Dr. Kerstin Bröker und Holger Spieß sollen die Gesamtschule in Ickern an den Start bringen. Zurzeit sind sie Lehrer an einer Gesamtschule in Bottrop.

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Bewegter Chat: Viele Fragen, viele Antworten zur neuen Gesamtschule Ickern

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Welches Essen wird es am Kiosk und in der Mensa geben? Was heißt „bewegte Schule“? Wie viele Kinder nimmt die Gesamtschule Ickern auf? Viele Fragen, die Freitag in einem Live-Chat beantwortet wurden.

Ickern

, 15.01.2021, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kerstin Bröker ist Prozess-Leiterin, ihr Lehrer-Kollege aus Bottrop Thomas Spieß gemeinsam mit ihr der Kopf der Gründung der neuen Gesamtschule in Ickern. Sie steht nun nur noch wenige Monate vor ihrer Gründung an der Waldenburger Straße 130, in den Aapwiesen. Vor den Anmeldeterminen in den nächsten Tagen gab es am Freitag (15.1.) eine Frage-Antwort-Stunde im Internet. Rund 100 Menschen verfolgten den Livestream, viele beteiligten sich mit eigenen Fragen.

Dr. Kerstin Bröker, derzeit stellvertretende Leiterin einer Gesamtschule in Bottrop, erklärte anfangs das Konzept „Bewegte Schule“: Bewegung soll in den Unterricht, in die Methoden, aber auch in den Schulalltag integriert werden. Sportlehrer Thomas Spieß ergänzte, dass es nicht darum gehe, Leistungssportler zu fördern.

Anlagen der Kinder ernst nehmen

Grundgedanke sei, allen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. „Bedürfnisse, Anlagen, Fähigkeiten der Kinder ernst zu nehmen“, so Spieß. „Wie können wir das Kind abholen? Evaluation heißt bei uns auch, bei den Kindern Feedback einzuholen. Wir fragen sie, wie sie einzelne Unterrichtselemente wahrnehmen.“

Bürgermeister Rajko Kravanja, der den Internet-Chat moderierte, freute sich über die beiden engagierten Bottroper: „Sie sprühen vor Energie! Das ist ein tolles Angebot, was Sie da aufgebaut haben.“

Wichtige Infos zur Anmeldung

Die Möglichkeit, einen Gesprächs-Termin vor Ort zu vereinbaren, gibt es am Mittwoch, 20. Januar, 11.30 bis 14 Uhr. Bröker und Spieß sind dann persönlich vor Ort. Der Anmeldezeitrum ist vom 29.1. bis 4.2., gemeinsam mit der Willy-Brandt-Gesamtschule terminlich vorgezogen vor den anderen Schulformen. Zur Anmeldung beim Duo Bröker/Spieß soll der eine Elternteil (Corona-Beschränkung) dann sein Kind, das ausgefüllte Anmeldeformular, den Anmeldeschein von der Grundschule, möglicherweise (falls vorhanden) das Halbjahres-Zeugnis, ein bis zwei Passfotos und das Familien-Stammbuch mitbringen.

Dass die Schule komme, stehe fest, sagte er. Sozialdezernentin Regina Kleff schärfte nach: „Die Schule ist gewollt, das hat die Elternbefragung ergeben. Wir haben nur noch eine Hürde: 100 Anmeldungen. Dann können wir die finale Genehmigung zur Gründung der Schule bei der Bezirksregierung beantragen und die Gründung vollziehen.“ Kravanja sagte, er gehe von 100 bis 115 Anmeldungen in den geplanten vier Klassen aus.

Neben der Bewegung wolle man Klimaschutz und Nachhaltigkeit als zweites Standbein etablieren, so Bröker. Man werde mit Partnern zusammenarbeiten, Vereinbarungen habe man schon mit der Emschergenossenschaft und der Agora. Bröker: „Kooperation statt Isolation. Wir wollen Teil der Stadt sein. Unsere Türen sind immer offen.“

Lehrerkollegium soll nach den Osterferien stehen

Die Lehrer finde man demnächst ganz regulär über Stellenausschreibungen, zum Teil auch über Versetzungen. „Es wird sicher noch ein paar Wochen dauern, bis das Gründungskollegium steht. Ich denke, um die Osterferien herum oder etwas später“, so Bröker.

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Kravanja unterstrich, dass man am Schulgebäude jetzt drei Millionen Euro und in den nächsten Jahren weiteres Geld investieren werde. Man denke Digitalisierung gleich mit, nutze auch die Chance, „dass wir nun mit nur vier Klassen beginnen und dann jedes Jahr aufwachsen werden. Wir bringen das Gebäude bis zum Schulstart auf Vordermann“, so der Bürgermeister.

In die Räume der ehemaligen Janusz-Korczak-Gesamtschule soll die Neue Gesamtschule Ickern ziehen.

In die Räume der ehemaligen Janusz-Korczak-Gesamtschule soll die Neue Gesamtschule Ickern ziehen. © Thomas Schroeter

Digitale Tafeln in allen Klassenzimmern

Für alle Klassen- und Differenzierungsräume seien digitale Tafeln eingeplant, so Bröker, die man beschreiben, aber auf der man auch von Geräten aus Inhalte darstellen kann. „Wir wollen die Kinder dahingehend erziehen“, so Bröker. Spieß: „Es ist nicht damit getan, dass man Geräte hat, sondern darum, für den richtigen Umgang damit zu sensibilisieren.“ Schule sei ein geschützter Raum: „Hier können Schüler sich ausprobieren und fit machen für das Leben außerhalb.“

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Kinder können bei der Anmeldung Wünsche angeben, mit welchen zwei anderen Kindern sie in eine Klasse gehen möchten. Ab Mitte Februar bekommen Eltern Bescheid, ob ihr Kind aufgenommen wird. Bei der Auswahl gehe es um verschiedene Faktoren wie Geschlecht, Leistungsfähigkeit, Einzugsbereich und andere Dinge. Am Ende gäbe es bei zu vielen Anmeldungen aber auch ein Losverfahren und bei Bedarf Härtefall-Regelungen.