. „Früher war hier alles ruhig, aber jetzt mache ich mir Sorgen“, gibt Klaudiusz Kapica zu. Er wohnt an der Dresdener Straße in Deininghausen.
Die Sorgen begannen für ihn persönlich am Nikolausmorgen (6.12.). Als er an diesem Dienstag zu seinem Audi A6 geht, der in einer Parkbucht unweit seiner Wohnung steht, sieht er gleich den Schaden. Irgendwer hat mutwillig sein Auto demoliert.
Das Seitenfenster auf der Beifahrerseite besteht nur mehr aus einem spinnennetzartigen Glasgebilde. Ein kleines rundes Loch ist erkennbar, das zeigen Fotos, die Klaudiusz Kapica auf seinem Smartphone gespeichert hat. Inzwischen ist die Scheibe ausgetauscht. „Ich hab noch Glück. Meine Versicherung hat das übernommen“, sagt der Deininghauser.
Bei anderen Opfern der Vandalismus-Serie sehe es anders aus. Die Polizei erkennt inzwischen eine Serie. Drei Tatnächte habe man ausgemacht. Seit Weihnachten gibt es eventuell eine vierte Nacht. Bestätigen kann das die Polizei aber noch nicht.
Fest steht aber, dass in der Nacht von Heiligabend auf den ersten Weihnachtsfeiertag die Feuerwehr gegen 4 Uhr zur Dresdener Straße ausrücken musste. Zwei Autos brannten auf einem Anwohnerparkplatz.
Die Bilanz: Acht Fahrzeuge sind insgesamt beschädigt. Am Tag danach (25.12.) steht am Nachmittag noch eines der Autos an Ort und Stelle. Ein Opel Corsa. Heckscheibe und Seitenscheiben der Beifahrerseite sind mit blauer Folie und Paketklebeband zugemacht. Unterm Wagen sind noch Reste vom Löschschaum zu sehen.
Das Video eines Augenzeugen zeigt das Ausmaß des Feuers. „Ich bin von einem lauten Knall wachgeworden“, erzählt Alina Plonka, die von ihrer Wohnung aus auf den Parkplatz blicken kann.
„Langsam ist es nicht mehr normal, was hier passiert“, sagt sie. Auch sie vermutet einen Zusammenhang zu den anderen Vandalismus-Vorfällen.

Acht Autos beschädigt
Die Sorge der Anwohner in Deininghausen wächst. Das bestätigen mehrere Leute. Die zwei Autos, die gebrannt haben, seien am Morgen abgeschleppt worden, sagt eine Anwohnerin.
Die Polizei bestätigt auf Anfrage der Redaktion, dass ein VW Touran und ein Ford Focus zur näheren Untersuchung gesichert worden seien. „Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.“ Ob es ein technischer Defekt oder Brandstiftung gewesen sei, stehe noch nicht fest.
Vor Ort ist jedenfalls einige Stunden nach dem Vorfall noch zu erahnen, wo die brennenden Autos gestanden haben müssen. Sie standen wohl weder in derselben Parkreihe noch nebeneinander oder hintereinander, sondern einige Meter voneinander entfernt.
Wie die Polizeileitstelle informiert, sei ein weiteres Auto angesengt worden, fünf weitere „beschädigt“. In welcher Weise, das wird die Pressestelle wohl nach den Feiertagen bekannt geben.
Ein Video von den brennenden Autos sehen Sie unter rn.de/castrop
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