Betrugsvorwurf gegen Castrop-Rauxeler (30) Im falschen Moment geschwiegen

Betrugsvorwurf gegen Castrop-Rauxeler: Im falschen Moment geschwiegen
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Strafbares Versäumnis: Nach dem Tod seiner Mutter erbte der Castrop-Rauxeler (30). Ein Umstand, über den er als Leistungsbezieher das Jobcenter hätte informieren müssen. Das tat er nicht und erhielt so über längere Zeit hinweg Unterstützung, die ihm nicht zustand. Als das ans Licht kam, wurde ihm Betrug zur Last gelegt.

Zwischen Sommer 2019 und Herbst 2021 wurden dem Mann aus Castrop-Rauxel rund 21 700 Euro vom Amt überwiesen. Leistungen, die zu Unrecht flossen, weil er Begünstigter der Lebensversicherung seiner verstorbenen Mutter war. Und das geerbte Geld ging auf ein Konto, das dem Jobcenter nicht bekannt war. Das offenbarte sich letztlich und brachte den 30-Jährigen in Verdacht, ganz gezielt den Mund gehalten zu haben, um doppelt kassieren zu können.

Im Prozess vor dem Amtsgericht übernahm nun der Verteidiger das Reden. Sein Mandant habe zwar geerbt, aber an sich sei das Geld dazu gedacht gewesen, Schulden des Vaters zu begleichen. Deshalb habe es Streit gegeben. Insgesamt sei der Angeklagte in ein tiefes Loch gefallen und habe sich in dem Zustand um nichts mehr kümmern können. Das Konto habe er dem Amt nicht gezielt verschwiegen und das Geld habe er unverzüglich zurückgezahlt. Unter den Umständen und mit Blick auf ein leeres Strafregister hatte der Richter ein Einsehen: Das Verfahren wurde gegen 300 Euro Geldbuße eingestellt.