Seit Ostern ist der mobile Blitzwagen der Stadt Castrop-Rauxel nicht mehr in Einsatz. Das ändert sich nun bald. (Symbolfoto) © picture alliance/dpa
Verkehrskontrollen
Raser leben gefährlicher: In Castrop-Rauxel wird bald wieder mehr geblitzt
In Castrop-Rauxel wird bald mehr geblitzt: Nach langer Zwangspause ist die Stadt kurz davor, ihre mobilen Verkehrskontrollen wieder aufzunehmen. Für Raser könnte sich etwas Entscheidendes ändern.
Es war lange gängige Praxis der Stadt Castrop-Rauxel: Immer donnerstags veröffentlichte sie, wo in der kommenden Woche das mobile Blitzgerät der Stadt stehen wird. „Messpunkte von Verkehrskontrollen“ hieß die städtische Mitteilung. Für alle sieben Tage der Woche wurden dort je drei, vier Straßen genannt, auf denen Autofahrer mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen mussten.
Experten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt checkten das Gerät vom Typ Leivtex XV 3 daraufhin durch und empfahlen im Sommer 2021 schließlich, den Blitzer nicht mehr einzusetzen. Bei den Testungen seien „unzulässige Messwertabweichungen“ festgestellt worden – zum Nachteil der Fahrer. Das Ergebnis traf die Stadt nicht unvorbereitet: Sie hatte sich parallel bereits nach Alternativen umgesehen, wie es hieß, und startete das Ausschreibungsverfahren für einen Ersatz.
Im Januar soll das neue Gerät kommen
Nun ist es bald soweit. „Die Zustellung der neuen mobilen Messanlage (...) soll noch im Januar erfolgen“, hieß es am Donnerstag (20.1.) auf Anfrage bei der Stadt. Sobald das Gerät geliefert werde, würden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geschult, so Sprecherin Nicole Fulgenzi. Danach werde der Blitzer eingesetzt.Zehn Monate schon musste die Stadt auf ihren mobilen Blitzwagen verzichten. © Tobias Weckenbrock (Archiv)
Zehntausende Euro an Bußgeldern fehlen der Stadt
Wie teuer die neue Blitzanlage wird, sagt die Stadt mit Verweis auf allgemeine Vergabeprinzipien nicht. Was aber klar ist: Nicht nur der Kauf des neuen Geräts geht ins Geld, sondern auch der Zwangsverzicht auf das alte. Seit fast zehn Monaten fallen die Bußgelder weg, die normalerweise mit der mobilen Blitzanlage eingenommen werden. Mehrere Zehntausend Euro dürften dadurch mittlerweile im städtischen Etat fehlen.Dass das Minus noch aus einem anderen Grund wächst, ist laut Stadt aber vom Tisch: Bisher stand im Raum, dass Verkehrsteilnehmer, die von dem alten Gerät geblitzt worden sind, gegen Bußgeldbescheide gerichtlich vorgehen könnten. Der ADAC hatte zwischenzeitlich dazu geraten, einen Anwalt einzuschalten. Hierzu heißt es nun von der Stadt: Bei extremen Wetterlagen wie Starkregen oder Dunkelheit sei nicht gemessen worden. Daher gebe es „auch rückwirkend keine Hinweise auf fehlerhafte Messungen durch das alte Gerät solange es in Castrop-Rauxel im Einsatz war“.
Bei bereits gezahlten Bußgeldern wären die Hürden für ein Wiederaufnahmeverfahren ohnehin hoch. Laut ADAC müssten hierfür mehr als 250 Euro gezahlt oder ein Fahrverbot verhängt worden sein.
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