
© Tobias Weckenbrock
Am Morgen nach dem Unwetter: Rund 115 Einsätze in Castrop-Rauxel
Unwetter in Castrop-Rauxel
Tief Bernd fegte über Castrop-Rauxel hinweg. Die Feuerwehr richtete noch am Mittwoch ein Lagezentrum ein, um die zahlreichen Einsätze zu koordinieren. Am Tag danach zieht die Stadt eine erste Bilanz.
Am Morgen nach dem verheerenden Unwetter, das ab Mittwochnachmittag (14. Juli) über Castrop-Rauxel wütete, zieht die Stadt Bilanz.
Nach Tief Bernd: Eine Bilanz
Insgesamt waren in der Spitze gut 100 Leute im Einsatz. Die Feuerwehr löste Vollalarm aus und richtete ein Lagezentrum ein, um die Einsätze zu koordinieren.
Stark betroffen war vor allem Obercastrop, dort liefen viele Keller voll, zusätzlich deckte eine Windhose die Dächer von Häusern an der Kreuzstraße und am Grünen Weg ab.
Bürgermeister Rajko Kravanja sprach am Mittwochabend „von einer Mannschaftsanstrengung“, die hier passiere. Polizei, EUV Stadtbetrieb, Feuerwehr, städtisches Immobilienmanagement, das Technische Hilfswerk und Freiwillige halfen, um Wassermassen aus Kellern zu befördern, Schutt und Schlamm zu beseitigen. Die Aufräumarbeiten dauerten am Donnerstagnachmittag laut Pressemeldung der Stadt noch an.
„Alle Einsatzkräfte haben Großartiges geleistet“, sagt Bürgermeister Kravanja.
Der Leiter der Feuerwehr Castrop-Rauxel, Ulrich Vogel, lobt die Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche: „Wenn es darauf ankommt, kann man sehen, was wir können.“
Thorsten Werth-von Kampen, Vorstandsmitglied beim EUV Castrop-Rauxel, erklärt gegenüber unserer Redaktion am Tag danach, dass die Kanalisation im ganzen Stadtgebiet den starken Regen auffangen und verarbeiten konnte. Aufquellende Gullys wie in anderen Orten in der Region soll es hier nicht gegeben haben.
Zwischenzeitlich musste in der Nacht jedoch eine Unterführung der B235 gesperrt werden, die Wassermassen konnten nicht abgepumpt werden. Der EUV musste außerdem zu zwei Stellen am Gondelteich ausrücken, der an zwei Stellen überlief.
Ein weiterer Einsatzort war das Evangelische Krankenhaus, wo Wasser am Abend in den Keller lief.
Die Pressestelle Recklinghausen meldet, dass im Kreisgebiet besonders Castrop-Rauxel betroffen gewesen sei. „Dorthin rückte die Feuerwehr in den letzten 24 Stunden zu 200 Einsätzen aus“, hieß es. Feuerwehrsprecher Florian Brandt bilanzierte gestern auf rund 115.
Am Tag nach dem Unwetter kontrollierte die Feuerwehr mithilfe einer Drohne die Dächer und weitere Gefahrenpunkte auf Schäden. Der Stadtbetrieb überprüft die Straßen, um Schäden schnellstmöglich zu beheben, meldet die Stadt am Mittwochnachmittag.
Hilfe für andere Städte
Die Feuerwehr-Leitstelle entsandte am Donnerstagmorgen rund 120 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr nach Wuppertal. In der Nacht trat dort die Wupper über die Ufer, ebenso die Wupper-Talsperre.
Schon zuvor rückten Kräfte nach Bochum und in die Kreise Unna und Euskirchen aus.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
